Ich möchte dir einmal ein paar Denkanstöße geben (also keine fertigen Empfehlungen, dazu habe ich zu anderen Vorstellungen, wie ich meinen Drucker betreibe
):
MariusDüsentrieb hat geschrieben:
Tatsächlich ist es so, dass auch der stepper des extruders mittlerweile einige schritte auslässt. also das gesamtpacket ist über die verschleißgrenze gekommen.
Erstmal bin ich mir sehr sicher, dass Schrittverluste im Extruder nichts mit Verscheiß des Extruders selbst zu tun haben. "Extruder" bezeichnet hier im engeren Sinne nur den Stepper mit Vorschubmechanik, also ohne Hotend.
MariusDüsentrieb hat geschrieben:
- neues hotend mit ersatzteil-verfügbarkeit und gerne mit mehr leistung.
-neuer Filamentvorshub (der originale gefällt mit nicht, immer wieder mal passiert er durchrutscht und filament fehlt.
Beides kann u.U. durch Probleme mit dem Hotend erklärt werden. Druckst du noch mit 3mm Filament? Falls ja, würde ein Umstieg auf 1.75mm Filament schon mal eine deutliche Verbesserung bringen, denn bei gleichem Fördervolumen dreht der Motor dann fast doppelt so schnell und hat demnach nur gut die Hälfte der Kraft zu stemmen. Weiterhin kann ein Defekt/Verschleiß im Hotend einer Erhöhung der nötigen Extrusionskraft führen, so dass am Ende der Motor das einfach nicht mehr packt. Gerade letzteres ist durch einen stärkeren Extruder nicht wirklich zu beheben.
Auf der anderen Seite gefällt mir der Extruder auch nicht wirklich, vor allem aber eher in der Handhabung. Filamentwechsel ist aufwändig, Demontage ist lästig. Deshalb steht das im Grunde auch auf meiner Todo-Liste, aber doch eher recht weit unten. Ich umschiffe die Unzulänglichkeiten weitgehend anders. Vielleicht lohnt es sich aber, das Hotend zuerst zu tauschen und erstmal zu schauen, ob du mit dem Extruder nicht doch klar kommst - aber da ignoriere ich jetzt den nächsten Punkt...
MariusDüsentrieb hat geschrieben:
-Ich möchte bauraumhöhe verringern und dafür etwas mehr platz zwischen nozzle und montageplatte (auf der die X-Achsenschiene verschraubt ist) schaffen.
Da sehe ich grundsätzlich erstmal mehrere Ansätze: Entweder bleibt der Extruder da, wo er ist, und nur das Hotend wandert tiefer. Dann hättest du einen kurzen Bowden-Extruder. Das wäre u.U. sogar so machbar, dass man es relativ leicht hin und her bauen kann, falls doch mal was höheres gedruckt werden soll.
Oder der Extruder wandert mit unter die Deckenplatte, in dem Fall wird es evtl. schwierig, dass die ganze Konstruktion nicht zu hoch wird (Ideale Höhe ist die halbe Bauraumhöhe, also ca. 100mm, dann kannst du ein 100mm hohes Objekt drucken und daneben ein zweites, so dass das erste gerade ebne noch nicht an die Decke anstößt). Dabei sollte auch beachtet werden, dass mehr Gewicht in größerer Entfernung zu den Führungsschienen und dem Antrieb (Zahnriemen) mechanisch nicht unkritisch ist, da ein großer Hebel wirkt. Das ist nicht generell problematisch (ich fahre da ganz andere Gewichte beim Fräsen durch die Gegend, allerdings dann auch mit zwei Führungsschienen und Kugelumlaufspindel...), sollte aber bei der Konstruktion beachtet werden (nicht am falschen Ende mit dem Gewicht sparen, du brauchst eine gewisse Stabilität). Am Ende wird deine Qualität leiden, wenn die Düse bei Beschleunigungen (positiv wie negativ) ins Schwingen gerät, denn das führt zu "Ghosting". Teilweise lässt sich das dann wieder mit Resonanzkompensation in Klipper kompensieren, aber ein vermiedener Fehler ist besser als ein kompensierter Fehler
(Theoretisch wäre auch ein langer Bowden mit Extruder außerhalb des Bauraums denkbar, hat aber ja bekanntermaßen andere Probleme...)
Das bringt mich zu einem weiteren Punkt:
Was genau stört dich daran, die Objekte schichtweise parallel zu drucken? Klar, es gibt eine Reihe Unschöhnheiten, die entstehen, vermutlich ist Stringing das größte Problem (oder übersehe ich etwas wichtiges?). Eine andere Möglichkeit könnte sein, diese Unschönheiten anderweitig zu beseitigen. Stringing kann man in den Griff bekommen: Pressure Advance reduziert es schon mal enorm und beseitigt auch Probleme an den Ecken. Höhere Beschleunigungen und Travel-Geschwindigkeiten reduzieren die Zeit, die dem Material zum Oozen bleibt und somit auch das Stringing. All das käme dann nicht nur der Problematik zwischen den Druckteilen zugute, sondern auch innerhalb eines Druckteils. (Umgekehrt führt auch ein kurzer Bowden-Extruder zu höherem Stringing, vor allem wenn man kein Pressure Advance nutzt, man muss also aufpassen, dass man sich hier nicht ins Knie schießt...)
Das Lüfterkonzept des RF2000 ist ja ganz nett, aber die einheit raubt sehr viel platz um eben diese Reihenfolgendrucke zu machen (man muss mindestens 50mm-radius zwischen zwei bauteile platz lassen um kollisionen zu verhindern
.
Ich persönlich stelle gerade fest, dass eine gute Kühlung essentiell für gute Druckqualität ist (ja manche widersprechen mir hier, aber die haben es ja noch gar nicht richtig ausprobiert
). Das Original Lüfterkonzept unserer Druckerklasse ist in jeder Hinsicht sehr suboptimal. Es lohnt sich also auf jeden Fall, hier etwas zu machen. Bedenke nur, dass eine gute Lüftung gleichmäßig aus allen Richtungen kommt und nicht die Düse zu sehr abkühlt.
Dazu habe ich eine Idee. Ich befestige 2x 5015 Lüfter am Druckergehäuse(!!!) und gehe mit silikonschläuche innendurchmesser = ca 10mm von da aus bis zum nozzle, und da dann aufsätze die die luft entsprechend leiten sollen.
Das klingt interessant, aber es gibt einiges zu beachten:
1. Schläuche können knicken, dann kommt keine Luft mehr durch. Das muss irgendwie verhindert werden.
2. Schläuche wiegen auch etwas. Du brauchst vermutlich so viel Schlauch länge, dass der mehr wiegt als der Lüfter.
3. Gewicht ist nicht so unglaublich kritisch bei unserem Drucker, da er recht stabil gebaut ist. Viel wichtiger ist, wo das Gewicht sitzt.
4. Vielleicht: Lüfter nach oben auf den X-Wagen bauen, wo jetzt der Extruder sitzt, und Luft mit Schläuchen oder (besser) Röhren dahin leiten, wo sie gebraucht wird. Das macht es deutlich einfacher und erhöht womöglich das Gewicht gar nicht.
5. Zusätzliche Belüftung von den Wänden des Baurams aus (also Luft horizonal über das Bett pusten) ist heute bei vielen Druckern üblich. Das kann helfen, die nötige Kühlleistung zu erreichen (wenn die 2x5015 Lüfter nicht ausreichen - einer davon reicht mir jedenfalls nicht!)