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Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Mo 28. Aug 2023, 10:11
von AtlonXP
Tja, weniger kann mehr sein.
Wer seine Druckplatte kaltbläst braucht sich nicht wundern.

Hast du es schon ohne Kühlung versucht?

Hast du dir ein Ceran Kochfeld genauer angeschaut?
Die Glasscheibe ist heizungsseitig (nicht immer innen) genoppt und getönt.
Die Heizung selber hat einen Abstand zur Glasscheibe von etwa 10 mm.
Zum guten Schluss ist dieses Heitz Feld mit Schamott umrandet.
Somit wird wohl hauptsächlich mit infrarot und etwas weniger mit heißer Luft geheizt.

Meine original Kachel vom RF1000 ist händisch plan geschliffen und mit Kaptonband umrandend abgeklebt.
Somit habe ich einen Abstand von etwa 0,1 mm und die Luft ist fast eingeschlossen.
Warum mache ich das?

Wenn ich einen Glasscheibe auflege aus Klo Fenster Glas,
dann würde die mir bei einseitiger Beheizung zerspringen.
So tut diese das nicht!

Meine anderen Druckplatten sind aus 2 mm ALU.
Die sind Günstiger wie Federstahl blech, haben dafür auch ihre Nachteile.

Einen guten Lieferanten für Federstahlblech habe ich selber noch nicht gefunden.
Wenn du was findest wäre ich dir Dankbar für einen Link.
Stellst du auch bitte den Link von deiner Federstahl Platte hier mit rein?

Nachtrag:
Für PETG, PLA und sogar ABS geht mein Inlinear komplett durch bis zur Düse
Natürlich meinte ich nur den PTFE Inlinear aufzubohren von Hand, mit einem 3,2 mm Bohrer.
Das PTFE wird sich bei dem aufbohren auch weiten.
Unter dem Strich kommen dann etwa 3,1 mm heraus.

LG AtlonXP

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Mo 28. Aug 2023, 12:33
von mhier
AtlonXP hat geschrieben:Tja, weniger kann mehr sein.
Wer seine Druckplatte kaltbläst braucht sich nicht wundern.

Hast du es schon ohne Kühlung versucht?
Ohne Kühlung = mehr Warping oder weniger Druckgeschwindigkeit. Das gilt schon noch weiterhin.

Ich muss jetzt erstmal nicht viel rumprobieren, denn es funktioniert ja nun! Und falls du es nicht bemerkt hast: Ich arbeite gerade daran, die Kühlung zu verbessern, da geht der Tipp doch etwas in die falsche Richtung... ;-)
Hast du dir ein Ceran Kochfeld genauer angeschaut?
Ok, aber unsere Heizung hat nun mal keine Halogen-Heizelemente. Unsere Heizung funktioniert eher wie ein klassisches Kochfeld durch direkten Kontakt. Das muss auch so sein, denn wir wollen die Temperatur an der Oberfläche wenigstens halbwegs genau regeln, das macht ein Kochfeld ja nicht mal annähernd. Der Vergleich hinkt also wegen der komplett anderen Zielsetzung.

Meine original Kachel vom RF1000 ist händisch plan geschliffen und mit Kaptonband umrandend abgeklebt.
Somit habe ich einen Abstand von etwa 0,1 mm und die Luft ist fast eingeschlossen.
Damit wirst du das gleiche Problem haben wie ich: Die Bauteil-Kühlung wird auch das Bett erheblich abkühlen. Das ist Murks! Das erklärt auch deine Einstellung gegenüber starker Bauteilkühlung :-)

Wenn ich einen Glasscheibe auflege aus Klo Fenster Glas,
dann würde die mir bei einseitiger Beheizung zerspringen.
So tut diese das nicht!
Das ist natürlich ebenfalls Murks. Hast du das denn getestet? Meinem Verständnis nach sollte eine dünne Glasplatte, die nicht zu schnell aufgeheizt wird, das durchaus aushalten. Problematisch ist zu schnelles, ungleichmäßiges Aufheizen. Ungleichmäßig weil einseitig ist eine Sache, da hilft es, wenn die Glasplatte dünn ist. Eine andere ist ungleichmäßig, weil nur punktueller Wärmekontakt. Luftblasen sind da evtl. problematisch. Wenn du eine dünne Glasplatte flächig auf ein Stahlblech klebst und die dann auf ein magnetisches Druckbett setzt, wird das nicht springen, denke ich.

Meine anderen Druckplatten sind aus 2 mm ALU.
Die sind Günstiger wie Federstahl blech, haben dafür auch ihre Nachteile.
Für mich vor allem wäre der Nachteil, dass Alu nicht besonders magnetisch ist :evil:
Einen guten Lieferanten für Federstahlblech habe ich selber noch nicht gefunden.
Wenn du was findest wäre ich dir Dankbar für einen Link.
Eine Möglichkeit wäre: https://alufritze.de/edelstahlblech-geb ... -mass.html

Das ist relativ günstig, aber ich habe es noch nicht ausprobiert.

Stellst du auch bitte den Link von deiner Federstahl Platte hier mit rein?
Ich habe die hier gekauft:
https://www.amazon.de/dp/B09P11F12Y?ref ... tails&th=1

Ich kann noch keine Empfehlung aussprechen, da ich noch zu wenig Erfahrung damit habe. Insbesondere wird sich erst mit der Zeit zeigen, ob bei 120 Grad doch die Magnetisierung nachlässt.

Für PETG, PLA und sogar ABS geht mein Inlinear komplett durch bis zur Düse
Ok interessant. Zumindest E3D gibt dann nur noch eine Maximaltemperatur von 240 Grad an. Ich dachte, das reicht dir nicht? ;-) Du hast vermutlich einen anderen Inliner dann? Oder ist E3D da übertrieben vorsichtig?
Natürlich meinte ich nur den PTFE Inlinear aufzubohren von Hand, mit einem 3,2 mm Bohrer.
Ich bin außerdem mit 1.75mm unterwegs, also würde ich vermutlich nen 1.9mm Bohrer nehmen.

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Mo 28. Aug 2023, 13:36
von AtlonXP
mhier hat geschrieben: Damit wirst du das gleiche Problem haben wie ich: Die Bauteil-Kühlung wird auch das Bett erheblich abkühlen. Das ist Murks! Das erklärt auch deine Einstellung gegenüber starker Bauteilkühlung :-)
Natürlich blase ich so wenig wie möglich auf mein Druckbett!
Den Murks wo du benennst, war noch viel grösser mit nur der originalen weißen Druckkachel zu drucken.
Da konnte man auch schon das Bauteil von Druckplatte blassen.
mhier hat geschrieben: Das ist natürlich ebenfalls Murks. Hast du das denn getestet? Meinem Verständnis nach sollte eine dünne Glasplatte, die nicht zu schnell aufgeheizt wird, das durchaus aushalten. Problematisch ist zu schnelles, ungleichmäßiges Aufheizen. Ungleichmäßig weil einseitig ist eine Sache, da hilft es, wenn die Glasplatte dünn ist. Eine andere ist ungleichmäßig, weil nur punktueller Wärmekontakt. Luftblasen sind da evtl. problematisch. Wenn du eine dünne Glasplatte flächig auf ein Stahlblech klebst und die dann auf ein magnetisches Druckbett setzt, wird das nicht springen, denke ich.
Vorausgesetzt du hast ein Medium, wo die Scheibe überall plan aufliegen kann.
Ich kenne kein solches beheiztes Medium!
mhier hat geschrieben: Eine Möglichkeit wäre: https://alufritze.de/edelstahlblech-geb ... -mass.html
Ob Edelstahl überhaupt das Richtige ist, kann ich nicht beurteilen.
Es sollte jedoch nicht dicker als 0,5 mm sein!
Nach einem Grümmen, muss es wieder zurückfedern in die Ausgangslage!
mhier hat geschrieben: Ok interessant. Zumindest E3D gibt dann nur noch eine Maximaltemperatur von 240 Grad an. Ich dachte, das reicht dir nicht? ;-) Du hast vermutlich einen anderen Inliner dann? Oder ist E3D da übertrieben vorsichtig?
Ich bin außerdem mit 1.75mm unterwegs, also würde ich vermutlich nen 1.9mm Bohrer nehmen.
Meine PTFE Schläuche von der Stange bei Amazon:
PTFE ID 3,0 und AD 4,0 mm L 2,0 m Pfenigartikel
PTFE ID 2,0 und AD 4,0 mm L 2,0 m Pfennigartikel
Bei ID 2,0 mm sollte es ohne Bohren gehen. (messen)
PTFE ist immer bis 260 C° Temperatur fest.
Was E3D verwendet weiß ich nicht.

Irgendwo hatte ich schon eine Werbung gesehen, wo der Schlauch noch höher belastbar sein soll.
Das Problem jedoch, meine Materialkunde kennt keinen solchen Kunststoff der PTFE ähnlich ist!

LG AtlonXP

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Mo 28. Aug 2023, 14:09
von mhier
AtlonXP hat geschrieben: Natürlich blase ich so wenig wie möglich auf mein Druckbett!
Naja, entweder bläst du in Z-Richtung, dann triffst du nicht die Düse aber das Bett, oder du bläst horizontal, dann triffst du nicht das Bett, dafür die Düse. Irgendwas dazwischen geht auch noch, dann triffst du beides. Ich denke, flächig das Bett zu treffen ist das kleinere Übel. Luft ist wirklich ein ganz mieser Wärmeleiter, ein direkter Wärmekontakt wird vermutlich diese Probleme lösen bzw. zu deutlich höheren Kühlleistungen hin verschieben.

AtlonXP hat geschrieben: Den Murks wo du benennst, war noch viel grösser mit nur der originalen weißen Druckkachel zu drucken.
Da konnte man auch schon das Bauteil von Druckplatte blassen.
Das kenne ich aus eigener Erfahrung, aber das habe auch lange hinter mir gelassen (hatte aber eher was mit generell mangelnder Haftung zu tun!). Ich möchte eben noch ein paar Schritte weiter gehen. Da ist natürlich viel Ausprobieren nötig, aber ich bin schon deutlich weiter!

mhier hat geschrieben: Vorausgesetzt du hast ein Medium, wo die Scheibe überall plan aufliegen kann.
Ich kenne kein solches beheiztes Medium!
Naja, z.B. mit Silikon aufkleben geht auch. So ziemlich alles leitet besser die Wärme als Luft, also muss man vor allem dafür sorgen, dass kein Luftspalt vorhanden ist. (Besser ist natürlich ein Wärmeleitkleber!)

Ob Edelstahl überhaupt das Richtige ist, kann ich nicht beurteilen.
Ja, Edelstahl ist oft unmagnetisch, dort steht aber explizit dabei, dass er magnetisch ist.
Es sollte jedoch nicht dicker als 0,5 mm sein!
Das stimmt vermutlich, da habe ich bislang aber nichts gefunden.
Nach einem Grümmen, muss es wieder zurückfedern in die Ausgangslage!
1mm wird man vermutlich auch nicht so stark krümmen können. Vielleicht ist das aber akzeptabel.
PTFE ist immer bis 260 C° Temperatur fest.
Was E3D verwendet weiß ich nicht.
https://e3d-online.com/products/lite6-hotend

Dort steht: The use of a PTFE liner creates a temperature limit of 240°C

Es kann sein, dass sie einfach vorsichtig sein wollen, denn wer 240 Grad einstellt, bekommt womöglich kurzzeitig auch mehr (Überschwinger beim Aufheizen). Da sich das Ding aber ja recht leicht tauschen lässt, ist das ja eigentlich recht unkritisch... Also vielleicht einfach übertriebene Vorsicht (und mehr Verkaufsargument für die Ganzmetall-Version ;-)).

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Mo 28. Aug 2023, 15:01
von AtlonXP
mhier hat geschrieben:
AtlonXP hat geschrieben: Vorausgesetzt du hast ein Medium, wo die Scheibe überall plan aufliegen kann.
Ich kenne kein solches beheiztes Medium!

Naja, z.B. mit Silikon aufkleben geht auch. So ziemlich alles leitet besser die Wärme als Luft, also muss man vor allem dafür sorgen, dass kein Luftspalt vorhanden ist.
Das hat Conrad am RF2000 getan.
Eine Ceran Scheibe (inklusive die Noppen darunter :-( ) und darunter die Heizmatte geklebt…
Wirklich glücklich ist damit auch keiner geworden.
mhier hat geschrieben: 1mm wird man vermutlich auch nicht so stark krümmen können. Vielleicht ist das aber akzeptabel.
Das glaube ich nicht.
Der richtige Werkstoff heißt hierfür „Feder Stahl Blech“.
Am besten vernickelt.

LG AtlonXP

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Mo 28. Aug 2023, 21:34
von mhier
AtlonXP hat geschrieben: Der richtige Werkstoff heißt hierfür „Feder Stahl Blech“.
Ja, unter dem Begriff finde ich fast nur als Druckbett verkaufte Platten, i.d.R. mit PEI Beschichtung und entsprechend zu recht hohen Preisen.

Quellen für Federstahl Blech

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 11:37
von rf1k_mjh11
Hallo mhier, AtlonXP,
AtlonXP hat geschrieben:Einen guten Lieferanten für Federstahlblech habe ich selber noch nicht gefunden.
Wenn du was findest wäre ich dir Dankbar für einen Link.
Als mögliche Quellen für Federstahl Blech (oder Federstahlblech - nicht "Feder Stahl Blech") kann ich anbieten:

https://metallstore24.de/federstahl-blech-1000x300mm, korrosionsbeständig, magnetisch (Dicken ab 0.05mm) Das Material wird anscheinend für Spaltmaßlehren verwendet. Materialkennung 1.4310

oder, dasselbe Material (1.4310) von
https://www.stahlbecker.de/produkte/federbandstahl/ Hier gäbe es Dicken schon ab 0.025mm (das wäre unbrauchbar für unseren Zweck, zu dünn - knickgefahr - siehe Hinweis, unten).

Ob diese Hersteller auch an Endkunden (und in geringer Menge liefern), kann ich nicht sagen. Eventuell müsste ein Gemeinschaftskauf organisiert werden.

Hinweis: Gefühlsmäßig würde ich eine Materialstärke von 0.4 bis 0.8mm anpeilen. Alles was dünner ist, birgt die Gefahr einer unbeabsichtigten, permanenten Verformung mit sich. Aber ich kann hier mit keiner Erfahrung aufwarten.

mjh11

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 13:57
von AtlonXP
Hallo mjh11,
Danke für deine Antwort.
rf1k_mjh11 hat geschrieben: Hinweis: Gefühlsmäßig würde ich eine Materialstärke von 0.4 bis 0.8mm anpeilen. Alles was dünner ist, birgt die Gefahr einer unbeabsichtigten, permanenten Verformung mit sich. Aber ich kann hier mit keiner Erfahrung aufwarten.
Das befürchte ich auch.
Mein Blech von Two Tree hat ohne Beschichtung genau 0,4 mm.
0,8 mm wären vermutlich schon wieder zu dick.

LG AtlonXP

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 17:36
von mhier
Also ich habe mir jetzt für den einen Zweck, wieder meine alte Dauerdruckplatte nutzen zu können, im Baumarkt ein verzinktes Stahlblech in 0.5mm Stärke besorgt (kostet um die 3 Euro in 250mm x 500mm) und mit der Blechschere zugeschnitten. Ich musste es danach wieder etwas plan machen, das ging aber ganz gut. Für den Zweck reicht das völlig, denn die Dauerdruckplatte ist ja selbst recht dick und stabil, damit ist die Druckoberfläche also plan genug. Verbiegen ist da kein großes Thema. Für andere Zwecke, z.B. um direkt darauf zu drucken oder eine dünne Folie aufzukleben, wäre das sicherlich weniger gut geeignet, zumindest muss man den Zuschnitt dann anders machen und bei der Nutzung gut aufpassen, dass es nicht zu sehr verbiegt (die Magnetfolie zieht das aber ja auch gerade, ist glaube ich weniger kritisch als man denkt). Als Kleber habe ich übrigens Uhu Max Repair verwendet, das ist bis 120 Grad temperaturbeständig (mehr darf die Magnetfolie eh nicht). Ich hatte es gerade vorrätig und das musste eh mal weg (ging gefühlt die halbe Tube bei drauf).

Re: Schlechtes PLA: wegwerfen?

Verfasst: Di 12. Sep 2023, 18:18
von zero K
Wenn wirklich alle Stricke reißen und es ist keine Schlagschere verfügbar, hätte ich keine Hemmung mit einem Zehnerpack Trennschreiben für einen Dremel mich eine halbe Stunde dran zu setzen und das was nicht hübsch ist schleifend zu begradigen.
Den Wärmeeintrag ins Material kannst Du mit einem nassen Lappen oder Handtuch oben und unten reduzieren.
Die scharfen Kanten bzw Grate müssen sowieso weg - und spitze Ecken will man an solchen Blechen auch nicht haben.

Sicher Mühsam - aber sich für den Rest des Lebens daran ärgern - nee.

Gruß, zero K