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Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Di 30. Jan 2018, 10:09
von PeterKa
Ich habe jetzt die Keramikplatte endlich endsorgt. In Wahrheit war sie ein Ärgernis gewesen. Eine Platte aus 7075er Aluminum 250x250x6mm war schnell und preiswert (25€) beschafft. Die Bohrungen, und überhaupt alle Arbeiten erfordern etwas Sorgfalt und Ruhe.

Zuerst müssen die Löcher (6,2mm Durchmesser) gebohrt werden. Das ist schon der schwierigste Teil, aber mit Hilfe der Keramikplatte letztlich relativ problemlos. Man muß sehr aufpassen, daß die Platte nicht durch Späne zerkratzt wird.

Probesitzen.. passt.
DSC_0469.jpg
Dann habe ich die obere Seite mit 1000er Papier geschliffen. Das Papoer hatte ich auf einen planen Metallklotz gelegt und das Ergebnis mit einem Haarlineal überprüft.

Zum Schluß habe ich die Oberflöche mit Metallpolitur etwas aufgehübscht. Und mehrfach gereinigt.

Die Heizmatte habe ich mit 368MP Film aufgeklebt.
DSC_0470.jpg
Das muß bedächtig gemacht werden. Kleine Bläschen die unvermeidbar sind, werden aufgestochen. Nach einiger Zeit ist nichts mehr davon zu sehen.
DSC_0471.jpg
Nun habe ich den Film auf der neuen DDP aufgebracht, und dann sorgfältig und ohne jeden Druck mit der frisch gereinigten Oberseite verklebt. Fertig ist das neue keramikfreie Bett. Kosten: 25€ die Aluplatte, 4€ der Klebefilm und 8€ die DDP. Ich denke da kann Conrad nicht gegen anstinken ;)
DSC_0472.jpg
Das lasse ich nun ein paar Stunden ruhen.

PeterKa

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Di 30. Jan 2018, 11:28
von AtlonXP
Hallo Peter,
das hast du gut gemacht. :-)

Die richtige Dimensionierung der Aluplatte (Stärke) halte ich für wichtig.
Eine dünne Aluplatte ist Strebens wert, ist diese aber zu dünn, dann hat man durch Wärme einen Verzug.
In deiner Kostenrechnung ist keine Bett Heizung enthalten, darum gehe ich davon aus, dass du die alte Heizung verbaut hast.

Hier zwei Fragen an dich:
- Wie bist du auf die 6 mm Stärke der Aluplatte gekommen?
- Hat das Ablösen der gebrauchten Bett Heizung Probleme gemacht und auch, war diese danach noch unbeschädigt?

LG AtlonXP

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Di 30. Jan 2018, 12:09
von PeterKa
Nun ja die 6mm... Ich hab geschaut und gemacht und gedreht und gewendet.... und da waren es dann 6mm. Die 5mm Platte erschein mir zu schwach. Natürlich verliere ich nun weitere 2mm an Z-Höhe.

Das mit der Heizung.... nun ja da muß ich nochmal ausholen ^^...

Das Heizkissen lag eines Morgens einfach lose und total unbeschädigt im Drucker. Man bekommt die Verklebung erst bei großer Hitze gelöst. Ab 140 Grad geht die Folie langsam kaputt und dann kann man sie mit viel Glück ablösen. Das war dann das endgültige aus für die Kachel, denn ich werde den Teufel tun das wunderschäne Heizkissen auf eine moribunde Keramikkachel kleben, so daß spätestens nach einem halben Jahr beides weggeworfen werden muß.

Die Entfernung der Reste ist eine Riesensauerei.. Der Trick.. Haushalstuch drauf, mit Azeton tränken, abdecken (wichtig!). Nach etwa 15 Minuten ist der Kleber nur noch eine glibbrige Masse die mit dem Spachtel abgeschoben werden kann. Dieser Teil der Arbeit ist der pestigste.

PeterKa

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Di 30. Jan 2018, 12:19
von Nibbels
Super, das mit Aceton!
Hätte ich fast probiert :D

Wir hatten erst Samstag beim Treffen live drüber diskutiert.
Ich hatte damals versucht mit Haushaltstüchern und Iso zu arbeiten, das hat nicht sonderlich gut geklappt. Schlussendlich wollte ich das Silikon-Heizbett aber sauber haben und habe während einem Film solange mit den Fingern und Haushaltstürchern Kreischen gezogen, bis ich es auch ab hatte.

Anschließend kam das absolut saubere und fettbefreite Heizbett mit 3M468 auf meine Carbonplatte drauf. Dort hält es noch heute!
Da
https://www.3m.com/3M/en_US/company-us/ ... 531&rt=rud
steht sogar Maximum Operating Temperature (Celsius) 204 Degree Celsius
Ich arbeite aber wegen dem Carbon mit absolut Maximal 110°C. Das heißt, 100°C Max und evtl. Überschwingen.

LG

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Do 1. Feb 2018, 12:30
von PeterKa
Allmählich kehrt wieder so etwas wie Normailtät bei mir ein. Meine Fräse wurde am Montag im Werk repariert. Hier war die X-Spindel und die Mutter ausgetauscht worden. Die Mutter ist übrigens aus Kunststoff, das bei Erwärmung aufquillt und alles schwergängig macht. Die Spindel wies einige Werkseitige Unsauberkeiten auf. Sie wurde kostenlos ersetzt nach 4 Jahren und etwa 1000 Betriebsstunden. Na ja am Ende waren knapp 300€ zu löhnen bei einem Gerät der 4000€ Klasse. Ich denke das ist sehr ok.

Der Drucker ist auch wieder betriebsfähig. Hier druckt er gerade einen neuen Rüssel für die Bauteilekühlung.
DSC_0479.jpg
Die neue Druckplatte ist schon was feines. Insgesamt liegt die Welligkeit bein knapp 0,2mm, davon ist 0,1 mm einer Schräglage geschuldet, und maximal 1/10 geht in Täler und Hügel. Einziger Nachteil sind eine verlängerte Aufwärm und Abkühlphase. Macht mir aber nix aus.

Ich habe mir ein zweites Hotend gekauft, weil ich immer denke, daß mein jetziges ein Montagsprodukt ist. Ich werde bald zeigen, wie es ausschaut, muß jetzt ersmal fräsen gehen. Das Blechungetüm (für den Bauteilelüfter) ist nicht besonders gut in der Handhabung, daher habe ich mich auch zu einem Rüssel durchgerungen. Genaueres folgt.

PeterKa

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Do 1. Feb 2018, 12:44
von Nibbels
Schön siehts aus. Natürlich sehe ich die Z-Naht, aber an diesem Problem bin ich auch ständig dran.

BTW: Solltest du mal auf das Problem stoßen, dass der Z-Offset-Scan des Mods manchmal (besonders bei kaltem Drucker? Drucker mit Filament das unten oozed?) irre lang braucht: Wessix und ich sind dran!
Wir haben das Problem bei Wessix's Drucker und bei hille's Drucker beim 3D-Druck-Treffen gesehen. Das passiert vermutlich, wenn das Filament leicht zu den DMS-Streifen spannt und beim aufwärmen die Digits driften. Zumindest ein Test-Fix ist schon auf meinem Github und hört auf Firmware 1.38.23.Mod.

LG

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Do 1. Feb 2018, 17:41
von PeterKa
Was denn für eine Z-Naht ;) die ist schnell erklärt: Ich starte jede Lage an derselben Stelle und habe ein klein wenig zuviel Cost at end... Beim zweiten Druck war sie weg, wel ich auf Random Startpunkt gestellt habe..

Die Teile für den Einbau sind auch fertig jetzt.
DSC_0480.jpg
Die Grundplatte habe ich gleich komplett neu gefräst. Es sind einige Langlöcher erforderlich, das macht die Handerstellung etwas schwieriger.

Anstelle das zentrale Loch für das Hotend zu vergrößern, wie es beim Original von Conrad vorgesehen ist, habe ich lieber Langlöcher in die Montagelöcher an den DMS Streifen gemacht. Außerdem wurd das Hotend mit 2 M3 Schrauben verdrehsicher befestigt. Der Hauptvorteil dieser Art ist daß das Hotend selbst bis auf die 2 M3 Gewindelöcher unversehrt bleibt. Vielleicht resultieren meine Probleme ja doch aus der großen Zentralen Halteschraube. Ich wollte das sicher auschließen.
DSC_0481.jpg
So sieht es montiert aus. Der Halter für den Lüfter mit Rüssel kann etwas verschoben werden, um den optimalen Abstand einstellen zu können.

Eine Besonderheit ist noch das große Langloch an der Seite. Hier werden die Kabel durchgefädelt. Mich hat immer sehr gestört daß sie lose rumbaumelten und notdürftig durch Kabelbinder fixiert werden mussten.

Mal sehen ob alles so zusemmenpasst wie ich es ausgetüftelt habe.

PeterKa

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Do 1. Feb 2018, 18:52
von PeterKa
Alles zusammen..
DSC_0482.jpg
DSC_0483.jpg
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Man beachte die geschmacksichere Farbgebung, getreu dem Motto, was gut aussieht schmilzt auch gut ;)

Verkabelt wird morgen. Mal schauen.

PeterKa

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Fr 2. Feb 2018, 10:13
von PeterKa
Verkabelt, eingebaut, justiert...
DSC_0485.jpg
Der Drucker ist nicht wieder zu erkennen. Ich hatte zuletzt die Geschwindigkeit auf 1200 mm/min zurückgefahren um überhaupt ein Teil zu Ende drucken zu können.

Bei dieser Geschwindigkeit bewegen sich die Digits zwischen 800 und 1500. Die erste Lage habe ich noch etwas ins Bett gedrückt, weil die neue DDP noch nicht perfekt haftet. Auch da wurde es nie schlechter als 2500 Digits. Ich fasse wieder Vertrauen.

Ich weiß nicht warum sich das erste Hotend so katastrophal verhalten hat. Eigentlich habe ich ja nur eine Zentralbohrung weit weg im kalten Bereich angebracht. Aber es sieht so aus, als ob das keine gute Idee gewesen war. Ich weiß es nicht und das nagt an mir.

Aber erstmal überwiegt die Freude.

Es hatte hier irgendwer einen Erdnußölabstreifer mit Reservoir vorgestellt... Ich kann weder den Beitrag noch die STL wiederfinden. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen ? Sonst muß ich wohl selbst nochmal zeichnen.

PeterKa (erleichtert)

Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend

Verfasst: Fr 2. Feb 2018, 11:42
von AtlonXP
Da nimmt einer aber den Mund ganz schön voll. :-D

Du wirst dir wohl selber einen basteln müssen.
Egal wie der Beöler aussehen wird, er wird nur bei mir passen.
Aus diesem Grund wird es hier auch keine STL geben.

Ich mache mir da selber nichts vor, bis der Beöler richtig funzt,
sind mit Sicherheit noch ein paar Nachbesserungen nötig.
Das einzige wo ich schon mal vorgreifen kann,
der kommt direkt auf den Extruderkopf um den Weg und die Sauerei,
so gering wie möglich zu halten.

LG AtlonXP