So das mit dem Limonen + Isopropanol war ein Fehlschlag. Das HIPS wird nur weich und geht nicht vollständig in Lösung.
Ich hab's sogar über Nacht in der Lösung gelassen. Außerdem wird das ABS matt und riecht stark nach Lösemittel.
Soll für ABS und hohe Temperaturen funktionieren. Das wäre praktisch für mein Cyclops-Hotend.
Ich hab' mal eine kleine Spule davon zum Testen bestellt.
Re: RF1000 Umbau
Verfasst: So 2. Jun 2019, 19:33
von AtlonXP
Hallo anwofis,
schade das es nicht geklappt hat.
Trotzdem möchte ich dir zu diesem Fehlversuch weiteren Mut zu sprechen.
War bei deinem Lemon, oder auch HIPS, eine Bedienungsanleitung dabei,
wie es am besten geht?
Hast du nach Verbesserungen schon gegoogelt?
Reaktionswärme und ein Ultraschalbad könnten den Auflösungsprozess beschleunigen.
PETG und HIPS wären auch noch eine Testvariante.
Ich vermute, dass es mit PVA noch schlechter funzt.
Mir geht es hier um die Verträglichkeit der Kunststoffe.
PVA soll bereits während der Verarbeitung, Wasser aus der Luft. ziehen
Es gibt bei Profi Geräten auch die Möglichkeit mit ablösbaren Stützmaterial zu arbeiten.
Doch die werden uns gerade das auf die Nase binden, was da zusammen gemischt wurde.
Oder hast du das falsche HIPS, oder auch Lemon erwischt?
Farbepigmente sind Contra Produktive bei der Auflösung.
LimoSolve HIPS ist ein leistungsstarkes und einfach zu bedruckendes 3D-Druckerfilament aus schlagfestem PolyStyrol, das keine zusätzlichen Farbstoffe enthält und sich vollständig in Limonen auflöst. Die Löslichkeit in Limonen in Kombination mit ähnlichen thermischen Eigenschaften wie ABS macht LimoSolve zu einem hervorragenden Trägermaterial für komplexe ABS-Doppelextrusionsdrucke.
Wenn LimoSolve HIPS nicht als Trägermaterial verwendet wird, druckt es in einer extrem hellen weißen Farbe und hat genau die gleichen Eigenschaften wie unser EasyFil HIPS-Filamentsortiment.
Helios Support ist ein wasserlösliches PVA-Material
Helios Support ist ein wasserlösliches PVA-Material mit hoher Wärmeentwicklung, das als Trägermaterial für den 3D-Doppelextrusionsdruck in Kombination mit technischen Materialien entwickelt wurde, die bei höheren Temperaturen und / oder in beheizten Baukammern gedruckt werden müssen. Der Helios-Träger kann bei Düsentemperaturen von bis zu 250 ° C ohne die Gefahr der Vernetzung und Verstopfung der Düsen bedruckt werden und haftet hervorragend auf Styrolmaterialien wie ABS, TitanX, Crystal Flex und ApolloX, aber auch auf Python Flex und Volcano PLA .
Helios Support löst sich in Wasser etwas langsamer als normales PVA, aber der Auflösungsprozess kann beschleunigt werden, wenn warmes und zirkulierendes Wasser verwendet wird.
Einzigartige Funktionen
Kann bei Düsentemperaturen bis zu 250 ° C gedruckt werden
Keine Gefahr der Vernetzung und Verstopfung der Düsen
Verbessertes Fließverhalten der Filamente
Kann in beheizten Druckkammern bis zu 60 ° C gedruckt werden
Hervorragende Haftung auf ABS, TitanX, ClearScent ABS, ApolloX, Crystal Flex, Python Flex und Volcano PLA
Hervorragende Löslichkeit in warmem Umlaufwasser
In Wasser vollständig biologisch abbaubar.
Aber hier das kleingedruckte auch von der Seite!
Allgemeine Anleitung zum Drucken mit PVA-Trägermaterialien
Allgemeine Anleitung zum Drucken mit PVA-Trägermaterialien
Das Drucken mit PVA ist im Allgemeinen kein Plug-and-Play-Verfahren und erfordert einiges an Erfahrung im 3D-Druck, da es keine generische Standardeinstellung für den Dual-Extrusionsdruck mit PVA-Materialien gibt. Die optimalen PVA-Einstellungen können sogar zwischen denselben 3D-Druckermodellen variieren.
Eine der häufigsten Herausforderungen besteht darin, eine gute Verbindung zwischen dem PVA-Trägermaterial und dem primären Baumaterial herzustellen. Die folgenden Parameter sind für eine gute Einhaltung von größter Bedeutung.
Überprüfen Sie den Extrusionsabstand zwischen dem gedruckten Objekt und dem PVA-Träger.
Die Standardeinstellung in den meisten Slicer-Programmen ist häufig ein Abstand von 0,1 mm oder 0,2 mm, was für die Abreißunterstützung gut geeignet ist, jedoch nicht für die PVA-Unterstützung.
Bei PVA-Trägermaterialien muss der Extrusionsabstand auf 0,0 mm eingestellt werden, da beide Materialien tatsächlich miteinander in Kontakt kommen müssen.
Die Drucktemperatur (Düsentemperatur) ist äußerst wichtig und es wird empfohlen, die tatsächliche Temperatur der Düse zu messen und diese Temperatur mit der in den Druckeinstellungen eingestellten Temperatur zu vergleichen.
Wenn die tatsächliche Temperatur der Düse beispielsweise 10 ° C niedriger ist als die Temperatur in den Druckeinstellungen, kann es sehr gut sein, dass die Schicht aus PVA-Trägermaterial nicht optimal in die Schicht des primären Baumaterials fließt. Es ist oft zu sehen, dass die tatsächliche Düsentemperatur von der in der Schneidesoftware eingestellten Drucktemperatur abweicht.
Überprüfen Sie, ob die Düsen Ihres Druckers richtig ausgerichtet sind und genau die gleiche Höhe haben, damit beim Auftragen des PVA-Trägermaterials auf das primäre Baumaterial kein „Höhenunterschied“ entsteht.
Um dies zu überprüfen, wird empfohlen, einen 5 cm x 1 cm großen Stab in 3D zu drucken und alle 1 bis 2 Schichten mit der linken Düse und die folgenden 1 bis 2 Schichten mit der rechten Düse zu drucken und diesen Vorgang mehrmals zu wiederholen. Wenn Sie eine nicht perfekte Schichtung bemerken, sind die Düsen nicht richtig ausgerichtet. Dieser Vorgang kann beispielsweise mit PLA durchgeführt werden.
Sorry wenn das hier einen fast erschlägt.
Irgendwann werde ich auch mit dieser Spielerei anfangen.
LG AtlonXP
Re: RF1000 Umbau
Verfasst: So 2. Jun 2019, 19:51
von anwofis
@AthlonXP:
Danke für deinen ausführlichen Post
Die Geräte z.B. von Stratasys der Mojo drucken mit 2 Düsen im beheizten Bauraum und haben spezielles Stützmaterial, welches eine zusätzliche Waschstation benötigt, um es wieder zu entfernen. Sind aber preislich jenseits von gut und böse
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Ich hab' einfach mal ohne große Recherche angefangen:
Kann schon sein, dass der gelbe Farbstoff Probleme macht beim Auflösen. Ich hab's auch mit Ultraschallbad getestet - es löst sich aber einfach nicht richtig auf
PVA + PLA habe ich schon getestet und das geht hervorragend. Aber ich drucke fast nur ABS.
Werd' jetzt erstmal warten bis das andere Supportmaterial da ist.
Re: RF1000 Umbau
Verfasst: Mo 10. Jun 2019, 18:34
von anwofis
Also ich hab's nochmal mit Lemone + Wasser probiert und es hat wieder nicht funktioniert.
Man kann HIPS höchstens verwenden, wenn man den Support mechanisch entfernt bekommt.
Dann ist das Helios Material da: Ist leider nicht Cyclops-kompatibel.
Will ich nach einem Materialwechsel wieder Support drucken, blockiert der Vorschub.
Ich denke mal, dass das Druckmaterial den Support im Hotend zu stark komprimiert bzw. verpresst.
Ich hab' auch schon den Retract komplett deaktiviert + den Supportdruck auf 20 mm/s Speed runter.
Für normalen Dualdruck mit 2 Düsen, vermute ich mal, sollte es schon funktionieren.
Auch ist der Faltenbalg schon da: Muss jetzt nur noch Halterungen dafür konstruieren
Es gibt Materialien die sich untereinander nicht vertragen.
Z.B. zuerst PLA und anschließend ABS im gleichen Hot End verdrucken, ohne gründliche Reinigung.
PLA Reste im Hot End können verbacken und sich allmählich lösen und die Düse somit verstopfen.
Das nur als Beispiel.
Um so unterschiedlicher die Verarbeitungstemperaturen sind, desto eher der Gau.
Du könntest diesen Versuch nochmal wiederholen und am Extruder Eingang mit etwas Pflanzenöl nachhelfen.
Ob das funzt weiß ich natürlich nicht.
Das Beölen ist bei uns bei PETG Pflicht geworden und bei PLA bringt es auch was ohne den Druck negativ zu beeinflussen.
Hier sind jedoch Verarbeitungstemperaturen unter 250 C° im Gange.
Bei höheren Temperaturen meine ich,
macht das Öl nicht mehr mit und es riecht nach Fritten Bude.
Auch musst du bei dem Druckbeginn aufpassen, dass dein Hot End keine Ölige Aussprache hat.
Darum mit ganz geringer Menge hantieren, oder so einen Beöler wie ich verwenden.
Aber ob das in ein Hotend gehört - naja weiß ich jetzt auch nicht. xD
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So bin gestern dazugekommen das HIGH-T-LAY zu testen und ein erster Druck hat funktioniert.
Es löst sich in Wasser auf, wenn auch etwas langsam.
Kann wegen dem Support jetzt das Hotend nur bis max. 245 °C aufheizen, aber das sollte für ABS reichen.
Werde - wenn ich Zeit habe - mal ein paar Bilder hochladen und noch weitere Testdrucke machen.
Re: RF1000 Umbau
Verfasst: So 16. Jun 2019, 12:04
von zero K
Guten Morgen
Mit der Beölung habe ich auch einige Zweifel, z.B.Interaktion mit dem Schmelzwerkstoff und dessen Eigenschaften im Bauteil.
Synthetische oder Maschinenöle mag ich für die Modelle nicht anwenden.
Sonnenblumenöl verändert sich ab etwa 190 °C - da befürchte ich Verschmutzung des Filamentweges.
Die Küchenfette die erst bei höheren Temperaturen rauchen, wie z. b. Palmfett sind fest.
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Die weitere Auflösung des soliden Supportmaterials wird durch die hohe Konzentration des gelösten Supportmaterials in unmittelbarer Nähe behindert.
Die Bewegung der Flüssigkeit durch Ultraschall allein reicht oft nicht aus "frisches" Lösemittel an das feste Stützmaterial zu bringen.
Im Behälter sollte die etwa handwarme Flüssigkeit gut umgewälzt werden und regelmäßig oder im kontinuierlichen Zu und Ablauf durch Zugabe frischen Lösemittels verdünnt werden.
Aus einem Laborversuch mit heizbaren Magnetrührer, Becherglas, Wasser und einem Kubikzentimeter PVA entstand eine 15 l Stapelbox mit Zu und Ablauf in der eine Aquarienpumpe und Aquarienheizung für Bewegung und Wärme sorgt.
Einen Schädel mit seinen unregelmäßigen Konturen und Überhängen vom Supportmaterial zu befreien bedurfte es etwa zwei Tage.
An sehr feinen und versteckten Konturen musste der Glibber durch gezielten Warmwasserstrahl mit etwas Druck entfernt werden.
Wenn fertigungsgerechte Konstruktion allein nicht zum Ziel führt muss man eben etwas zeit in die Nachbearbeitung investieren.
Im Hobby ist der Zeitbedarf ja nicht so problematisch.
Gruß zero K
Re: RF1000 Umbau
Verfasst: So 16. Jun 2019, 14:29
von AtlonXP
Hallo zusammen.
Eine Interaktion bei den Thermoplasten (PLA; PETG), konnte ich nicht feststellen.
Ich hatte es damals provoziert, in dem ich das Hot End regelrecht ersäuft hatte (nicht zu empfehlen).
In wie weit die verschiedenen Pflanzen Öle, Temperatur stabil bleiben, kann ich nicht genau beurteilen.
Meines, (Olivenöl) riecht so bei 250 C° nach Frittenbude.
Darum auch keine Empfehlung für ABS.
Ich benutze für ABS ein anderes Hot End.
Hier im Forum wurden Raps.-, Erdnuss- und Olivenöl erfolgreich getestet.
Es wird jedoch ausdrücklich Pflanzenöl empfohlen.
Pflanzenöl lässt sich gut durch Spiritus oder Iso Alkohol entfernen,
falls doch mal was auf das Druckbett kommt.
Es kann durchaus auch sein,
dass das Pflanzenöl eine Anbackschicht entwickelt und somit die Gleiteigenschaften verbessert.
In wie weit PTFE Sprüh Öl verwendbar ist, kann ich nicht beurteilen.
Wer PETG verdrucken möchte, sollte diese Option im Hinterkopf behalten.
Wer PLA mit wahnwitzigen Druckgeschwindigkeiten verdrucken möchte, genauso.
Bestimmt gibt es noch andere technische Lösungen, die jedoch Kostenintensiver sind.
LG AtlonXP
Rauchtemperaturen diverser Öle - Re: RF1000 Umbau
Verfasst: So 16. Jun 2019, 18:36
von rf1k_mjh11
An zero k sowie andere an Öl interessierte:
In diesem Link werden die Temperaturen angeführt, ab dem das jeweilige Öl oder Fett zu rauchen beginnt (in anderen Worten: an die Temperaturgrenze stößt).
Man sieht Avocadoöl als Gewinner aussteigen, mit beachtlichen 271°C. Das langt für ABS locker - bloß, wo bekommt man das Zeug her? Der Zweite Platz wird von Distelöl belegt, ein Öl dass auch nicht sehr häufig im Laden an der Ecke anzutreffen ist.
mjh11
Re: RF1000 Umbau
Verfasst: So 16. Jun 2019, 19:19
von zero K
Guten Abend
Kochen für Ingenieure - so´n oller Techniker freut sich auch über Analysen. - danke für den Link.
In verschiedenen Tests ermittelte ich Temperaturen die gut 20 °C darunter liegen.
Na ja - das ist sicher auch von meinen "Laborbedingungen" abhängig und von der Qualität, die tatsächlich in die Supermärkte gelangt.