heute scheint nicht dein Tag zu sein.
Die Lobeshymne über PTFE schenke ich mir heute.
Wenn das Ding bei anderen funzt, dann sollte es bei dir genauso sein.
Ich vermute auch, du hast ein Problem mit der Kühlung.
Hast du den originalen Lüfter von E3D verbaut?
Hast du noch Reserve den Lüfter weiter aufzudrehen?
Hast du irgendetwas gedruckt und verbaut was den Luftstrom hemmen könnte?
Ich sehe du hast eine Einhausung, hast du beide oberen Klappen geöffnet wegen der Stauwärme?
Wenn der Lüfter warme Luft ansaugt, kühlt er nicht mehr so gut.
Der Abstand vom Heizblock und beginn des Kühlkörper ist maßgebend.
Ich glaube der sollte mindestens 4 mm betragen.
Wie groß ist dein Abstand?
Ich denke dieses Maß ist sehr wichtig.
Hat deine Gewindestange eine Verjüngung um den Wärmefluss zu reduzieren?
Kannst du dein Filament mit abgeschraubter Düse durch das Hot End schieben?
Mach doch einfach ein paar Bilder von deinem E3D und zeige uns was du da zusammen geschraubt hast.
Die E3D Fraktion wird dann schon sehen wo es klemmt.
LG AtlonXP
Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend
Verfasst: So 3. Dez 2017, 09:43
von PeterKa
Also, ich bin ja nicht wirklich Anfänger. Wärmestau und Abstand und alles, da mache ich keine Fehler. Es ist alles original, sogar die Socke. Nur ein Kasten für den Bauteilelüfter habe ich angebaut.
Nein die Ursachen liegen woanders, und zwar exakt da, wo ich sie vermutet hatte. Es ist das Röhrchen, genau das Teil das bei anderen Hotends unter anderem aus PTFE besteht.
DSC_0423.jpg
Hier seht ihr das Ersatzröhrchen (unbeschichtet). Ich hatte es eingebaut, die Digits waren hoch, aber es ging zu drucken. Leider hatte ich bei der Montage alles nicht fest genug angezogen (man muß das Hotend auf 270 Grad erhitzen und dann alles festziehen). Dadurch quoll dann das Filament heraus und mit der Zeit wurde der Druck immer schlimmer, ich hatte es nicht sofort bemerkt.
Was an den Röhrchen auffällt, ist, daß ich einen 3,2 mm Bohrer fast komplett durchschieben kann, erst am oberen Ende, da wo das Gewinde abgedreht ist klemmt der Bohrer..
Das ist fertigungstechnische Schlamperei. Nach dem letzten Abdrehen müsste die Bohrung noch einmal nachgesetzt oder nachgerieben werden. Durch den Druck (sehr hoch z.B. durch stumpfes Werkzeug) wird der Durchmesser verengt. Hier macht das ein knappes Zehntel aus.
Da ich keine 3,2mm Reibahle besitze, werde ich das nachbohren und nachpolieren müssen. Nun bin ich mit einer guten Werkstatt ausgerüstet, aber was macht Otto Normaldrucker? Der kann ja nichtmal erkennen daß da eine Verengung ist.
So und nun zum eigentlichen Problemrohr...
DSC_0424.jpg
Hier ist eine Stufe genau am Heatbreak. Es ist eine richtige Stufe von über 1/10 mit relativ scharfer Kante. Ich kann den Bohrer nur bis zum Einstich einschieben, er klemmt nicht, sondern stößt an. Filament kann man durchschieben, deshalb merkt man es im kalten Zustand nicht. Im warmen Zustand dehnt sich das Plastik und die Reibung nimmt dramatisch zu. Der Retrakt tut dann das Übrige. Es ist auch keine Lösung den Retrakt abzuschalten, denn der Hersteller des Hotends garantiert die Retraktfähigkeit bis ca. 2 mm !!
Die Verengung am oberen Ende ist auch da, ich wollte das Teile aber nicht ausschrauben, da das nur mit Hitze funktioniert.
Wenn ich dieses Teil ausreibe, ist die Beschichtung hinüber. Es kostet 15€ und ich bin mehr als aufgebracht, daß so etwas bei Qualitätsteilen Made in EU und / oder USA vorkommen kann. Es ist auch nicht zu entschuldigen, ordentliche Produktionsverfahren und Kontrollen kosten bei den Stückzahlen praktisch nichts. Sorry ich kann mich da richtig in Rage schreiben.
Das Ganze hat nichts mit Vor und Nachteilen des PTFE zu tun. Da passiert genau dasselbe, wenn die heiße Seite abzundert. Es ist einfach nur Schlamperei der Hersteller, zu Lasten von uns. Oh Mann
PeterKa
PS: wenn ich in diesem Hormonstau an die Drehbank gehe, bricht mir der Bohrer ab Ich warte besser noch 2 Stunden und gehe mit dem Hund in den Neuschnee.
Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend
Verfasst: So 3. Dez 2017, 10:21
von PeterKa
Ich habe nochmal genauer nachgemessen.. Beide Röhrchen unterscheiden sich doch erheblich.
DSC_0425.jpg
Unterhalb der Verengung ist das "Originalrohr" 7mm tief auf 3,3mm aufgebohrt. Ich habe dann auch das Rohr mit 3,2mm nachgebohrt, und es sind deutliche Späne herausgekommen. Ob das wirklich die Ursache für die hohne Digits war, werde ich wohl bald wissen.
Das andere beschichtete Rohr hatte eine starke Stufe (mehr als 2/10) bei einer Tiefe von 5 mm. Es ist also neben dem ungenauen Durchmesser der Bohrung auch eine andere Bohrtiefe festzustellen. Das erhöht die Schlamperei noch mal
Baum Ausbohren gab es Unmengen an Spänen, der Durchmesser war also signifikant zu klein und die ganze Bohrung zu ballig.
Bevor ich das jetzt wieder einbaue, werde ich die Bohrung nochmal etwas nachpolieren. Das geht einfach: Erwas Polierpaste auf einen Schaschlikspieß und das Ganze in der Bohrmaschine ein paar minuten bei sanfter Hitze köcheln lassen.. oder so
Wenn das nicht hilft kaufe ich mir ein V2... Die tun wenigstens.
PeterKa
Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend
Verfasst: So 3. Dez 2017, 12:07
von Nibbels
Hi
Ein paar Details, die ich selbst schon ausgegraben habe:
Warum ist das mit der Kante in der Heat-Zone so? Ich wollte es (wie rf1k_mhj11 auch http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=72&p=20788#p20788 schrieb) genau wissen und habe das wegen den nicht richtig funktionierenden Cold-Pulls beim Hersteller bemängelt. Der kleine Durchmesserunterschied unten ist anscheinend einkonstruiert, weil es für PLA helfen würde. (Oder andere sehr flüssige Materialien?)
Die haben von mir auch die Bilder von der Ninja-Flex Ausformung mit der Frage bekommen, warum man nicht die Düsen im selben Durchmesser macht, wie das Heatbreak unten. (1 Zehntel größer)
Man sieht auch an dem kleinen Falz:
... dass der Übergang zwischen Düse und dickerem Heat-Break-Teil nicht absolut perfekt ist.
Tatsächlich scheint zumindest bei mir mit meinem Set Microswiss-Heatbreaks der Druck mit PETG etwas besser zu funktionieren. Allerdings habe ich PETG von esun in manchen Farben nie richtig stabil hinbekommen. (grün gelb ... alle Filamente mit rauer Oberfläche schlecht, die glatten etwas dickeren waren ok.)
Die Beobachtung, dass man die Teile gut zusammenschrauben muss, kann ich teilen.
Letzte Woche waren meine Digits sehr hoch. Anschließend sanken die Digits mit 10 .. 20 den Druckstunden wieder auf Normalwert. Evtl. hat es einen Krümmel innen abgeschliffen? Filamentdurchmesser inkonsistent?
Was mir heute klar ist: Feinste Details machen viel aus. Z.B. verursachten ein paar klebende Krümel wegen einem unvorsichtigen Warm-Pull im Heatbreak +1000 digits.
Dasselbe passiert, wenn man nicht richtig festschraubt.
Viel heftiger ist es, wenn die Düse nicht gut ist. (Düsenaustrittsloch zu lang, Span drin)
Wenn die Düsenfrontfläche nicht sauber gearbeitet ist, wird die Qualität mies. (Hab hier noch knapp 4GB Bilder und Videos, weil ich das mal genauer wissen wollte und die Extrudier-Test-Funktion des Druckers benutzt habe.)
Einmal hatte ich den Verdacht, dass ich evtl. zu viel gedreht habe und evtl. etwas kaputt gedreht haben könnte, ohne dass es direkt gebrochen war, aber das glaube ich heute fast nicht mehr. (Die 150°C bis 270°C beim Umbauen hätte ich immer beherzigen sollen.) Ein anderes mal habe ich ein Heatbreak tatsächlich abgebrochen. Ebenso eine Düse. Ich war bei der Düse der Meinung die wäre aus Stahl, aber es war ein Kupfer/Messing/Bronzemetall.
In der Summe kann ich immernoch sagen, dass ich seit einigen Auswechselversuchen viel weniger Ärger habe als mit dem V2, aber problemlos wars natürlich nicht. Gründe dafür zu finden und genau benennen ist ziemlich schwer.
Das Filament selbst ist hier meist ziemlich mitschuldig. Bei manchen Filamenten war es völlig egal, was ich drucken wollte, alles hat super funktioniert. Andere Filamente hatten erst nach Try-And-Error (Düsen-/HB-Wechsel/Aus- und Einbau) gut funktioniert.
Ich habe so ein gefühl, dass ich an Weihnachten einen echten Dremel bekomme. Mit mehr Drehzahl als der Akku-Bohrer. Dann teste ich ob meine Schleifpaste die Innenfläche glatter machen kann, als sie aktuell ist.
LG
Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend
Verfasst: So 3. Dez 2017, 12:33
von Digibike
Dremel ist seeeehr empfehlenswert! Aber würde dir empfehlen, die Teile beschichten zu lassen. Mapa beschichtet sowohl Düsen als auch Hotends, sofern zerlegbar. Damit wird die Oberfläche abriebfester und extrem Glatt. Aber dann mußt eventuell mit Coasting Distance und Extra Restart Distance arbeiten.
Gruß, Christian
Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend
Verfasst: So 3. Dez 2017, 12:39
von Nibbels
Generell ist beim Microswiss-Heatbreak so eine Beschichtung eigentlich schon drauf. Die darf man dann nicht zerstören.
Dieses Bild oben:
lässt mich vermuten, dass da was nicht stimmt. Evtl. ist es dass eine Heatbreak bei dem ich mal die Kante beim Filamenteinschub brechen wollte? Oder auch nicht ..
PeterKa hat geschrieben:... bei sehr moderater Geschwindigkeit (2400 mm/sec)...
PeterKa
Was ist ist denn dann eine hohe Geschwindigkeit ? (ok, 100m-Olympia-Sieger sind gut viermal so schnell).
Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend
Verfasst: So 3. Dez 2017, 12:53
von PeterKa
gmlmpf mm/min ^^
Also er druckt gerade wieder. Geholfen hat es nach meinem Dafürhalten nichts, aber erstmal abwarten. Ich werde es gleich nochmal mit einem anderen Filament versuchen.
PeterKa
Re: Mein Umbau auf Ganzmetallhotend
Verfasst: So 3. Dez 2017, 13:11
von PeterKa
Jetzt druckt er gerade unschuldig wie ein Lämmchen mit 5000 Digits, wie ich es (inzwischen) gewohnt war. Ich war ganz offensichtlich auf dem richtigen Dampfer gewesen, aber aufatmen ist erst wenn das Teil fertig ist, was noch 5 Stunden dauert.
Das mit der Stufe in dem Röhrchen habe ich jetzt genau wie auf dem Bild, allerdings erst nach der Aufbohrerei.