Guten Morgen anwofis
Zunächst einmal Danke für Deine Parameterstudie für ein neues Filament.
1. was heisst passt - eng dass die Schraube gerade ohne viel Reibung durchgeht?
Wichtig ist, ob die gedruckte Bohrung der konstruierten Bohrung entspricht - platt formuliert.
2. Hast Du die ganze Kalibrierlehre skaliert - würde sie noch in eine Haltevorrichtung passen?
Wie hast Du die Bohrung konstruiert - nach DIN EN?
Also die Durchgangangsbohrung etwa 10 % weiter als der Nenndurchmesser des Gewindes.
Z.B. das Durchangsloch für M10 liegt zwischen 10,5 mm (fein) und 11 mm (normal), obwohl der reale Durchmesser des M10 Gewindes nur 9,85 mm ist.
Da meine Konstruktionen auch mal Gefahr laufen spanend realisiert zu werden,
ist zum 3d-Druck mit Cura die "horizontale Erweiterung" das Mittel der Wahl für Durchgangslöcher.
Das komplette Bauteil würde ich nicht skalieren wollen.
Wenn also Deine M10 mit +0,6 % gerade so passt, kann ein Bauteil mit mehreren Bohrunge und ein paar wichtigen Anlageflächen oder -kanten etwas klemmen.
Gruß zero K
Fiberlogy PA12 drucken
- anwofis
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Re: Fiberlogy PA12 drucken
Hallo zeroK,
ich bin jetzt kein Technischer Zeichner...
Du kannst gerne die korrekte Bemaßung vorgeben für die Löcher.
Mir war wichtig: das CAD bleibt immer gleich (und wir auch nicht verschlimmbessert) und der Slicer/Drucker muß die Ungenauigkeiten ausgleichen.
Sonst blickt man es irgendwann nicht mehr, wenn man die Zeichnung verpfuscht- spätestens wenn man einen anderen Drucker nutzt / anderes MAterial einspannt passt nix mehr.
Meine Löcher waren wie geschrieben im CAD genau 3,0; 4,0; 6,0; 8,0; 10,0 [mm] mit Quadermaßen 57 x 12 [mm]
Das Druckteil hat jetzt ca.: 56,89 mm x 11,84 mm.
Die Löcher sind ca.: 3,08; 4,1; 6,09; 8,12; 10,12 [mm]
Anscheinend ist die Schrumpfung etwas unterkompensiert und die Löcher mit 0,2mm etwas überkompensiert... :/
Mal schauen, ob ich die Tage größere Teile schaffe zu drucken - dann schaue ich weiter.
Grüße, anwofis
ich bin jetzt kein Technischer Zeichner...
Du kannst gerne die korrekte Bemaßung vorgeben für die Löcher.
Mir war wichtig: das CAD bleibt immer gleich (und wir auch nicht verschlimmbessert) und der Slicer/Drucker muß die Ungenauigkeiten ausgleichen.
Sonst blickt man es irgendwann nicht mehr, wenn man die Zeichnung verpfuscht- spätestens wenn man einen anderen Drucker nutzt / anderes MAterial einspannt passt nix mehr.
Meine Löcher waren wie geschrieben im CAD genau 3,0; 4,0; 6,0; 8,0; 10,0 [mm] mit Quadermaßen 57 x 12 [mm]
Das Druckteil hat jetzt ca.: 56,89 mm x 11,84 mm.
Die Löcher sind ca.: 3,08; 4,1; 6,09; 8,12; 10,12 [mm]
Anscheinend ist die Schrumpfung etwas unterkompensiert und die Löcher mit 0,2mm etwas überkompensiert... :/
Mal schauen, ob ich die Tage größere Teile schaffe zu drucken - dann schaue ich weiter.
Grüße, anwofis
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Re: Fiberlogy PA12 drucken
...
Für Kleine Bohrungen kommt noch der Parameter für kleine Features zur Anwendung z. B für < 4 mm speed 50 %.
Gruß zero K
Sorry - Das muss natürlich "Horizontale Loch Erweiterung" als mittel der Wahl für Durchgangslöcher heißen.mit Cura die "horizontale Erweiterung" das Mittel der Wahl für Durchgangslöcher.
Für Kleine Bohrungen kommt noch der Parameter für kleine Features zur Anwendung z. B für < 4 mm speed 50 %.
Gruß zero K
- anwofis
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Re: Fiberlogy PA12 drucken
Hallo,
so: habe jetzt mal die ersten größeren Drucke erstellt.
Ich hatte zuerst leider einige Fehldrucke; Hauptgrund war das leicht schiefe Bett...
Das PA12 muß zudem leicht eingeimpft werden ins Pertinax, sonst hält es nicht...
Da ich kein Bedleveling in meinem Drucker habe, wurde unter die Stahlplatte leicht untergelegt, um die letzen 0,1 mm Bettunebenheit wegzubekommen.
Meine Pertinaxplatte ist zudem nicht perfekt plan, sondern leicht uneben < 0,1mm, wodurch sich an den "Mulden" das PA12 irgendwann beginnt herunterzulösen.
Hab' jetzt einfach die Bauraumtemp auf 65 °C hoch und außerdem die LW auf 150% erhöht für den ersten Layer, dass dieser ordentlich eingeimpft wird.
Der erste Druck war ein Kalibrierdruck für die Schrumpfung; Soll: 100 mm in X/Y; rausgekommen ist: ~98,8mm X/Y; also ca. 1,2mm Schrumpfung bzw. 1,2%.
Also doch etwas mehr als die 0,6% vom Anfang.
Der nächste Druck war ein Kalibrierdruck (mit meiner persönlichen Meinung ) für die Passungen mit Hole Expansion=0 und 101,5% (hab mich vertippt...) aufskaliert:
Außenmaße stimmen jetzt ungefähr. Am großen quadratischen Loch messe ich: 0,1mm Untermaß, die Schrauben passen auch nicht schön in die Löcher - also dementsprechend die Expansion eingestellt.
Zum Test noch ein Passteil:
Passt ganz gut!
Zum Abschluß bin ich ganz zufrieden mit dem Filament - ist leider etwas schwierig zu verdrucken.
Müsste jetzt das Pertinax noch iwie komplett plan kriegen...
Grüße, anwofis
so: habe jetzt mal die ersten größeren Drucke erstellt.
Ich hatte zuerst leider einige Fehldrucke; Hauptgrund war das leicht schiefe Bett...
Das PA12 muß zudem leicht eingeimpft werden ins Pertinax, sonst hält es nicht...
Da ich kein Bedleveling in meinem Drucker habe, wurde unter die Stahlplatte leicht untergelegt, um die letzen 0,1 mm Bettunebenheit wegzubekommen.
Meine Pertinaxplatte ist zudem nicht perfekt plan, sondern leicht uneben < 0,1mm, wodurch sich an den "Mulden" das PA12 irgendwann beginnt herunterzulösen.
Hab' jetzt einfach die Bauraumtemp auf 65 °C hoch und außerdem die LW auf 150% erhöht für den ersten Layer, dass dieser ordentlich eingeimpft wird.
Der erste Druck war ein Kalibrierdruck für die Schrumpfung; Soll: 100 mm in X/Y; rausgekommen ist: ~98,8mm X/Y; also ca. 1,2mm Schrumpfung bzw. 1,2%.
Also doch etwas mehr als die 0,6% vom Anfang.
Der nächste Druck war ein Kalibrierdruck (mit meiner persönlichen Meinung ) für die Passungen mit Hole Expansion=0 und 101,5% (hab mich vertippt...) aufskaliert:
Außenmaße stimmen jetzt ungefähr. Am großen quadratischen Loch messe ich: 0,1mm Untermaß, die Schrauben passen auch nicht schön in die Löcher - also dementsprechend die Expansion eingestellt.
Zum Test noch ein Passteil:
Passt ganz gut!
Zum Abschluß bin ich ganz zufrieden mit dem Filament - ist leider etwas schwierig zu verdrucken.
Müsste jetzt das Pertinax noch iwie komplett plan kriegen...
Grüße, anwofis
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- AtlonXP
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Re: Fiberlogy PA12 drucken
Aller Anfang ist schwer.anwofis hat geschrieben:Hallo,
Zum Abschluß bin ich ganz zufrieden mit dem Filament - ist leider etwas schwierig zu verdrucken.
Du druckst hier in der Königsklasse!
Polypropylen ist nur noch eine halbe Nummer schwerer zu drucken.
LG AtlonXP
- anwofis
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Re: Fiberlogy PA12 drucken
Hallo,
wollte noch was hinzufügen zum PA12 von Fiberlogy:
Das Kritische am PA12 ist bloß die Schichthaftung der ersten Schicht am Druckbett!
Es warpt gar nicht so schlimm.
Hab' da lange experimentiert mit verschiedenen Oberflächen und 3D-Druck-Klebern bis ich endlich was gefunden habe.
Die Fa. Fillamentum hat ein "LockPad"- vermutlich ein modifizierte PEI-Folie - im Angebot. (Will da jetzt keine Werbung für machen. )
Da hält PA12 so gut, dass man es fast nicht mehr herunterbekommt...
Grüße, anwofis
wollte noch was hinzufügen zum PA12 von Fiberlogy:
Das Kritische am PA12 ist bloß die Schichthaftung der ersten Schicht am Druckbett!
Es warpt gar nicht so schlimm.
Hab' da lange experimentiert mit verschiedenen Oberflächen und 3D-Druck-Klebern bis ich endlich was gefunden habe.
Die Fa. Fillamentum hat ein "LockPad"- vermutlich ein modifizierte PEI-Folie - im Angebot. (Will da jetzt keine Werbung für machen. )
Da hält PA12 so gut, dass man es fast nicht mehr herunterbekommt...
Grüße, anwofis