Nibbels,

Nibbels hat geschrieben:Ich glaube, vermute, meine .. 2). Kann aber auch 1) sein! Also will ich in Zukunft die Messing-Oberteile des Hotends die in Richtung Ritzel zeigen besonders kühlen.

Würde ich mir einen Lüfterhalter konstruieren würde ich auf folgendes Achten:
- Der Luftstrahl sollte im äußeren Lüfterbereich besonders auf die Messing-Oberteile des Hotends zeigen. Das ist der schnellste Luftstrahl, in der nähe der äußeren Fan-Gegend.

Der obere Messingteil des Hot Ends, die 'Einführung', wird im Prinzip recht gut gekühlt - es ist aus Metall (relativ guter Wärmeleiter) und innig mit einem Aluminiumteil verbunden, der als 'Kühlkörper' dient.
Meiner Meinung nach beginnt das Problem eher unmittelbar über dem unteren Messingteil, wo die Heizung drinnen ist. PEEK, und die nicht sichtbare PTFE-Büchse (=Teflon) sind zwar eher schlechte Wärmeleiter, aber warm werden sie zwangsläufig nach einer gewissen Zeit, wenn keine sonstige Kühlung stattfindet. OK, das Hot End fährt flott hin und her - damit gibt es ein wenig Fahrtwindkühlung, aber auch flotte 80mm/s Druckgeschwindigkeit entsprechen 'nur' 0.28 km/h. Da kommt kaum 'Fahrtwind' auf.
Hier ist der kritische Bereich, meiner Meinung nach:Man sollte den Messingteil darunter nicht zu stark anblasen/kühlen, klarerweise.

Der Extrudermotor bringt von oben etwas Wärme hinein, das über die DMS, der Halter für das Hot End, usw. an das Hot End übertragen wird, das gebe ich zu. Nur der Motor hat nicht viel über 55° und die Distanz (wieder über DMS, usw.) ist recht groß.
In der Schmelzzone des Hot Ends hat es meist über 200°, da tut sich sicher was. Man merkt es vielleicht weniger, da sich 70° warmer Kunststoff nicht so heiß anfühlt wie 70° heißes Metall.Hinzu kommt auch der Retract: Da wird immer wieder heißes Filament in die kühlere Zone befördert, was auch zu einer langsamen Erwärmung führt, und die warme Zone langsam nach oben ausweitet (falls nicht aktiv gekühlt wird).

mjh11

Ich grabe hier mal den Thread für den alternativen Bauteillüfter aus:

http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=23&t=1108&start=20

Da kann man sich vermutlich gute Anleihen und Ideen besorgen, um einen anständigen RF2000 PEEK-Lüfter zu konstruieren.


Parallel (aktuell ignoriere ich noch weitere Tweaks beim PEEK-Teil) arbeite ich jetzt an einem Ritzel-Kühler:
Hier sollte man mit einem Kleinstpassivkühler schon viel "mögliches Problem" in den Griff bekommen.
Soweit die Tests:
Bohrer: 5,0mm Das mit dem Abfeilen soll verhindern dass die Kanten mit oder ohne Filament beim Drehen irgendwo anstoßen. Ich habe 2 Kühlrippchen verloren, weil das Material bei meinem eher brachialen Feil-Versuch zu dünn wurde. Kleben: Könnte man, will ich aber nicht... doch es darf niemals ein Kühler abfallen.

Hier gehe ich natürlich davon aus, dass der aktive Luftstrom vorhanden ist. dann sollte sich die größere Oberfläche + die erzwungene Konvektion am Ritzel stark bemerkbar machen.

Ergänzung: Ein winziger Punkt-Meißel-Schlag neben dem 5,0mm Loch lässt den Kühler auf der Welle wunderbar fest sitzen. Damit drückt sich etwas vom Alu-Material nach innen und es wackelt nichts mehr. Ich habe das nicht am Motor angeschlagen, sondern vorher...

Servus

Also ich habe mir heute so ne Lüfterhalterung gedruckt.

Macht bei mir sehr viel aus.

Drucke jetzt das 3D Prima ABS Filament mit 230 Grad und läuft perfekt. Jetzt habe ich den nochmal gedruckt und ist um einiges schöner geworden. Das Motorritzel dreht nicht mehr durch.

Ich werde morgen einen Kühlkörper auf die Motoren kleben. Ich denke das zieht dann nochmal viel Wärme weg.

mfg

Kühlkörper die man

OE5AMP hat geschrieben:auf die Motoren

klebt, bräuchten dann aber auch eine gute Wärmeleit-Verbindung, wie evtl. Wärmeleitpaste und erzwungene Konvektion, also Lüfter. Sonst wird das mit der Temperatursenkung im Verhältnis zu mehr Masse auf dem Schlitten nicht viel bringen, vermute ich.

Ich habe da wegen meiner Umhausung schon drüber nachgegrübelt. Was man nicht kann, ist durch solche Kühlkörper die Temperatur des Bauteils unter die Umgebungstemperatur bringen. Das würde nur mit Verdampfung von irgendwas (Heat-Pipes) oder einem Peltier-Element funktionieren.
Da sehe ich die große Problematik, wenn man einen beheizten Bauraum haben möchte - und wenn die Einhausung die Temperatur im Drucker stark ansteigen lässt.

Darum habe ich nicht die Motoren mit Kühlkörpern beklebt sondern diesen an die bereits angeströmten Ritzel angebracht, sodass dort die Wärme bekämpft wird wo sie mich am meisten stört. [Ist der Motor heiß, der Kühler vor dem Ritzel quasi auf Umgebungstemperatur, dann ist das Ritzel in seiner Temperatur irgendwo dazwischen.] Die Welle, die damit -ein wenig kühler wird- ist direkt mit dem Innenleben des Motors verbunden.

Mit der Lüfterhalterung hatte ich eigentlich schon alle Probleme hier gelöst. Nur in Grenzfällen und mit geschlossener Umhausung oder manchen Materialien/Federstärken habe ich noch Probleme. Darum zusätzlich der Kühlkörperansatz an genau der Problemstelle Ritzel.

LG



...
[Wollte ich die Motoren effektiv kühlen, dann würde ich sehr dünne Wasserschläuche verlegen. Es gibt 4/5mm Schläuche, mit denen man entgegen der Masse der PC-Enthusiasten-Meinungen nicht nur "einen Chipsatz" kühlen kann, sondern 100-200Watt abführen könnte. Ich habe mit sowas jahrelang meine Grafikkarte gekühlt. Nur dann war die Chiptemperatur eben nicht in der nähe der Zimmertemperatur sondern bei "normalen 70°C". Hier nehme ich grob unter 30Watt an, die beim Motor oben weg müssten. Ähnlich der Wärmeentwicklung alter Festplatten. CPUs sind da ganz andere Kaliber, da kann man von 10x der flächenbezogenen Abwärme eines Bügeleisens ausgehen. - Hier will man nur den Temperaturstau aufheben oder etwas mehr.
Die Fläche der Motoren ist verhältnismäßig groß und die sind auch schon schwarz.]

Servus

Hmm ja das stimmt. Das man nicht weiter runterkühlen kann als die Umgebungstemperatur. Aber ich denke wenn man ein paar Grad runterkommt schadets auch nicht. Der Motor wird ja doch richtig heiß.

Ich verwende dafür Wärmeleitkleber. Den gibts in verschiedenen Ausführungen. Den einen bekommt man mit der Hand ab und für den anderen brauchst dann nen Hammer und Stemmeisen

mfg

Was der Kühlkörper hier macht ist die Fläche vergrößern, die Wärme abgeben kann. (linear: je mehr desto besser)
Was der Lüfter macht, ist die natürliche Konvektion zu erzwungener Konvektion ändern. (wenn erzwungen: um ein vielfaches besser)
Und sollte der Lüfter Luft ranschaffen können, die kühler ist, als die Umgebungsluft des Motors, ist das auch besser. (sozusagen quasi linear: je größer die Temperaturdifferenz zwischen Luft und Motor, desto besser, weil desto mehr Wärmestrom.)

Ich würde also idealerweise mit einem schnellen und gut gerichteten Lüfter anfangen und wenn das nicht genug bringt, noch (verhältnismäßig zum Lüfter schwere) Rippen ankleben.

Um den Thread zu aktualisieren:

Diese Sache mit den Ritzelkühlern (http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=64 ... =10#p14798) habe ich für mich verworfen: Ein anderes Ritzel (http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=72&t=1192 , sehr billig für viel weniger Ärger) und/oder die neuen sehr starken Federn von Conrad (http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=72&t=1510) machen einen viel größeren Unterschied.
Stockt das Filament knackt es wegen verlorener Steps im Motor.

Generell scheint Extruderkühlen aber eine gute Idee zu sein. Vorallem am PEEK-Teil.
Da ich meinen letzten 60mm-Lüfter versehentlich zerstört hatte, habe ich den Lüfterhalter auf 50mm angepasst, der wird jetzt aussen angeschraubt, weil die Haltebolzen bei mir nicht gehalten haben und ich so beim Design etwas kreativ werden konnte:
Das Modell schließt die Luft etwas mehr ein.

Evtl, muss man mit einem Cutter bei den Kugellagern etwas einschneiden, dass das Modell weiter ran passt - oder es vor dem Druck kurz ändern.