Zur Erklärung an andere Mitleser: RFrank hat gerade seine PM an mich öffentlich gepostet. Ich hatte oben schon teilweise darauf bezug genommen. Jetzt noch mal konkreter
RFrank hat geschrieben:keine leichte Sache mit der Spindel.
Ich trage die Idee schon eine ganze Weile mit mir rum
Langhalsschleifer scheint es eher zum Grobschleifen zu geben und die Spannzangen sind nicht variabel.
Ja, generell haben Geräte, die zur Handführung gedacht sind, nicht unbedingt die Präzision, die man für eine CNC-Maschine haben will. Wenn man nur Holz fräst, ist das vielleicht nicht so ein Problem, aber für NE-Metalle ist ein besserer Rundlauf und weniger Vibrationen wünschenswert. Das betrifft nicht nur Langhalsschleifer, sondern eigentlich alle Geradeschleifer.
Ich denke, dass ich vorne die obere Platte auftrennen werde, um genügend Platz zu bekommen, dann wäre die schon genannte Spindel auch ohne Änderung zwischen den Wägezellen zu verbauen.
Das würde ich mir 3x überlegen. Wie gesagt reicht der Platz zwischen den Wägezellen genausowenig aus, wie die breite des Schlitzes, durch den die Spindel passen muss. Außerdem ist nicht nur der "Quer-Steg", auf dem die zweite Führungsschiene läuft, störend, sondern auch die Seitenteile, in denen die Z-Spindeln und vorderen Rundstangen befestigt sind. Eine dicke, runde Spindel wird dort seitlich anstoßen und dir erheblich X-Verfahrweg kosten.
Die vordere Schiene hat nur stabilisierende Wirkung
Die vordere Schiene trägt die Hauptlast, da die Wägezellen nicht dazwischen sind.
Denkbar wäre, die vordere Schiene nicht weiter nach vorne zu verlegen, sondern weiter oben über der anderen Schiene an einer neuen Konstruktion zu befestigen. Das hätte diverse Vorteile und käme der Konstruktion üblicher Portalfräsen näher, löst aber immer noch nicht das Problem, dass du dann seitlich Platz verlierst. Evtl. ist das akzeptabel, man muss ja wie gesagt ohnehin sein Werkstück noch aufspannen und verliert dadurch Platz, aber man muss es eben bedenken.
Die folgende Fräsespindel ist nicht ganz so teuer (wenig extra Elektrik, lediglich Drehzahlsteuerung) und hat ein ER16 (ER11 wird mir zu klein sein, aufgrund der maximalen Fräserlängen).
Die AMB FME-P wird gerne auf Portalfräsen benutzt, aber es wird eben auch viel diskutiert, dass sie bei weitem nicht optimal ist. Im Kern ist sie noch immer eine handgeführte Maschine, die lediglich mit einer genaueren Spannzange versehen wurde. ER11 ist m.E. ausreichend, längere Fräser sind ohnehin kaum nutzbar. Bedenke, dass du in Z-Richtung Länge des Fräsers + Eintauchtiefe in Material + Sicherheitshöhe (Spannpratzen!) an Platz brauchst zwischen der Spannzange und dem Tisch bzw. Opfermaterial. Es gibt in 8mm Dicke (noch gerade mit ER11 spannbar) Fräser mit einer nutzbaren Länge von 55mm (= maximale Eintauchtiefe), die haben eine Gesamtlänge von 90mm. Sicherheitshöhe ist typischerweise bei mir 30mm, wenn ich so hohe Pratzen brauche, werden die allerdings auch dicker, aber das ignorieren wir mal. Sind zusammen also 175mm. Wir können aktuell im Fräsbetrieb 186mm fahren (gerade ausprobiert). Selbst wenn du also die Spannzange der neuen Fräse an die selbe Stelle bringst wie aktuell der Dremel sitzt, kannst du nicht wirklich viel weiter kommen. Ich würde aber unbedingt die neue Fräse tiefer setzen, damit bei kürzeren Fräsern (was der Regelfall sein wird) Minimalmengenschmierung und Absaugung vernünftig passen, auch bei höheren Spannpratzen.
Außerdem halte ich es für sehr empfehlenswert, die Antriebe der X- und Y-Achse auf Kugelumlaufspindeln umzurüsten, wenn du einen stärkeren Fräsmotor einbauen willst. Mir ist es mit dem Dremel schon mal passiert (als ich in X noch den Zahnriemenantrieb hatte), dass der Dremel den X-Schlitten gegen den Stepper einfach weggefahren hat (entlang der Kante des Werkstücks), weil er sich ins Werkstück gezogen hat. Ok, das war eine klare Fehlbedinung, aber es zeigt die Schwachstelle. Wenn du statt 175W jetzt mit 1050W ankommst, und dann auch noch dickere Fräser verwenden willst (größeres Zerspanungsvolumen!), wirst du Schwierigkeiten haben, dass die Achsen da bleiben, wo sie sein sollen. Die Kugelumlaufspindel für Y kostet allerdings Platz in Z-Richtung...
Bedenke außerdem, dass die Außenabmessungen der AMB FME in jeder Richtung größer sind, als die der Teknomotor 0.27 bzw. 0.4kW. Inzwischen habe ich auch günstigere Frequenzumrichter gefunden, damit ist der Preisunterschied gar nicht mehr so groß. Den SKI780 bekommt man beim Großen Fluss für 63 EUR in der 1.5 kW Version (0.75kW ist interessanterweise teurer). Der 0.27kW Motor kostet keine 300 EUR. Es kommt noch ein Netzfilter hinzu, aber das kostet auch nicht die Welt. Damit liegt man bei unwesentlich mehr als der AMB FME, und bekommt eine richtige Spindel, die man sogar ansteuern kann (also Drehzahl per G-Code einstellen), und die bei Überlast auch das Not-Aus betätigen kann, um größeren Schaden zu verhindern.
Spindelarretierung hilft auch.
Es hat einen Grund, dass richtige Spindeln i.d.R. keine Arretierung haben: sie trägt zur Unwucht bei. Generell ist ein Bürstenmotor nie so ausgewuchtet wie ein Asynchronmotor.
Bei der Fräse müsste aber die Wägezellenaufnahme breiter gemacht werden, am besten nach links, da ist noch Platz.
Ich bin mir unsicher, was du mit "links" meinst. Ich würde die Wägezelle, die auf der Seite zu positiveren X-Werten sitzt (also von vorne rechts) versetzen. Da ist genauso viel Platz, und man muss den X-Min-Schalter nicht versetzen.
Ich hatte schon nach feingefrästem Alu gesucht, bin aber noch nicht wirklich fündig geworden und Stangenmaterial ist meist etwas wellaform.
Mit Stangenmaterial kommst du da nicht weiter. Im Grunde muss man nur die beiden Aluplatten neu machen, zwischen denen die Zellen gehalten werden. Die obere davon ist bei mir ohnehin schon ausgetauscht wegen dem Umbau auf Kugelumlaufspindeln. Die habe ich aus billigem Baumarkt-Alu ( 3mm Dicke) gefräst. Inzwischen würde ich allerdings lieber besseres Material benutzen, das weniger weich und damit auch leichter zu fräsen ist (ja Alu ist da etwas kontraintuitiv) - das bekommt man auch recht problemlos beim großen A oder bei Dold (wo ich auch meine Kugelumlaufspindeln her habe). Setzt natürlich voraus, dass man irgendwie schon Fräsen kann, oder jemanden hat, der es für einen macht, wobei man die Platten vielleicht auch noch irgendwie so hinbekommt, wenn man das nötige Werkzeug und handwerkliche Geschick hat. im Prinzip kommt es auf die Kanten kaum an (also irgendwie von Hand sägen reicht), nur die Löcher müssen im richtigen Abstand zueinander sein. Das müsste mit einer Tischbohrmaschine und genauem Anzeichen zu machen sein.
Jetzt bereite ich mich auf Ostern vor.
Na dann schon mal Frohe Ostern, auch wenn es noch etwas zu früh ist!