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Re: Laser für RF1000 läuft

Verfasst: Sa 26. Dez 2015, 21:45
von JoBo
Hallo Georg,

danke für den GCode im Anhang. Mich hat dabei interessiert, in welcher Reihenfolge die Befehle abgesetzt werden.

Anscheinend wird nicht unterschieden, ob die nächste Leistungsstufe höher oder niedriger ist. So wie ich das lese, wird zunächst der Schlitten verfahren und dann die nächste Leistungsstufe gesetzt. Das habe ich jetzt bei mehreren Programmen gesehen.
Ich habe mich gefragt, ob man das im Endergebnis sehen kann. Mir erscheint es etwas unlogisch, erst zu fahren und dann die Leistungsstufe zu ändern. Zumindest wenn die folgende Leistungsstufe niedriger ist als die vorhergehende.
Ich werde die nächsten Tage mal versuchen, meinen Laserwürfel auf den Drucker zu bauen.

Gruß
Jörg

Re: Laser für RF1000 läuft

Verfasst: So 27. Dez 2015, 09:53
von georg-AW
Hi
In der einen Software kann man bestimmen, dass der Lasereinsatz mit einer wählbaren Verzögerungszeit erst startet. Default ist 100ms. Ich habe sie auf 10ms gesetzt. Ich bin da immer noch am Experimentieren. Learning by doing !

ciao Georg

Re: Laser für RF1000 läuft

Verfasst: So 27. Dez 2015, 10:57
von georg-AW
Hi

Es scheint mir logisch zuerst auf die Position zu fahren und dann ( mit Verzögerungszeit ) den Laser mit der neuen Leistungsstufe zu starten. Während des travels wird ja nicht gelasert. Die travelgeschwindigkeit ( Leerfahrt ) ist auch wesentlich höher als die Fahr-Geschwindigkeit während des Laserns. Es geht da um Grössen von 100mm/minute !
Wichtig scheint mir, dass der Laser stoppt bevor eine neue Position angefahren wird. Sonst entstehen sog. Fahnen am Spurende.

Problematisch ist die Software PicLaser welche zur gCode Erzeugung fürs Gravieren verwendet wird.
Bei dieser Graviermethode ist der Laser beständig im Einsatz, nur mit wechselnder Leistung. Die Gravur wird entweder mit 45°, waagrecht oder senkrecht durchgeführt. In der Realität ergibt das unheimlich lange Arbeitszeiten. Das Lasern kann Stunden dauern. Das hat bei mir auch schon dazu geführt, dass entweder der im Laserkopf eingebaute Übertemperaturschalter die Anlage ausgeschaltet hat, oder der thermal shutdown der im Laserteiber verbauten LT3080 den Treiber stillgelegt hat. Dann wurstelt der Drucker und die lautstarke Absaugung im Leerlauf lustig weiter.
Da muss ich noch einiges ändern.

ciao Georg

Re: Laser für RF1000 graviert Holz

Verfasst: Mo 28. Dez 2015, 16:54
von georg-AW
Hi

Ich bin nun bei der Gravur von Holz angelangt. Nachdem das Schneiden mit dem Laser mit diversen Materialien ziemlich gut geklappt hat, stellt sich das Gravieren unerwarteterweise als relativ knifflig dar. Mit der Software PicLaser liesse sich eine Auflösung von 8 Bit erreichen. In der Praxis ist das aber kaum möglich. Die zu gravierenden Materialien lassen das nicht zu. Ein weiteres grosses Problem ist der tiefe Takt am PWM Ausgang ( Extruderlüfter des RF1000 ) welcher zur Leistungssteuerung des Lasers verwendet wird. Er zwingt mich dazu zb Holz langsam und mit stark reduzierter Leistung zu gravieren. Siehe Bilder. Man kann sehen, dass bei zu hoher Geschwindigkeit ( zb bei 800mm/min ) Markierung B, kein vernünftiges Bild mehr entsteht.
Die obere Granze für die Laser-Verfahrgeschwindigkeit liegt in diesem Musterfall bei <500mm/min. Dazu muss die Laserleistung auf ca. 2 Watt oder weniger gesenkt werden. Hält man das ein, wird die Gravur akzeptabel ( Markierung C ). Da nach der gCode Erstellung eine nachträgliche d.h. im Betrieb
Reduktion der Leistung softwaremässig nicht mehr möglich ist, muss ich vermutlich am Lasertreiber noch eine Möglichkeit zur ad hoc hardwaremässigen Leistungssteuerung schaffen.

Wie immer ein Videolink vom Versuch: https://share.ols.inode.at/8M18TMJ47VPM ... 1MU2TONCSU
Bei der Gravur entsteht auch viel Rauch.

ciao Georg

Re: Laser für RF1000 läuft

Verfasst: Mo 28. Dez 2015, 22:31
von BoWiUe
Die Schutzbrille kann man hier bestellen:
Blue-violet Laser Safety Glasses Laser Protective Goggles Eyewear - SKU178705 - $4,99
http://www.banggood.com/Red-Blue-violet ... 55972.html

Und die Absaugung kann man mit dem biligstem Staubsauger der auf dem Fensterbrett steht erledigen.

Re: Laser für RF1000 läuft

Verfasst: Mo 28. Dez 2015, 22:47
von georg-AW
Hi
Da hast du aber günstig eingekauft.

ciao Georg

Re: Laser für RF1000 läuft

Verfasst: Di 29. Dez 2015, 04:17
von Zaldo
Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich einer Laserschutzbrille für $4,99 mein Vertrauen schenken wollte... :-/

Re: Laser für RF1000 läuft endlich super

Verfasst: Di 5. Jan 2016, 19:02
von georg-AW
Hi
Mein Lasersystem auf dem RF1000 läuft nun schon längere Zeit. Ich bin während der Versuche auf ein Softwareproblem gestossen welches mir zuerst grösseres Kopfzerbrechen bereitet hat. Beim Lasern im Schneidebetrieb wie auch im Graviermodus sind spezifische Fehler aufgetaucht.
So wurden beim Schneiden korrekte Laserpfade ( von Inkscape mit j-tech- Plug-in generiert ) gelegentlich mit Ausreissern auf die 0-Linie quittiert. Das immer dann wenn sehr kleine Objekte geschnitten werden sollten. Bei gewissen Versuchen waren es mehrere Dutzend Ausreisser auf die Y Null- Linie. Ich habe den Fehler zuerst in der"Inkscape" Software oder im speziellen Plug-in ( er generiert die gcodes aus der Vectordatei ) gesucht.
Fehlanzeige.
Auch bei gcodes welche die Gravursoftware " PicLaser" generiert hat, traten Probleme auf. So sind immer wieder Bilder doppelt gelasert worden. D.h. es entstand eine Doublette , kein Ghost sondern ein zweites identisches Bild , um 6 mm in X und Y Richtung verschoben. Zum Haarölseichen... (feiner CH Ausdruck :muhaha: )

Bei beiden Lasermoden wird der gcode am Ende direkt über Repetier-Host an den Drucker gesendet. ( nicht über SD Karte ).

Versuchsweise habe ich anstelle des RepetierHost die Software mattercontrol 1.4 eingesetzt. Bingo. Die Probleme sind weg ! Alles läuft bestens.
Mattercontrol hat alles was RepetierHost auch hat und einiges darüber hinaus. Möglicherweise sind die Probleme bei der neuesten Version des RepetierHost nicht mehr vorhanden. Habs nicht getestet. Ich bleib mal bei Mattercontrol...

In der Folge nun ein paar Bilder von den Versuchen. Das verwendete Material war immer die gleiche Verbundfolie ( Karton/Kunststoff 0.8mm ) zwecks konstanter Versuchsbedingungen. Jedes andere Material verhält sich spezifisch anders.
Das Bild war im Original ein farbiges Aquarell 70x45cm woraus eine jpg bzw. bmp Datei erstellt wurde, Kamera > Photobearbeitung

A.
Das erste und zweite Bild zeigt je einen Schnittversuch mit einer Bilddatei welche als 2-Bit ( schwarz-weiss , sprich Holzschnitt ) Datei in Inkscape importiert wurde. Dort wurde sie vektorisiert inkl. Kantendetektion und zwar mit wenig Knoten ( grob ) oder viel Knoten ( fein)
Der Plug-in produziert dann Laserpfade worin aber keine Laserintensitätssteuerung enthalten ist. Zu Beginn eines Pfades wird der Laser voll eingeschaltet und am Ende wieder ausgeschaltet. Die Laserleistung muss bei der Erstellung der Datei definiert werden. Hinterher kann sie nicht mehr softwaremässig geändert werden. Der Schnitt geht ziemlich schnell, wenige Minuten genügen. Die Vektorisierung von grösseren Bildern dauert rel. lang, ebenso die Erstellung des gcodes mit dem Plug-in.

B. die danach folgenden Bilder zeigen eine Gravur mit 2 Bit Auflösung ( Holzschnitt ) Die Laserleistung muss für Papier bei ungefähr 15-25% eingestellt werden sonst verbrennt alles, vor allem in den Ecken. Der Abtrag in der Verbundfolie liegt bei ca. 0.4mm ( schwarze Partien ) und 0 mm bei weissen.
Ds ganze dauert bei einer Gravurgeschwindigkeit von 200-300mm / min. schon eine geraume Zeit. Deshalb habe ich nur ca. 30% der Gesamtzeit abgewartet. Der Himmel im Bild ist , obwohl im Original mit Grauwerten , völlig schwarz.

Das vierte Bild ist massiv verkleinert ( um Zeit zu sparen ) aber trotzdem ist das Motiv gut zu erkennen. Diese Gravur wurde in Pic-Laser aus einem 8-Bit Schwarz-weiss Bild erstellt. Die Gravur erfolgte mit einer Laserleistung von nur 1/4 Watt. Speed war 700mm/min.
Graviert wurde unter einem Winkel von 45° beginnend unten links. Der Laser wird PWM gesteuert mit einer Auflösung von 8 Bit.
Die gesamte Zeit für das kleine Bild ( 40x25mm ) war 1 3/4 Stunden. Allerdings war die Linienauflösung 0.1mm, was unvernünftig ist, weil der Laser selbst einen minimalen Brennpunkt Durchmesser von 0.3mm hat. D.h. man könnte die Zeit in diesem Falle auf etwa 30 min. verkürzen.

Man beachte auch den Feinstaub welcher vom Laserkühllüfter zur Seite geblasen wird.

Demnächst werde ich versuchen ein Bild auf eine eingefärbte Plexiplatte zu brennen. (bei Plexi geht nur Holzschnitt )

ciao Georg

Re: Laser für RF1000 läuft

Verfasst: Mi 6. Jan 2016, 15:24
von 3D
Jedenfalls gut schaut das aus. :)

Re: Laser für RF1000 läuft endlich super

Verfasst: Mi 6. Jan 2016, 19:06
von hal4822
georg-AW hat geschrieben:

Die gesamte Zeit für das kleine Bild ( 40x25mm ) war 1 3/4 Stunden. Allerdings war die Linienauflösung 0.1mm, was unvernünftig ist, weil der Laser selbst einen minimalen Brennpunkt Durchmesser von 0.3mm hat. D.h. man könnte die Zeit in diesem Falle auf etwa 30 min. verkürzen.


ciao Georg
Wenn 1000 Quadratmillimeter in 30 Minuten machbar sind, dann braucht man für ein Bild von der Größe der RF1000-Platte also nur wenig mehr als 24 Stunden?
Na Servus, da war ja Albrecht Dürer womöglich schneller :lazy:

Trotzdem Gratulation !