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Re: Retract führt zu Verstopfung....

Verfasst: Sa 9. Jun 2018, 15:33
von AtlonXP
Ich weiß auch noch was,
meine Nachredner haben die Thematik gut rübergebracht.
Da vergebe ich lieber Sternchen und spar mir was.
Was wir noch nicht bis zum Exzess durchgekaut haben:
Es ist das Hydraulik Übersetzungsgesetz.
Ich spar mir die Theorie und gebe einfach ein Praktisches Beispiel:

Man hat zwei verschiedene Arzt Spritzen.
Die eine hat einen großen Durchmesser und einen große Kolbenfläche.
Die Zweite ist genau anders rum. ;-)
Die Austrittsöffnungen sind genormt und gleich.

Wenn ich nun beide mit Wasser befülle und mit maximalen Daumendruck entleere,
was passiert nun?
Die kleinere Spritze erzeugt bei gleicher Kraft auf dem Daumenstempel einen wesentlich höheren Druck, da das Übersetzungsverhältnis kleiner ist!
Unsere Digits endsprechen hier unserer Daumenkraft erzeugt vom Extruder Motor.

Und die Schlussfolgerung:
Ein Schmelzdraht Durchmesser mit 1,85 mm Durchmesser sollte beim Drucken mit weniger Digits in unserem Drucker verarbeitbar sein, als ein 2,85 mm Schmelzdraht.

Auch möchte ich nochmals erwähnen, dass wir bei hoher Druchflussmenge unsere Schmelzkammer überlasten können, weil der Kunststoff doch eine gewisse Zeit benötigt um aufgeschmolzen zu werden.
Eine erhöhte Verarbeitungstemperatur kann hier leider nur bedingt helfen.

LG AtlonXP

Re: Retract führt zu Verstopfung....

Verfasst: Sa 9. Jun 2018, 15:37
von Nibbels
rf1k_mjh11 hat geschrieben: Würde ich, so wie der PeterKa, "Werte über 2000 meiden wie der Teufel das Weihwasser", käme ich kaum zum Drucken. Denn mein Ruhewert liegt schon bei 1170 digits. Da bleibt nicht viel Luft zum besagten Grenzwert von 2000.
Ich will kurz ergänzen, dass der Mod die Digits beim Homing abnullt. Darum wird er, wenn er das Feature nicht deaktiviert hat, schon von 2000 Differenz gesprochen haben. (Selbst wenn er das Feature deaktiviert hätte, hätte er den Grundwert gedanklich schon abgezogen. Wir hatten das Thema gemeinsam öfters durchgekaut.)
Früher habe ich in dem Fall, dass die Digits selbst durch Lösen und neu Zusammenbauen nicht mehr runtergingen mit grob 16000Digits oder etwas mehr Kraft die Sensoren "plastisch zurückjustiert". Heute ist mir das durch das Mod-Abnullen völlig egal. (Es wäre sowieso nicht schlimm, nur habe ich jetzt saubere Vergleichswerte.)

Ich will zum Thema "Hohe Digits" noch kurz ergänzen, dass wenn das Hotend mal verdreckt ist und die Digits deshalb miserabel sind, nur öl nicht zwingend Die Lösung ist. Wenn die Kruste bereits da ist, kann es sinnvoll sein sie zu entfernen.
Ich habe diese Woche nach dem Einbau einer älteren Düse einen Fall sehr hoher Digits (0.25er Düse) gehabt. Öl hat das nicht sehr viel besser gemacht. Besser ja, aber nicht gut. (7000 -> 5000) Dann habe ich im Hotend mehrmals (lange) Reinigungsfilament köcheln lassen, etwas mit der Akkupunkturnadel gestochert und zumindest bisher ist die Lage deutlich besser geworden. Der Drucker sagt mir gerade, er druckt <1000 Digits. Es handelt sich um PLA bei 220°C.

Ich drucke PLA und Flex eigentlich nur noch mit 0.25er Düsen mit minimal Öl. Steigen die Digits zu hoch, druckt der Drucker durch dieses DMS-Feature "Digit CMP" eben je nach Überdruck langsamer. Also halte ich die Digits fast konstant.

LG