Re: Extruder Feinkalibration
Verfasst: Mi 16. Dez 2020, 02:30
Ich habe nun noch etwas gekrübelt.
Zu meiner Schulzeit galten auch Kunststoffe zu festen Stoffen.
Also nicht komprimierbar.
Das von mir verlinkte von WIKIPE gibt natürlich was zum Nachdenken auf.
Vermutlich kommt es darauf an, wie genau man nachmessen tut.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man einen weichen Werkstoff mechanisch in verschieden Richtungen verformt,
oder diesen im Volumen komprimiert, ohne das er Poren hat wie ein Schwamm.
Wenn ich mir es so überlege wie die Molekülstrukturen unsere Thermoplaste aussehen,
dann sollten die sich schon komprimieren lassen.
Wen es interessiert: Teilkristallin oder Amorph.
Zwischen den Molekülen gibt es mehr oder weniger Platz.
Dieser Platz sollte sich auch komprimieren lassen.
Der Roh Kunststoff wird von der Raffinerie zwar mit einem Spezifischen Gewicht ausgeliefert,
aber es gibt keine exakte Angaben wie lange die Molekülketten tatsächlich sind.
Bei PE gibt es jedoch in eine kleine Unterteilung, zwischen PE HD und PE LD Material.
Ich gehe davon aus, der Hersteller weiß es selber nicht genau.
Und nun ein praktisches Beispiel, warum sich keiner aus der Kunststoffindustrie darum kümmert:
In meinen Anfangsjahren habe ich unter anderem auch Spritzgussmaschinen eingestellt.
Ein kompletter Produktionsablauf für ein Spritzteil, nennt sich Zyklus Zeit.
Ich nehme hier nur zwei Zeiten heraus.
1.) Einspritzt Druck.
Ist dieser zu hoch und das Werkzeug ist etwas kompliziert aufgebaut können folgende Probleme auftreten:
Wenn der Kunststoff durch kleine Kanäle schnell fließen muss, erwärmt sich dieser so stark,
dass er wegen der hohen Reibung in die Zersetzung geht. (Meistens ein Konstruktionsfehler vom Werkzeugmacher).
Das gibt dann später Sollbruchstellen im Spritzteil.
Hat das Werkzeug Sacklöcher wo ungenügend oder auch keine Entlüftung besteht,
baut sich dort ein Gegendruck auf.
Entweder dieses Sackloch wird nun ungenügend (mit zu wenig Spitzdruck) gefüllt,
oder es kommt dort zu einer kleinen lokalen Explosion.
Ich nenne das einfach den Diesel Effekt.
Häufig solche kleine Explosionen im Werkzeug, hinterlassen natürlich auf Dauer einen Schaden im Werkzeug.
2.) Druckhaltezeit.
Es ist die Zeit nach dem Einspritzen.
Die sollte anstehen, bist der Kunststoff abgekühlt ist.
Mein früherer Chef hatte immer gerne an dieser Zeit gedreht. (Zeit ist Geld)
Leider ist es so, wenn der Kunststoff nicht komplett abgekühlt ist und schon aus der Form geworfen wird,
dann schrumpft der noch mehr nach und das Spritzteil zeigt eine maßliche Veränderung auf.
Ich möchte damit andeuten, wenn wir einen bereits aufgeschmolzenen Kunststoff noch komprimieren wollen,
dann sind die erforderlichen Drücke mit Sicherheit so hoch, dass uns da was um die Ohren fliegt.
Ich rede hier von ein paar hundert Bar Druck.
LG AtlonXP
Zu meiner Schulzeit galten auch Kunststoffe zu festen Stoffen.
Also nicht komprimierbar.
Das von mir verlinkte von WIKIPE gibt natürlich was zum Nachdenken auf.
Vermutlich kommt es darauf an, wie genau man nachmessen tut.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man einen weichen Werkstoff mechanisch in verschieden Richtungen verformt,
oder diesen im Volumen komprimiert, ohne das er Poren hat wie ein Schwamm.
Wenn ich mir es so überlege wie die Molekülstrukturen unsere Thermoplaste aussehen,
dann sollten die sich schon komprimieren lassen.
Wen es interessiert: Teilkristallin oder Amorph.
Zwischen den Molekülen gibt es mehr oder weniger Platz.
Dieser Platz sollte sich auch komprimieren lassen.
Der Roh Kunststoff wird von der Raffinerie zwar mit einem Spezifischen Gewicht ausgeliefert,
aber es gibt keine exakte Angaben wie lange die Molekülketten tatsächlich sind.
Bei PE gibt es jedoch in eine kleine Unterteilung, zwischen PE HD und PE LD Material.
Ich gehe davon aus, der Hersteller weiß es selber nicht genau.
Und nun ein praktisches Beispiel, warum sich keiner aus der Kunststoffindustrie darum kümmert:
In meinen Anfangsjahren habe ich unter anderem auch Spritzgussmaschinen eingestellt.
Ein kompletter Produktionsablauf für ein Spritzteil, nennt sich Zyklus Zeit.
Ich nehme hier nur zwei Zeiten heraus.
1.) Einspritzt Druck.
Ist dieser zu hoch und das Werkzeug ist etwas kompliziert aufgebaut können folgende Probleme auftreten:
Wenn der Kunststoff durch kleine Kanäle schnell fließen muss, erwärmt sich dieser so stark,
dass er wegen der hohen Reibung in die Zersetzung geht. (Meistens ein Konstruktionsfehler vom Werkzeugmacher).
Das gibt dann später Sollbruchstellen im Spritzteil.
Hat das Werkzeug Sacklöcher wo ungenügend oder auch keine Entlüftung besteht,
baut sich dort ein Gegendruck auf.
Entweder dieses Sackloch wird nun ungenügend (mit zu wenig Spitzdruck) gefüllt,
oder es kommt dort zu einer kleinen lokalen Explosion.
Ich nenne das einfach den Diesel Effekt.
Häufig solche kleine Explosionen im Werkzeug, hinterlassen natürlich auf Dauer einen Schaden im Werkzeug.
2.) Druckhaltezeit.
Es ist die Zeit nach dem Einspritzen.
Die sollte anstehen, bist der Kunststoff abgekühlt ist.
Mein früherer Chef hatte immer gerne an dieser Zeit gedreht. (Zeit ist Geld)
Leider ist es so, wenn der Kunststoff nicht komplett abgekühlt ist und schon aus der Form geworfen wird,
dann schrumpft der noch mehr nach und das Spritzteil zeigt eine maßliche Veränderung auf.
Ich möchte damit andeuten, wenn wir einen bereits aufgeschmolzenen Kunststoff noch komprimieren wollen,
dann sind die erforderlichen Drücke mit Sicherheit so hoch, dass uns da was um die Ohren fliegt.
Ich rede hier von ein paar hundert Bar Druck.
LG AtlonXP