Pevloc,

ABS ist schwieriger zu drucken als PLA, da es ca. 2% Schrumpfung beim Abkühlen erfährt. Das führt unter anderem dazu, dass die Ecken gerne hochkommen, die Haftung problematisch wird, usw. Besonders betroffen sind angeblich große Objekte.

Zusätzlich kommt deine Annahme hinzu, dass die Ecken etwas kühler sind als die Bettmitte.

Als Abhilfe dient ein Druckraum mit höherer Temperatur (schon einige berichte dazu im Forum) - da hilft schon die Plexi-Einhausung.
Ohne temperiertem Druckraum kann man nur versuchen, sämtlichen Zug zu vermeiden, den Drucker nicht unbedingt in einem kalten Keller betreiben, und mit der Betttemperatur etwas höher gehen.

mjh11

Ja, die Einhausung hat Abhilfe gebracht. Anbei ein Foto des gedruckten Gehäusedeckels. Das ist die Ecke, wo das Problem am stärksten auftritt.

Nachtrag: HB durchgängig auf 180 Grad.

Mit 180° habe ich vor langer Zeit meine erste Heizung geschrottet. Die Klebeschicht ist verkohlt. Schau mal unter das Druckbett, ob die Heizung noch plan anlilegt oder in der MItte eine Wölbung/Blase herunterhängt.

Der Glaspunkt (Glasübergangstemperatur) von ABS liegt im Bereich von 110° und da sollte auch die Betttemperatur liegen. Die Keramik ist aber auch nicht die optimale Unterlage. Früher oder später wirst du dich davon abwenden. Ich drucke ABS mit Einhausung bei 115° Betttemperatur auf einer Dauerdruckplatte und habe nur in ganz extremen Fällen Abhebungen in den Spitzen der Bauteilecken.

Die Heizung hebt sich bei meiner Druckplatte deutlich ab. Habe allesdings in Erinnerung, das dies von Anfang an so war.

Ich habe das Objekt durchgängig bei HB=180° gedruckt. Habe es jetzt bei 115°versucht. Also da hält sich nichts auf dem Hb. Die Extruderspitze nimmt alles direkt mit.

Das warping tritt halt bei großen Objekten auf. Aber das ist ja allseits bekannt.

Pevloc,

Die Temperatur die zählt, ist nicht die, die einem die Anzeige vorgaukelt, sondern die tatsächliche. Wenn die Heizmatte durchhängt, erreicht die Keramikplatte die vorgegebene Temperatur bei weitem nicht.
Für eine Investition von unter €25 kann man sich ein Infrarot Fernthermometer besorgen, der einem viel genauer sagt, was die Temperatur wirklich IST.
Das soll aber nicht bedeuten, dass damit die Sache erledigt ist. Das Durchhängen der Heizung, und die damit benötigten höheren Temperaturen führen früher oder später, wie RAU sagt, zu einer defekten Heizung. Man sollte daher diesen Missstand rasch beseitigen.
Hier gab es bzgl. Heizmatte einen schönen Thread, samt Lösungsmöglichkeiten.

mjh11

Okay, das war mir neu. So ein Mist.

Ich habe übrigens letztens eine abgelöste Heizung mit Hochtemperatur-Silikon aus dem Baumarkt neu verklebt (auf Alu-Platte). Das scheint gut zu halten.

Das Silikon habe ich auf das Druckbett aufgetragen und mit einem Plastikspachtel (Japanspachtel) gleichmäßig verteilt. Es war recht einfach mit etwas Nachdruck überschüssiges Silikon wegzuschieben, so dass eine sehr dünne Klebeschicht entstanden ist.

Die Klebereste habe ich zuvor mit Teslanol Etiketten-Entferner abgelöst (Tip von Zaldo). Das war zwar anstrengend, aber es ging. An der Heizung musste ich den Kleber nach dem Einsprühen mit einem Lappen abrubbeln.

RAU hat geschrieben:Die Klebereste habe ich zuvor mit Teslanol Etiketten-Entferner abgelöst (Tip von Zaldo). Das war zwar anstrengend, aber es ging. An der Heizung musste ich den Kleber nach dem Einsprühen mit einem Lappen abrubbeln.

Gerade wo ich hier angefangen habe zu lesen hab ich mich gefragt "Ob das denn eigentlich mit dem Etikettenlöser geklappt hat?"

Zaldo hat geschrieben:Gerade wo ich hier angefangen habe zu lesen hab ich mich gefragt "Ob das denn eigentlich mit dem Etikettenlöser geklappt hat?"

Jep, hat geklappt
Den ursprünglichen Thread habe ich inzwischen aus den Augen verloren. Es hat glaube ich vier Wochen gedauert, bis der Spray bei mir war. Angeblich hat der Händler ihn drei mal geschickt.

Also ich bestelle da regelmäßig seit 20 Jahren und hatte noch nie Probleme. Möglicherweise war bei Dir wirklich der Wurm drin.