Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000
Verfasst: Fr 12. Feb 2016, 10:36
Hi
Nun es ist sicher so , dass Conrad sämtliche Teile zu den RF1000/2000 Druckern ausser Haus herstellen lässt und auch die Endmontage nicht selbst macht. Das gilt auch für das Hotend. Im Verlaufe der letzten 2 Jahre hat das Hotend eine Entwicklung durchlaufen welche auch äusserlich zu erkennen ist. So hatte ich im Frühling 2014 noch ein Hotend ohne Messingkappe in meinem Fertiggerät drin. Die blanke Keramikmasse war da zu sehen.
Trotzdem hat das dann 4 Monate gehalten. Weil ich meinen Drucker damals auch noch teilweise beruflich genutzt habe, habe ich mir einen grösseren Vorrat an Ersatzteilen angelegt.
Jede Lieferung an Hotends sah anders aus. Offensichtlich wurde versucht, die Produktion der Teile zu verbessern, Konstruktionsschwachstellen auszumerzen etc. Allenfalls auch die Produktionskosten zu senken.
Dabei ist es auch durchaus denkbar, dass gelegentlich Verbesserungen eher "Verschlimmbesserungen"wurden. Der Produzent wird das aber vorerst nicht zugeben. Die Feedbacks darüber hat in erster Linie der Händler, Zwischenhändler dann der Produzent selbst.
Durch Foren wie dieses erfährt der einzelne Kunde davon, dass er nicht alleine ist mit seinem Problem. Bei einer Häufung der Reklamationen muss man an ein Fertigungs- oder Konstruktionsproblem denken. Beim RF1000/2000 Bausatzgerät aber auch an ein Montageproblem welches vom Endkunden alleine zu verantworten ist. Der Endkunde selbst wird aber nicht ohne weiteres zugeben, dass er gemurkst hat beim Zusammenbau. Zudem ja häufig auch jegliches Talent zum Selbstbau fehlt. Oder die Werkzeuge. Oder die Sorgfalt.
Die Konstruktionsweise des Hotends ist so, dass ein paar sehr kritische Stellen vorhanden sind, welche früher oder später zum Ausfall führen müssen.
Wie schon früher erwähnt, ist das heat barrier Material ( die Wärmeisolation ) zwischen der Aufheizzone und der Zuführzone, aus Kunststoff PEEK welcher durch Gewinde mit den anderen Komponenten verbunden ist. Wie alle Kunststoffe " kriecht" das PEEK im Verlaufe der Zeit genau da wo es unter mechanischer Spannung steht > bei den Gewinden. Sie werden lose. Es gibt zwei derartige Schwachstellen, Beim oberen Messingteil wo das Filament eingeführt wird und unten im Hotend drin wo das kleine Messingteil mit der Heizwicklung sitzt. Dieses Teil wird nun im Verlaufe seines Lebens unzählige Male auf + 200°-250°C aufgeheizt und wieder abgekühlt. Das bringt den Kunststoff zum Kriechen.
Das alleine macht die Katastrophe noch nicht aus, es ist die Kontaktierung der Heizwicklung welche eigentlich nur durch Crimpen gemacht werden kann. Weichlöten oder Punktschweissen geht nicht, allenfalls Hartlöten. Bei einer Litze welche teflonisoliert ist, geht das auch nicht.
Der Heizdraht ist ein sehr dünner Nichromedraht oder ein Kanthaldraht. Durchmesser 0.2mm
Dasselbe Problem beim Thermistoranschluss, auch der ist sehr kritisch. In jedem Falle muss die Verbindung ( Weichlötstelle ) ausserhalb der heissen Zone liegen.
Nun ist ein RF1000/2000 Hotend noch mit einer keramischen Masse vergossen ( wird durch die Eingusslöcher in der Messingkappe gemacht).
Wenn das gut gemacht ist, ist der gesamte Hohlraum blasenfrei mit der Keramik gefüllt. Die Keramikmasse haftet einigermassen am Messing aber kaum am PEEK. Sie ist sehr spröde und lässt den eingegossenen dünnen Drähten keinen Bwegungsspielraum. Selbst kleine Bewegungen an der Düse führen damit zum Abscheren der dünnen Leitungen.
Verhüten bzw. vermindern liesse sich das nur, wenn vor dem Vergiessen das innere kleine Messingteil mit der Heizwicklung mechanisch mit dem PEEK Teil fest verbunden wird, zb durch verstiften. Das kostet...
Die Crimpstellen , wo die dünnen Drähte des Thermistors bzw. die Heizdrähte mit den rot teflonisolierten Litzen verbunden sind, liegen ausserhalb der Heizzone in den 4 Längsbohrungen im PEEK Körper. Hier würde ich erwarten, dass das so gelöst ist, dass nach der Endmontage die Anschlusslitzen zugsentlastet sind. Ich vermute aber, dass das häufig nicht der Fall ist.
Fazit: Derzeit weiss man nicht, ob die subjektiv wahrgenommene Häufung der Hotendausfälle durch falsche Enduser Montage oder Fertigungsfehler bei der Produktion hervorgerufen wird.
Hatte man belastbare Zahlen , wobei zwischen Ausfällen an Fertiggeräten und Bausatzgeräten unterschieden werden muss, wäre vermutlich ein Beweis zzu erbringen. In der Zwischenzeit wird vermutlich Conrad mal Kulanz walten lassen, mal nicht.
ciao Georg
Nun es ist sicher so , dass Conrad sämtliche Teile zu den RF1000/2000 Druckern ausser Haus herstellen lässt und auch die Endmontage nicht selbst macht. Das gilt auch für das Hotend. Im Verlaufe der letzten 2 Jahre hat das Hotend eine Entwicklung durchlaufen welche auch äusserlich zu erkennen ist. So hatte ich im Frühling 2014 noch ein Hotend ohne Messingkappe in meinem Fertiggerät drin. Die blanke Keramikmasse war da zu sehen.
Trotzdem hat das dann 4 Monate gehalten. Weil ich meinen Drucker damals auch noch teilweise beruflich genutzt habe, habe ich mir einen grösseren Vorrat an Ersatzteilen angelegt.
Jede Lieferung an Hotends sah anders aus. Offensichtlich wurde versucht, die Produktion der Teile zu verbessern, Konstruktionsschwachstellen auszumerzen etc. Allenfalls auch die Produktionskosten zu senken.
Dabei ist es auch durchaus denkbar, dass gelegentlich Verbesserungen eher "Verschlimmbesserungen"wurden. Der Produzent wird das aber vorerst nicht zugeben. Die Feedbacks darüber hat in erster Linie der Händler, Zwischenhändler dann der Produzent selbst.
Durch Foren wie dieses erfährt der einzelne Kunde davon, dass er nicht alleine ist mit seinem Problem. Bei einer Häufung der Reklamationen muss man an ein Fertigungs- oder Konstruktionsproblem denken. Beim RF1000/2000 Bausatzgerät aber auch an ein Montageproblem welches vom Endkunden alleine zu verantworten ist. Der Endkunde selbst wird aber nicht ohne weiteres zugeben, dass er gemurkst hat beim Zusammenbau. Zudem ja häufig auch jegliches Talent zum Selbstbau fehlt. Oder die Werkzeuge. Oder die Sorgfalt.
Die Konstruktionsweise des Hotends ist so, dass ein paar sehr kritische Stellen vorhanden sind, welche früher oder später zum Ausfall führen müssen.
Wie schon früher erwähnt, ist das heat barrier Material ( die Wärmeisolation ) zwischen der Aufheizzone und der Zuführzone, aus Kunststoff PEEK welcher durch Gewinde mit den anderen Komponenten verbunden ist. Wie alle Kunststoffe " kriecht" das PEEK im Verlaufe der Zeit genau da wo es unter mechanischer Spannung steht > bei den Gewinden. Sie werden lose. Es gibt zwei derartige Schwachstellen, Beim oberen Messingteil wo das Filament eingeführt wird und unten im Hotend drin wo das kleine Messingteil mit der Heizwicklung sitzt. Dieses Teil wird nun im Verlaufe seines Lebens unzählige Male auf + 200°-250°C aufgeheizt und wieder abgekühlt. Das bringt den Kunststoff zum Kriechen.
Das alleine macht die Katastrophe noch nicht aus, es ist die Kontaktierung der Heizwicklung welche eigentlich nur durch Crimpen gemacht werden kann. Weichlöten oder Punktschweissen geht nicht, allenfalls Hartlöten. Bei einer Litze welche teflonisoliert ist, geht das auch nicht.
Der Heizdraht ist ein sehr dünner Nichromedraht oder ein Kanthaldraht. Durchmesser 0.2mm
Dasselbe Problem beim Thermistoranschluss, auch der ist sehr kritisch. In jedem Falle muss die Verbindung ( Weichlötstelle ) ausserhalb der heissen Zone liegen.
Nun ist ein RF1000/2000 Hotend noch mit einer keramischen Masse vergossen ( wird durch die Eingusslöcher in der Messingkappe gemacht).
Wenn das gut gemacht ist, ist der gesamte Hohlraum blasenfrei mit der Keramik gefüllt. Die Keramikmasse haftet einigermassen am Messing aber kaum am PEEK. Sie ist sehr spröde und lässt den eingegossenen dünnen Drähten keinen Bwegungsspielraum. Selbst kleine Bewegungen an der Düse führen damit zum Abscheren der dünnen Leitungen.
Verhüten bzw. vermindern liesse sich das nur, wenn vor dem Vergiessen das innere kleine Messingteil mit der Heizwicklung mechanisch mit dem PEEK Teil fest verbunden wird, zb durch verstiften. Das kostet...
Die Crimpstellen , wo die dünnen Drähte des Thermistors bzw. die Heizdrähte mit den rot teflonisolierten Litzen verbunden sind, liegen ausserhalb der Heizzone in den 4 Längsbohrungen im PEEK Körper. Hier würde ich erwarten, dass das so gelöst ist, dass nach der Endmontage die Anschlusslitzen zugsentlastet sind. Ich vermute aber, dass das häufig nicht der Fall ist.
Fazit: Derzeit weiss man nicht, ob die subjektiv wahrgenommene Häufung der Hotendausfälle durch falsche Enduser Montage oder Fertigungsfehler bei der Produktion hervorgerufen wird.
Hatte man belastbare Zahlen , wobei zwischen Ausfällen an Fertiggeräten und Bausatzgeräten unterschieden werden muss, wäre vermutlich ein Beweis zzu erbringen. In der Zwischenzeit wird vermutlich Conrad mal Kulanz walten lassen, mal nicht.
ciao Georg