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Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Sa 6. Mai 2017, 08:24
von hal4822
X4r3 hat geschrieben: PLA (https://de.wikipedia.org/wiki/Polylactide )
Hier kann ich keine Verbindung zum Alkohol finden.
"Eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme mit hoher Kapillarwirkung" dürfte die physikalische Eigenschaft sein, die allen Verdruss erklärt.
Auch die Weichmacher sind nicht chemisch mit dem PLA verbunden, sondern befinden sich offenbar in den Kapillaren. Aus denen können sie dann vermutlich bei Druck- und Zugbelastung durch Biegung des Filamentes über Nacht herausgequetscht werden.

Wieweit sich Kapillaren quasi zu Saugnäpfen wandeln können, wenn ihr Inhalt (Wasser,Weichmacher) verdampft ist, das wäre eine Frage.

Bei mir hat sich eine Beschichtung der Keramikplatte mit Ponal für ABS und PLA gleichermaßen bewährt. Andere Materialien habe ich noch nicht gedruckt. Vor einer Dauerdruckplatte bin ich dank Eurer Probleme also gewarnt. "Dauer-" gehört wohl in die Kiste mit der "lebenslangen" Garantie, wo auch kein Mensch weiß, wessen Leben gemeint ist (mein Leben, das des Herstellers? Ein Witz wäre, wenn das Produkt gemeint ist).

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Sa 6. Mai 2017, 14:58
von Nibbels
Danke für die Tabelle!

Beim ASA-X habe ich nicht mit Haftvermittler gedruckt. Die Glaskeramik-Platte (schwarz, RF2000) war vermutlich absolut rückstandsfrei. Anders konnte ich die meisten anderen Materialien entweder nicht zum Haften überreden oder die Temperatur war zu heiß, sodass die Qualität litt (z.B. ABS).
Das Hauptproblem beim ASA-X war, dass es nicht gehalten hat. Ab einer gewissen Temperatur (bzw. auch etwas Wartezeit, bist die Temperatur überall ankam) hat es bombastisch gehalten. Beim selbstständigen Abkühlen nach Ausschalten der Platte hat es irgendwann geknackst und dann war das Bauteil lose, aber etwas Oberfläche der Keramik mit dran.

PET-G ist auf der Keramik das beste Material gewesen, das ich kennengelernt habe.
Neben Flex-Material (irgendein TPE), welches auch sehr gut gehalten hat.
PLA funktioniert meist auf der Glaskeramik, aber die Ecken heben sich bei manchen Konstruktionen ab.

PETG hält ebenfalls auf Pertinax perfekt!

LG

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: So 7. Mai 2017, 13:51
von Wessix
Meine Mutmaßung ist das PETG heiss genug auf fast allem klebt. Ich unterstelle dem Material eine eigene "Klebfähigkeit" ähnlich der von Honig. Irgrendwie hat es im heißen zustand was Sirup/honigartiges. Aber d.h. es klebt bei diesen temperaturen auch in der Düse und Heatbreak usw.

Von daher glaube ich nicht dass das für die Galskeramik spricht das PETG da gehalten hat. ICh würde andersrum fragen, wo Hält PETG nicht wenn Druckplatte und PETG heiss genug sind. Ich würde fast vermuten dass es selbst auf der Barockfliese haftet wenn man diese auf 100° erwärmt und das PETG mit 260 grad(möglichst nicht mit dem V2 :-) ) druckt.

kann das jetzt nicht wissenschaftlich untermauern aber ja, halt ne These die zu widerlegen ist ;-)

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Fr 12. Mai 2017, 20:36
von plastiker
Hallo X4r3,

Respekt für Deine Behaarlichkeit in Sachen "Löseprobleme"/Anhaftung! Meine ersten Ausdrucke mit DDP+RF500 Alu-Heizplatte und PLA waren super,
ganz ohne Klebstoff-Gekleistere auf zuvor Glas (ENDLICH!). Daher bin ich ebenfalls am DDP-Thema interessiert.

Evtl. könnte die Polarität/Un-Polarität von Wasser, den Reinigern bzw. den unterschiedlichen Kunststoffen (Filament + DDP) ebenfalls eine Rolle spielen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Polarit%C3%A4t_(Chemie)

Leider fehlt mir z.Z. aktuell die Zeit für eine vertiefte Recherche, aber ich erinnere mich dass ich dazu mal eine Tabelle hatte. Werde bei Gelegenheit mal suchen.

Interessant bei Thema "Ablösen" ist ja auch der Temperaturgang,sprich gute Haftung bei beheizter Platte, gutes Ablösen (normalerweise, im Sinne der DDP-Funktion) mit Runtergekühlten Zustand. Vielleicht/wahrscheinlich spielen da auch noch Oberflächenspannungen eine Rolle.

Also: nicht aufgeben, irgendwie findet sich immer eine Lösung ;-)

Viele Grüsse,
plastiker

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Fr 12. Mai 2017, 21:08
von plastiker
Kleine Ergänzung: man könnte mal schauen, inwiefern sich einzelne Kunststoffe mit einigen Reinigern oder sogar mit Wasser anlösen lassen (z.B. ASA bzw. Styrolhaltige Kunststoffe evtl. mit Aceton usw...).

Nicht, dass man sich mit Resten in DDP-Kapillaren eine Prima-Klebstoffverbindung schafft...?

http://www.t-e-klebetechnik.de/fileadmi ... 3_2013.pdf

Bleibt die spannende Frage: Woraus bzw. aus welchem Polymer oder Harz bestehen die DDP's (die braunen) genau?

Bsp.: Pertinax ist ein Faserverbundwerkstoff aus Papier und einem Phenol-Formaldehyd-Kunstharz (Phenoplast).

VG

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Sa 13. Mai 2017, 16:57
von X4r3
Bei mir siehts momentan so aus:

Ich habe die neueste Firmware Version RF.01.37 eingespielt. Es sind damit bis zu 9 Heatbed Matrixe möglich.

Die erste Heatbed Matrix verwende ich fürs Heizbett mit der DDP. Die 2. für die die RF Keramikfliese.

Auf dem Heizbett mit ALU-DDP Sandwich werden jetzt nurnoch PLA und ABS gedruckt.

Auf der Keramiklfliese PET-G und ASA. Die Haftung ist gut und und nach dem Abkühlen lösen sich die Objekte von selbst.

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: So 14. Mai 2017, 01:53
von Nibbels
X4r3 hat geschrieben: Die erste Heatbed Matrix verwende ich fürs Heizbett mit der DDP. Die 2. für die die RF Keramikfliese.


Auf der Keramiklfliese PET-G und ASA. Die Haftung ist gut und und nach dem Abkühlen lösen sich die Objekte von selbst.
Das ASA haftet auf der original-Keramikfliese gut? Auch zu gut? -> Ist die Keramikfliese stabil genug?
Bei/ab welcher Temperatur?

LG

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: So 14. Mai 2017, 10:16
von X4r3
Die Heizbetttemperatur habe ich bei ASA auf 95°C gestellt. Der 1. Layer Speed kann man auf der Keramik nicht so hoch setzen, bei mir sind es ca. 10mm/s.
1. Layer Haftung ist gut. Nach dem Abkühlen lösen sich die Objekte von selbst, ohne Beschädigungen. Auch kurz nach Fertigstellung des Drucks lassen sich die Objekte mit leichtem Widerstand von der Keramik nehmen.

Ohne Haftvermittler. Vor dem Wechsel von DDP auf Kermik hab ich die Keramik einmal mit Aceton gereinigt. evtl. hat das auch Auswirkungen auf die Haftung.

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: So 14. Mai 2017, 14:29
von Nibbels
Super...

Denn mit der Glaskeramik kann ich aktuell aus Angst ASA nicht mehr drucken. Ich habe leider auch keine Rückmeldung Conrad gelesen, wie man damit nun umgehen kann oder sollte.
Wenn man dem Video glaubt:
https://www.youtube.com/watch?v=fjhW2NiILZc

Spielt ASA bei der Druckqualität ganz oben mit, was das Material für mich interessant hält.

LG

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 13:41
von Zaldo
Merkwürdigerweise habe ich meine DDP schon X-mal mit Aceton gereinigt, stellenweise triefend nass, aber niemals rekonditioniert. Trotzdem keine Probleme mit der Ablösung beim abkühlen. Entweder gibt es verschiedene Acetone, oder die DDP haben eine stark schwankende Qualität.