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Re: Ungleichmäßige Oberflache Repetier

Verfasst: Di 20. Jan 2015, 21:34
von plastiker
Hallo Udo,

nee, von Pritt und Uhu-Stiften habe ich lieber die Finger gelassen, da fehlt mir einfach der Hinweis "abwaschbar".
Ich fürchte, da hat man dann auch das gleiche Problem mit Rückständen und Zersetzungsprodukten wie bei den Klebebändern.

Die staples glue sticks fühlen in Verbindung mit etwas Wasser beinahe wie Tapetenkleister an. Bei höherer Temperatur
denkt man, das Zeug trocknet weg, aber es bleibt schön was auf dem Bett und haftet super.

Klar, nicht jeder hat so nen Laden vor der Tür und Staples Deutschland scheint den Stick nicht online anzubieten.

Ob der staples.UK shop nach good old Germany liefert, weis ich nicht, aber wer genug Pounds hat:

http://www.staples.co.uk/glue-sticks/cbk/479.html

Ob auch bei Staples Niederlande habe ich noch nicht recherchiert.

Die Artikel-Nr. für die 80g-Packung (2 Sticks a 40g) ist die 11200, für die breiten Sticks 120g (3x40g) die 11204.

Erfahrungswerte:
- mit UM2 auf Glasplatte und RF1000 auf der Keramikplatte, Ergebnisse Haftung sehr gut (inkl. guter Lösbarkeit sehr gute Haftung, sehr schöne gleichmäßige Oberfläche.Viele sehr gute Ausdrucke.
Getestet auch für große PLA-Objekte. Weiches PLA funktioniert auch gut, habe schon große O-Ringe damit ausgedruckt
ohne Lösen beim Druck.
- ABS: 100...115°C. z.T. etwas Probleme mit gleichmäßiger Oberfläche, insbesondere wenn zu viel Kleber drauf ist;
dennoch sehr gute Haftung. Kein Ablösen oder Hochziehen des 1sten layers; getestet bei kleinen und mittelgroßen Objekten.
Denke man könnte auch mit 95...100°C fahren, der Kleber funktioniert von 40...120°C.
- wichtig: dünn und gleichmäßig auftragen, etwas schwer zu sehen, wo gerade Kleber ist, am besten systematisch einstreichen
- Wenn zu viel Kleber aufgetragen wird, stellenweise keine gute Haftung mehr bzw. Aufwellen des Kunststoffs (1ster Layer),
Art Beulenbildung (klar, irgendwo muss der Kleber ja hin: wenn die Kunststoffschicht 0.1mm sein soll und man hat da 2mm
Kleister im Weg gibt's natürlich Probleme)
- Der Kleber ist gut abwaschbar: mit Schwamm etwas Wasser befeuchten + mit saugfähigem Küchenpapier abreiben, fertig.
- Der Kleber riecht nicht/kaum + hält lange, ich habe immer noch den ersten Stick.

Zu PVA + Haftung auf dem Kleber kann ich noch nicht beurteilen, da noch nicht erfolgreich gedruckt damit wegen anderer (Extruder-)
Probleme. Das PVA enthält Alkohol und klebt irgendwie an allem (z.B. a.d. Düse), daher schwer zu sagen.

Video: sobald ich wieder eine befriedigende Lüfterlösung und meine Dual-Druckprobleme gelöst habe.
Daher schon mal ein paar Fotos anbei.

Gruesse,
plastiker

glue stick Info:


PLA 63°C:


PLA Bsp.2:


PLA, 1ster Layer mit Kleberresten (weiße Stellen, mit Wasser auflösen oder wegschleifen):


ABS, Starttemp. 115°C nach Laer 1 bzw.3 T-Abenkung auf 110°C:

Re: Ungleichmäßige Oberflache Repetier

Verfasst: Fr 23. Jan 2015, 09:54
von MacForce
Hallo,

ich benutze gar keine zusätzlichen Klebebänder, sondern direkt das Heizbett.
Damit das aber klappt, muss man wissen, dass der Temperatursensor nicht die Oberfläche des Heizbetts misst!
Eine Messung der Oberfläche mittels Laserpistole ergab bei eingestellten 80 Grad gerade mal gemessene 63 Grad.
Daraus ergibt sich auch die schlechte Haftung, wenn man bei PLA nur 60 Grad einstellt.
Bei eingestellten 80 Grad (=63 gemessenen Grad) haftet alles prima und es gibt bei grossen Grundflächen kaum/keinen Verzug.
Die erste Schicht sollte man das PLA auf 240 Grad heizen. Dann ist die Haftung perfekt.

Grüße
MacForce

Re: Ungleichmäßige Oberflache Repetier

Verfasst: Fr 23. Jan 2015, 16:53
von rf1k_mjh11
Ich verwende auch ein Fernthermometer und war anfangs sehr enttäuscht über die große Temperaturabweichung (von Bett UND Düse). Ich habe damals eigene Thermistortabellen in die Firmware eingearbeitet, damit die Temperaturen halbwegs hinkamen.
Bei der nächsten Firmware-Update war die eigene Tabelle natürlich wieder weg. Inzwischen habe ich aber den Beitrag bzgl. schlechter Haftung der Heizmatte (irgendwo in einem RF1k- Forum) gelesen und gesehen, dass bei mir die Matte auch 'runter hing. Inzwischen habe ich das Heizmattenproblem gelöst. Jetzt stimmen zumindest Bett-Temperaturen so halbwegs. Die Düse ist noch immer weit entfernt von der Wirklichkeit.

Ich stelle bei PLA übrigens ca. 75° ein (danach auf 66° runter), verwende nichts besonderes zur Haftverbesserung und habe keine Probleme. ABS habe ich schon länger nicht probiert und kann es nciht kommentieren.

mjh11

Re: Ungleichmäßige Oberflache Repetier

Verfasst: Fr 23. Jan 2015, 17:50
von georg-AW
Temperaturmessung auf dem Heizbett.

Hallo
Das gehört nur indirekt zum Thema. Ich habe an meinem Drucker die Oberflächentemperaturen jeweils iim Zentrum und auf der linken vorderen Ecke des Heizbettes gemessen. Dies bei +40°C, bei +60°C und bei +80°C. Solltemperatur.

Hier die gemessenen Werte:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Sollwert im Repetier Host I Anzeige im Rep.Host I Wert mit Chromel-Alumel Sonde direkt auf Platte I ... IR Laser-kontaklos
manuell eingegeben ..........I................................................ I... gemessen ...................................... ..( IR 550 A )...............
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
im Zentrum gemessen !

+40°C ......... I ..................... 41.28 °C ....................... I................. 42.0 °C .................. I ...................... 42.8°C

+60°C...............I .................. 61.15°C .........................I.................. 61.1°C............................ I..................... 66.7°C

+80°C...............I.................... 80.82°C...........................I..................... 77.4°C..............................I...................... 87.8°C


Messung vorne linke Ecke .................. kaum zu glauben !

+40°C .............I...................... 41.28°C.................... I .................. 38.3°C...................... I........................ 38.7°C

+60°C .............I .................. 61.15°C........................ I...................... 56.9°C........................ I ........................ 58.2°C

+80°C.............I .................. 80.82°C........................ I....................... 75.2°C .........................I ........................ 72.5°C

es fällt auf, dass die realen Temperaturen tatsächlich bei höheren Werten auch erheblich abweichen sprich zu tief liegen. Die vom Chromel-Alumel Thermoelement angezeigten Werte dürften den realen Werten ziemlich genau entsprechen. . Die vom IR-Laser Instrument kontaktlos ermittelten Werte stimmen vermutlich nicht sehr gut weil der sog. IR-Emissionsfaktor der Keramikplatte nicht bekannt ist.
Fazit: Bei höheren Solltemperaturen der Heizplatte, müssen die Einstelltemperaturen erheblich höher sein damit die geforderten Bettemperaturen wirklich erreicht werden. Beispiel: Bei einer realen Solltemperatur von +80°C müsste im Rep.Host ca. 82.6°C eingestellt werden ( für kleine Druck-Objekte in der Mitte der Platte , bei grösseren Objekten oder am Rande liegenden aber sogar +87.5°C um auch dort +80°C zu erreichen. Der Abfall der Bett-Temperatur zum Rand hin ist damit das grösste Problem. Die Heizplatte ist in der Mitte einigermassen korrekt beheizt und so auch angezeigt, am Rande aber immer massiv tiefer.

ciao Georg

Re: Ungleichmäßige Oberflache Repetier

Verfasst: Fr 23. Jan 2015, 20:07
von druckttoll
Hallo Georg,
sehr interessante Informationen! Vielen Dank!
Wie genau äußern sich die "größten Probleme"? Ich drucke gerade keine Testplättchen mit verschiedenen Einstellungen. Damit ich nicht ständig warten muss, bis der letzte Testdruck agekühlt ist, verteile ich die Testdrucke auf dem Druckbett. So kann ich die verschiedenen Einstellungen kurz hintereinander drucken. Ich drucke also auch an den Rändern.
Da wäre es mega-interessant, welches Druck-"Problem" vom Druckbett verursacht wird und nicht von meinen Einstellugen.

Viele lieben Dank und ein schönes Wochenende!
Ciao for now
Jörg

Re: Ungleichmäßige Oberflache Repetier

Verfasst: Mo 26. Jan 2015, 20:10
von plastiker
Hallo Zusammen,

kann das ganze Gesagte hier nur bestätigen. IST-Temp der Platte weicht nach unten ab, deswegen stelle ich grundsätzlich immer höhere Temperaturen ein. Auch ist die Tmep der Platte nicht ganz gleichmäßig. Besonders zu den Ecken fällt die Temp. ab, zeigt auch die Thermographie (IR-Aufnahme, habe leider kein .jpg momentan...).

Ist auch lgisch, im Silikonheizelement liegt eine Heizspirale oder Schlange und der Fühler zur Regelung sitzt nur an einer Stelle.

Unterschiede gibt es auch von Heizbett zu Heizbett. Wegen einem überaschenden Keramikriß musste ich die Platte mal tauschen.
Die neue gab gleich deutlich mehr Gas. Mittlerweile gefühlt das Gegenteil.Kann natürlich sein, dass sich die Heizspiralen nach einiger
Zeit leicht verändern..?

Grüsse,
Plastiker

PS: Jau, habe jetzt auch einen aktuellen Pritt-Stift entdeckt, auf dem auch "abwaschbar" drauf steht. Wer möchte, der kanns ja mal versuchen. Ich benötige auch nicht für jeden Druck frischen Kleber auf dem Bett, aber wegen der ungleichen Temperaturen etc. streiche ich es trotzdem gleichmäßig bzw. flächig ein und drucke dann darauf solange bis die Haftung wieder nachläßt.

Re: Ungleichmäßige Oberflache Repetier

Verfasst: Mo 26. Jan 2015, 21:38
von Digibike
Hi!

@Drucktnich, wenn du unterschiedliche Temperaturen hast, hast du a) unterschiedliche Haftung auf dem Bett und b) bekommst da umso schneller Probleme mit dem sogenannten Wrapping, weil an den kälteren stellen des Heizbettes das Objekt deutlich mehr auskühlt und bereits in den Schrumpfprozess geht (bei ABS ca. 4%), während andere noch genug Temperatur haben. Folge sind Bananen und ums verrecken nicht haften wollende Objekte bzw. vorzeitig während dem Druck lösende Objekte.

Ich für meinen Teil hab mir eine arte Wärmeprofil angelegt und versuche immer möglichst entsprechend die Objekte so zu plazieren und zu drehen, daß Sie möglichst nah am "heißen" punkt und vor allem möglichst flächig ähnlicher Temperatur sind.
Seither funzt es selbst mit ABS fast schon beängstigend Perfekt (drucke weder Raft noch Briem und direkt auf Keramik - was will man mehr... ;) )

Gruß, Christian