Warum der Mod so gut funktioniert konnte ich mir erst nicht erklären,
inzwischen sind mir einige Effekte aufgefallen:
1) Das was "Stefan baut Zeug" ein Beitrag höher zitiert schreibt, ist sicherlich wahr. Je mehr ich meinen Extruder nach unten drücken muss, um Filament durch die Düse zu stopfen, desto weiter senkt sich das Hotend ab -> Effekt wird verstärkt, bis ein Gleichgewicht entsteht.
Ich habe heute an meinen Drucker ein Gewicht von ca. 1kg gehängt.
Die Digits haben sich um ca. 1700 bis 1800 geändert. (Zum besseren Verständnis der folgenden Diagramme.) Ich gehe aktuell immer davon aus, dass die Umrechnung von Digits auf Newton quasilinear ist.
2) Wenn man das Bett von unten näher an die Düse fährt, kommt ein Punkt, an dem die Digits enorm in die Höhe rasen.
Aber eigentlich heißt Digits+, dass es den Extruder "runterzieht".
Wenn man einen Wasserschlauch gegen eine Wand hält, drückt es ihn von der Wand weg.
<- Das ist aber beim V2 nicht so!
Warum? Bild:
Screenshot_1.jpg
Der Innendruck der Düse ist mitverantwortlich für die Kraft, mit der die Düse aufs Bett heruntergezogen wird. Dazu kämen z.B. noch Wandreibungsverlust/Scherkräfte in der Schmelze.
In die Luft extrudiert stellt sich bei gleichbleibender Geschwindigkeit ein Digits-Wert ein, der bei Annnäherung ans Bett leicht steigt.
Sobald aber die engste Fläche,
durch welche das Filament hindurch muss, weiter verkleinert wird, ändert sich die Fließgeschwindigkeit.
Mit einer
höheren Fließgeschwindigkeit durch eine
kleinere Fläche steigt die Reibung/Druckverlust vielfach.
-> Kleinste Fläche wird kleiner.
Der Druckabfall müsste ausgeglichen werden, weil Das Volumen/Masse welches durchgeschoben wird, nie abnimmt.
Also steigt der Innendruck im Extruder, also steigen die Digits.
Daten:
Im Spoiler ist ein Datensatz der das zeigt. Der wurde bei sehr wenig Extrusion aufgenommen. Derselbe Test mit doppelter Extrusion sprang von 6000 auf 9000 Digits, im letzten Schritt. Je mehr Extrusion desto extremer ist der Anstieg "wenn zu nah dran".
3) Wir haben von der Temperatur und Geschwindigkeit aus gesehen vermutlich bei den meisten Materialien einen großen Bereich, in dem die Digits
wegen Temperatur/Extrusions-Geschwindigkeit weit weniger stark ansteigen, wie durch Annäherung oder verkleinerung der kleinsten Austrittsfläche.
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=62 ... =20#p16617
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=23 ... 613#p16605
Meist gibts ein Plateau bei dem die Digits über einen gewissen Temperatur/Geschwindigkeitsbereich ca. verbleiben.
Daher vermutlich die Aussagen wie "Bei ABS muss man immer etwas mehr rechnen als bei PLA"
4) Die Extrusion mit `normalem Abstand` und `passendem Extrusionsvolumen` zwischen Bett und Düse ist nicht sehr viel schwerer als in die Luft. Schon etwas, aber nicht gravierend. Faktor 1..1,5
(? Wert ohne Gewähr, Erfahrungswert)
Fazit: Das sind die Argumente, die mir erklären, warum "surfen auf dem Filament" bzw. die
Limitierung der Digits im ersten Layer die Lösung ist
- Wenn hohe Digits, dann Abstand aufbauen.
- Keine hohen Digits, kein "Stefan baut Zeug"-Effekt.
- Unterschiedliche Temperaturen oder Geschwindigkeiten haben einen eher kleinen Effekt.
Ich bleibe dabei, dass ich meine Digits während eines Test-Drucks in den oberen Layern beobachte, diesen Wert (, mit garantiert idealem Layerabstand) +20% oder +1000Digits notiere und als oberes Limit beim M3909 eintrage. Das macht jetzt absolut sinn, abseits von der reinen Erfahrung
LG