Temperaturbeständigkeit der Konstruktion ist grenzwertig unter Verwendung von PLA.
Vergangenen Freitag, 27. März, habe ich mehrere Stunden beinahe ununterbrochen gedruckt. (Ich habe einen Adapter für den Sonnenschirmständer gemacht, da die Sonne täglich mehr und mehr leuchtet.)
Der erste Probedruck (45 Minuten) klappte ohne Probleme - ich konnte die Maße bestätigen und den Fertigdruck beginnen. Der anschließende Fertigdruck von 'Teil 1' schien auch ganz gut zu gehen, aber nach ca. ein-einhalb Stunden machte sich ein gelegentlicher 'knacks' bemerkbar. Aus Erfahrung kannte ich das Geräusch als das Überspringen des Antriebs-Ritzels von einem eingedrückten Nut in die nächste - also ein Zeichen dass das Filament nicht wie erwartet gefördert wird. Häufig beginnt danach das bekannte '
Fräsen' des Filaments. Um den Druck nicht abbrechen zu müssen, habe ich die Geschwindigkeit herabgesetzt und die Temperatur ein paar Grad hinaufgesetzt. Das 'Knacksen' wurde Anfangs geringer, beziehungsweise trat kaum mehr auf. Nach einer halben Stunde wurde das Knacksen wieder zu häufig für mein Wohlbefinden und ich schraubte die Geschwindigkeit noch weiter zurück und erhöhte die Temperatur abermals (mittlererweile schon 12 Grad über dem üblichen Wert). Das Überspringen nahm wieder etwas ab, war aber weiterhin vorhanden. Zum Glück war der Druck kurz danach fertig.
Nach sehr kurzer Pause (5-10 Minuten) kam der Fertigdruck des 'Teils 2' der Konstruktion dran. Die erste halbe Stunde ging es OK, dann begann das Knacksen/Überspringen des Ritzels. Temperaturerhöhungen und Geschwindigkeitsreduktionen halfen kaum. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon mein Kniehebelsystem in Verdacht, konnte aber mitten im Druck keine Änderungen an der Andruckkraft durchführen - Das System sieht dies auch nicht vor (zumindest theoretisch nicht). Ich habe zur Not eine größere Federzwinge montiert, um die Anpresskraft zu erhöhen, aber da war es schon zu spät. Zwei oder drei Layer hatten kaum Material, und einige Layer davor waren auch schon suspekt. Ich musste den Druck nach 90 Minuten leider abbrechen.
Zwei Möglichkeiten fallen mir ein, die zum Fehler geführt haben könnten.
- Partielle, bzw. später vollständige Düsenverstopfung
- Langsames Nachgeben der Kiehebelkonstruktion welches zum Nachlassen der Andruckkraft führte
Schon während des Drucks habe ich mit einem Infrarotthermometer die Temperatur des Extruderschrittmotors gemessen. Dieser hatte über 47°. Damit hatte auch der Vorschubbasisteil (L-förmiger Block) an die 45°. Und an diesem Block ist auch, vollflächig anliegend, die stationäre Drehachse meines Systems befestigt. Ich vermute, durch die anhaltende Temperatureinwirkung, wurde der Kunststoff weich genug um sich zu verformen. Wenn ich Zeit und Laune habe, werde ich die Teile nachmessen. Steht aber nicht hoch auf meiner Prioritätenliste. Falls ichs tue, poste ich die Ergebnisse.
Falls jemand die Teile nachdruckt, sollte zumindest der Teil, der oben auf das Vorschubbasisteil aufgeschraubt wird, aus ABS gedruckt werden. Wenn möglich, alle Teile aus ABS drucken.
Am Samstag habe ich wieder auf
diese Variante zurückgebaut. Ich habe anschließend 'Teil 2' des Adapters ohne Probleme (ohne 'knacksen') gedruckt. Das deutet auf ein Problem mit dem Kniehebelsystem hin, ist aber kein endgültiger Beweis, da ich das Filament beim Zurückumbauen entfernt habe (und damit evtl. unwissentlich eine Düsen-Verstopfung korrigiert haben könnte). Ich habe seither nichts gedruckt, kann also nichts über irgendwelche 'Langzeitwirkungen' sagen.
Nur ein Update, was halt mit dem Kniehebelsystem so läuft.....
mjh11