AtlonXP hat geschrieben:Eine Einspeisung ins reguläre Netz, halte ich für unwirtschaftlich.
Das hängt extrem vom Verbrauchsprofil ab. Wenn man regelmäßig z.B. von zuhause aus arbeitet und einen leistungsstarken PC benutzt, kann man bei den aktuellen Strompreisen schon ordentlich was einsparen. Klar dauert es dennoch einige Jahre, bis man die Anschaffungskosten wieder rein hat, aber ab da spart man dann eben.
Und genau da kommt ein halber Pferdefuß mit dem Akku rein: Im Prinzip hast du vollkommen recht, dass ein Akku erstmal Möglichkeiten, den Strom selbst zu verbrauchen, deutlich verbessert. Er erhöht aber auch die Anschaffungs- und Installationskosten enorm und gleichzeitig auch die Wartungskosten. Die Wartungskosten einer PV-Anlage ohne Akku sind nahezu null. Mit Pech verlässt einen irgendwann der Wechselrichter, aber wenn's gut läuft, hält der Jahrzehnte. Wenn die PV-Module gut installiet sind, so dass kein Sturm sie beschädigen kann, halten sie quasi ewig.
Die Akkus halten aber eben nicht ewig und müssen alle paar Jahre ersetzt werden. Ich vermute mal, sie lohnen sich am Ende trotzdem, aber bei weitem nicht so viel, wie man erstmal denkt. Wer sowas macht, sollte auf jeden Fall die Akkus deutlich höher dimensionieren als "nötig" und die Steuerelektronik so einstellen, dass der Akku immer möglichst in seinem Wohlfühlbereich bleibt. Bei LiON-Akkus ist das z.B. zwischen 40% und 80% Ladezustand (mach ich beim Handy auch so
). Auch sollte man keine einfachen Starterbatterien nehmen, weil die auf diese Anwendung stark spezialisiert sind und deshalb in Solaranlagen eine verkürzte Lebensdauer haben (es gibt Solar-Bleib-Batterien, die entsprechend optimiert sind, sind auch nicht unbedingt viel teurer).
Ich spiele auch mit dem Gedanken, eine kleine Balkon-PV-Anlage demnächst anzuschaffen (aus rechtlichen Gründen empfielt sich das überigens eher erst nächstes Jahr, denn da entfallen ein paar dämliche Regelungen, aber nur für neue Anlagen). Vermutlich werde ich zunächst auf einen Akku verzichten, aber darauf achten, dass ich einen Nachrüsten kann. Eine entsprechende Mess- und Steuertechnik sollte m.M.n. also im Wechselrichter enthalten sein. Evtl. würde ich auch darauf achten, dass der Wechselrichter inselfähig ist, das ist leider überhaupt nicht selbstverständlich (bzw. man bekommt meist eben entweder reine Insel oder reine Einspeisung). Eine reine Insel kommt für mich nicht in Frage...