Ich kann nur für mich reden - Funktionsgarantie wird nicht gegeben.
Voraussetzung ist immer ein Anwärmen des Hot Ends auf min. 120°, besser 140°, mehr als 160° werden nur bei exotischen Materialien nötig sein (PEEK, usw.). Überschüssiges Filament ebenfalls entfernen.
Beim V0 Hot End (Version mit freiligendem Zementteil) gab es einen eigenen Schlüssel um gegen zu halten. Dummerweise war die entsprechende Stelle (für den Schlüssel) bei vielen RF1000 Besitzern dermaßen mit Zement verlegt, dass sie nicht 'auffindbar' war und infolgedessen oft nicht verwendet wurde. Die Folge: sehr hohe Sterberate bei den V0s (meine geht noch, ist aber in Pension). Vermutlich kam deshalb die V1.
Düsenwechselvorgang: Anwärmen (ca. 2-5 Minuten warten), Einhalteschlüssel ansetzen, mit 10mm Stecknuss oder Schraubschlüssel alte Düse
vorsichtig, mit Gefühl, lösen. Neue Düse entweder gleich aufschrauben oder nach dem Erkalten. Hier ebenso mit Gefühl vorgehen. Falls die neue Düse auf das kalte Hot End aufgeschraubt wurde, sollte man, vor dem Drucken, den ordentlichen Sitz bei min. 120° nochmals prüfen.
Beim V1 gibt es noch immer die vorgesehene Stelle um gegen zu halten. Folglich ist der Vorgang gleich wie beim V1. Bei mir ist trotz vorsichtiger Vorgangsweise irgendwann das Gewinde abgebrochen. Es handelt sich um ein M6 Außengewinde, das ein 3.2(?)mm Durchgangsbohrung für das Filament besitzt. Übrig bleibt ein dünnwandiges 'Messingrohr' mit ca. 1mm Wandstärke - beinahe eine 'Sollbruchstelle'. Vielleicht war die Stelle bei mir durch einige ungewollte Bettkontakte vorgeschwächt, wer weiß? Jedenfalls wundert es nicht, dass daher der V2 kam. Ein größeres (Fein)Gewinde verstärkt diese Schwachstelle.
Das V2 Hot End hat keine eigene Stelle vorgesehen, wo man ein Werkzeug zum Einhalten ansetzen könnte. Daher wird beim Düsenwechsel geraten die obere M8 Flachmutter, der das Hot End in der Extruderhalterung fest hält. (Beim RF2000 müsste die M4 Klemmschraube gelöst werden). Damit soll sichergestellt werden, dass kein Drehmoment ungewollt in den vergossenen Heizungsteil eingeleitet wird, welches SEHR LEICHT das Hot End TÖTET (durch Beschädigung des Temperatursensors und/oder des Heizdrahts). Der Nachteil dieser Vorgangsweise ist, dass das (vorgewärmte, also heiße) Hot End eingehalten werden muss, damit es sich beim Düsenwechsel nicht dreht. Die beste Stelle, das Hot End festzuhalten, dürfte das Messingteil mit den 2 kleinen Madenschrauben sein. Hier würde sich eine (kleine) Rohrzange oder Ähnliches anbieten.
Ich gebe zu, dass ich die Düse am V2 immer ohne diese Prozedur (Lösen der oberen Mutter/Klemmschraube) wechsele - aber jeder macht das auf EIGENE GEFAHR. Die V2 Düse, durch den Teflon O-Ring, muss nicht so stark festgezogen werden.
Hier noch ein Bild der drei Versionen:
HotEndsV0V1V2.jpg
Es gab evtl. noch eine ältere Version, zumindest findet sich in den alten Anleitungen ein Foto einer abweichenden Version.
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