AtlonXP hat geschrieben:Nibbels sieht den Jerk etwas anders….
Den Jerk auf 0 zu setzen ist nicht unbedingt optimal. Mit Klipper geht das (das heißt da nicht Jerk sondern square_corner_velocity und ist evtl. etwas anders definiert, aber egal) und ich habe es ausprobiert. Das Problem ist, dass der Slicer grundsätzlich die Bewegung aus geraden Teilstücken zusammensetzt. Damit gibt es z.B. bei einer Kreisbewegung ständig kleine Ecken mit einem flachen Winkel. Bei einem Wert von 0 muss er bei jeder Ecke, egal wie flach sie ist, komplett auf 0 Abbremsen. Dadurch werden die Bewegungen dann de facto doch arg langsam. Den optimalen Wert muss man wohl schon ausprobieren, und es ist klar immer die Abwägung Geschwindigkeit vs. Genauigkeit mit im Spiel.
AtlonXP hat geschrieben:Ich würde gerne deine FW testen…
Leider benötige ich im nächsten halben Jahr meinen RF1000 für einige Druckaufträge.
Wenn nur unser HBS zufriedenstellend funzen würde…
Wahrscheinlich funktioniert der HBS von Klipper inzwischen besser als der von Repetier
Ich habe jedenfalls gleich deine Idee umgesetzt und den Scan ähnlich des Z-Offset-Scans umgesetzt. Zumindest die anfängliche Suche ist identisch. Die abschließende genaue Messung habe ich eher ähnlich dem neuen Algorithmus beim Fräsen gemacht, den ich für das Kanten-Antasten entwickelt habe. Das scheint mir genauer zu sein. Evtl. ist da aber noch Verbesserungspotential vorhanden - jetzt hätte man ja auch die Rechenpower für einen anständigen Fit.
AtlonXP hat geschrieben:Welchen Raspberry Pi empfiehlst du?
Klipper läuft angeblich auch auf einem RasPi 1, in dem Fall werden allerdings einige Tricks empfohlen, die man vielleicht besser vermeiden will (Virtuelle SD-Karte statt streamen von Octoprint). Ich würde dir trotzdem empfehlen, den 4er zu nehmen und auch beim RAM nicht zu sparen, damit bist du zukunftssicher. Der Stromverbrauch ist nicht wirklich relevant, solange du auf ein ausreichendes Netzteil achtest (am besten das Original mit Schalter). Die Wärmeentwicklung ist ebenfalls nicht so kritisch. Das Problem ist lediglich, dass ohne ausreichende Kühlung der RasPi 4 nicht seine volle Geschwindigkeit im Dauerbetrieb entfalten kann, weil er sich dann drosselt. Ideal soll übrigens ein möglichst großer passiver Kühlkörper sein, es gibt Gehäuse die bestehen quasi nur aus Kühlkörper. Wenn du noch nen Monitor und ne Tastatur anschließen willst, um den Drucker damit direkt steuern zu können, würde ich dir den Raspberry Pi 400 empfehlen, der hat die Tastatur gleich eingebaut und ebenfalls eine ausreichende Kühlung integriert.
Zu zero K Stromeinstellungen:
Ich denke bei X und Y kann man sogar heruntergehen.
Ich habe eine zweite Linearschiene für Y verbaut und habe für Testzwecke,
eine 2,0 mm Edelstahlplatte 1,0 KG aufgespannt.
Wenn man mit Schrittverlusten zu kämpfen hat, sind reduzierte Ströme eher kontraproduktiv...
Trotz der hohen Masse gab es bei 110 Punkten keine Schrittverluste in X und Y!
110 ist der Standard für X und Y zumindest in der Community Firmware. Damit sollte es eigentlich keine Probleme geben, aber es hängt eben leider auch sehr davon ab, welche Bewegungen man durchführt...
Ich kann und will nicht eine Empfehlung zur Stromerhöhung der Z Achse aussprechen.
Manch einer fährt mit Z in den Himmel oder in den Keller.
Die Spindeln haben eine Sau Masse und Gewalt!
Eine Erhöhung des Stroms ändert an der Masse nichts
Der Original-Z-Min-Schalter beim RF1000 hält gar nichts aus, da hilft auch ein Reduzieren des Stroms nix. Ich weiß nicht wie das beim RF2000 ist. Ich hatte bis vor Kurzem meinen Z-Min-Schalter durch einen klobigen "Micro-"Schalter ersetzt, der konnte die Z-Achse problemlos stoppen - da wären auch höhere Ströme kein Problem gewesen. Die hohe Masse ist ein Argument gegen hohe Geschwindigkeiten, wobei ich mich bei Klipper jetzt durchaus traue, auch höhere Geschwindigkeiten zu fahren. Der Grund ist ganz einfach, dass Klipper einen zwingt, vor der ersten Bewegung zu homen. Wenn man die Achsen-Limits sauber eingestellt hat, kann ich dann gar nicht vor die Wand fahren.
Es gibt aber natürlich gewisse Dinge, die man grundsätzlich nicht tun sollte, wie z.B. in Z homen während die Düse über dem Bett steht. Um ehrlich zu sein sollte jeder, der einen 3D-Drucker dieses Kalibers benutzt, so viel gesunden Menschenverstand haben, das nicht zu tun. Einfachstes Argument: Der Endanschlag kann sich mal verstellen z.B. durch zufällige Berührung. So niedrig kannst du den Strom gar nicht haben, dass du damit nix kaputt machst, wenn du da mit voller Geschwindigkeit reinrauschst.
Ich bin der Meinung, man sollte was die Gefahren durch die relativ starke Z-Achse angeht lieber keine falsche Sicherheit erzeugen.