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Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Mi 1. Jul 2015, 13:40
von Fallen-District
Vielen dank schonmal, ich werde es mit dem neuen Motor erstmal Probieren, wenns net klappt, dann weiß ich nicht mehr weiter!
Lg
Chris

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Mi 1. Jul 2015, 15:53
von wolfkarst
Hi,
ich habe hier auch ein gefühltes Kilogramm an kaputter Motoren rumliegen. erst nachdem ich die Beschleunigungswerte runtergesetzt habe, habe ich Ruhe bekommen. D.h. im Startcode folgende Zeilen suchen und abändern:

; Acc printing
M201 X300 Y300 Z50
; Acc travel
M202 X600 Y600 Z100

Als netter Nebeneffekt wurde auch das ausfüllen in den Ecken/bei Richtungswechsel besser ... Nachteil der Druck wird Langsamer
Gruss Karsten

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Do 2. Jul 2015, 00:09
von Fallen-District
WIe meinst du das mit der beschleunigung?
Also ich änder manchmal über repetier host die geschwindigkeit, und stelle sie manchmal etwas höher, also von 100% auf 120%. :whistle:
Kann das echt das problem sein? Und wenn ja, warum dann immer dieser motor? Ich meine die anderen motoren werden ja dann genau so belastet.
Und manchmal komme ich um eine beschleunigung net rum, da er bei manchen Objekten bessere Qualität abliefert, als wenn er auf normaler geschwindigkeit läuft.

Lg
Chris

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Do 2. Jul 2015, 00:46
von wolfkarst
Hi,
Du musst zwischen Geschwindigkeit (Einstellbar über Display oder RH, etc.) und der Beschleunigung (Einstellbar im Startcode beim Slicen) unterscheiden. Such mal nach den Einträgen M201 und M202 in den Einstellungen des Slicers ....
Zum physikalischen Hintergrund:
Der Computer möchte am liebsten von jetzt auf sofort mit der Geschwindigkeit von 0 auf x gehen und am Ende von x auf 0 zurück. Das entspräche bei einem Auto eine Beschleunigung von 0 auf 100km/h in ca. 0 Sekunden.
in der Praxis spricht aber leider das Gesetz der Massenträgkeit dagegen. D.h. je schneller du von 0 auf x beschleunigst, desto mehr Kraft brauchst du. (Auto: Ein Rennwagen schafft die 0 auf 100km/h in ca. 3 Sekunden, ein Alltagsauto braucht weit mehr als 10 Sekunden.)
Der Elektronik ist die vorgegeben Beschleunigung egal und der Schrittmotor schafft auch eine gute Beschleunigung, aber die dabei auftretenen Kräft belasten das Material. (Auto: Ein Formel-1 Auto hält trotz großem Wartungsaufwand ca. 500-1000 km, während ein Alltagsauto mit 3-4 Wartungen weit über 100.000 km hält.)

Du kannst ruhig auch mit hohen Geschwindigkeit arbeiten, wenn dann das Ergebnis besser ist. Wenn Du aber die Beschleunigung senkst, sind die notwendigen Kräfte geringer, und damit wird die Belastung auf die Bauteile geringer.
Beispiel:
Grundeinstellung Geschwindigkeit: 50mm/s
Bei einer Beschleunigung von x wird z.B. die voller Geschwingkeit nach 0.1 Sekunden erreicht, auf den Motor wirkt dabei die Kraft f ein.
Wenn die Beschleunigung x halbiert wird, wird die volle Geschwindigkeit erst nach 0,4 Sekunden erreicht, aber auch die Kraft ist nur f/4 !!!

Ich hoffe dass nun die Erklärung klar ist.
Gruss Karsten

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Do 2. Jul 2015, 05:14
von Digibike
Hi!

Gut erklärt, aber wenn ich anmerken darf, die Masse und Reibung spielen dabei eine nicht zu unterschätzende
Rolle....
Wenn du den Motor von jeglicher Masse befreist, außer seiner eigenmasse, wird er noch deutlich höhere
Beschleunigungs- und Verzögerungswerte dauerhaft vertragen....
X und Y sind beim RF aber nicht unbedingt leichtgewichte - wenn dann noch angebaut werden oder die
Lager schwerer laufen, die Ketten wiederstand aufbringen etc. können diese Kräfte bei Geschwindigkeits-
Änderungen enorm weren....
Derzeit ist die F1 übrigens bei 2.6 sec.ca. von 0-200 und etwa 30 m von 200 auf 0 zurück...
3 sekunden ist etwa die mittleren Sportwagen, die Elite der Straßensportwagen unterbietet das teilweise
deutlich - weswegen die im 1. Gang auch locker 100 Km/h schaffen können - Fahrer wär zu langsam beim
Schalten.... ;) Aber gutes Bsp. um das Problem darzustellen!

Gruß, Christian

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Do 2. Jul 2015, 10:04
von rf1k_mjh11
Karsten/wolfkarst,

Die Erklärung finde ich auch sehr gut. Ich habe in einem älteren Post ebenso den Vergleich mit dem Auto versucht. Habe es aber im vergleich zu deiner Erklärung relativ doof hingekriegt.

mjh11

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Do 2. Jul 2015, 12:28
von Fallen-District
Ah okay, habe verstanden ;)
Klar ist ja einleuchtend ;) stand nur mega aufm schlauch.
Die Frage dazu kann man das auch irgendwo grundeinstellen? Oder musst das vor jedem druck manuell eingestellt werden?
Und was ist die beste einstellung dazu?
Vielen dank für eure echt guten erklärungen und hilfen.

Lg
Chris

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Do 2. Jul 2015, 15:26
von rf1k_mjh11
Chris/Fallen-District,

Ich habe mal schnell in der Firmware nachgekuckt, ob dort was zu finden ist. Gefunden habe ich nur eine Einstellung für den jeweiligen Maximalwert der Beschleunigung. Dieser Wert wird auch im EEPROM gespeichert. Die könnte man sich mit "M205" anzeigen lassen.
Nur, was der Standardwert ist, ist mir nicht bekannt. Durch probieren käme man dahinter, falls es dir wichtig ist.

Üblicherweise gibt man die Beschleunigungswerte im Start-GCode vor. Praktisch jede Slicer-Software hat eine Möglichkeit dafür. Beim Slic3r findet sich das unter "Printer Settings", "Custom G-code" und schliesslich "Start G-code".

mjh11

Re: Dritter Motor im eimer

Verfasst: Do 2. Jul 2015, 22:53
von rf1k_mjh11
Chris/Fallen-District,

Ich habe vergessen anzumerken, wie der eigentliche Befehl für das Setzen der Beschleunigungswerte heisst:

M201 - Max. Beschleunigung in mm/s² für Druckbewegungen (z.B. M201 X1000 Y1000 Z50)
M202 - Max. Beschleunigung in mm/s² für Leerfahrten (z.B. M202 X1000 Y1000 Z50)

Bei mir sind X6000, Y6000 und Z900 angegeben, wobei ich irgendwann mal Z von 1000 auf 900 reduziert hatte, da ich annahm, mal Schritte verloren zu haben. Das kann ich aber nicht mehr sicher sagen.

mjh11