Ich verstehe vor allem deine Begriffsverwendungen nicht. Was ist für dich eine Hauptachse, was eine Nebenachse? Für mich sind X,Y,Z die Hauptachsen, alle weiteren Achsen (i.d.R. Rotationsachsen) sind die Nebenachsen. Das ist meines Wissens die gängige Definition. Von mir aus kann man auch bei einer 3-Achsen-Maschine die gedanklichen bzw. manuell ausgeführten Rotationen als Nebenachsen bezeichnen, aber die Maschine kann die eben nicht bewegen.AtlonXP hat geschrieben: Du hast es noch nicht verstanden.
Ich glaube, ich bin da schon weiter, als du so denkst...AtlonXP hat geschrieben: Lasse bitte die Praxis komplett weg, solange du die Theorie nicht verstanden hast.
Man soll nie "nie" sagen. Es gibt inzwischen bezahlbare 4+5 Achsen für den Hobbybereich. Der Haken ist eher, dass die nicht in den RF1000 passen von der Bauhöhe her. Eine 4. Achse, die passen könnte, habe ich sogar gefunden, und ich könnte mir durchaus vorstellen, das irgendwann mal auszuprobieren. Der Macher des 3D-Tasters hat sich sogar eine 4+5 Achse selbstgebaut.AtlonXP hat geschrieben: Wir werden wohl nie uns eine 5 Achsen Fräsmaschine zulegen.
Ja logisch, das mache ich doch bereits. Wobei JEDE 3-Achsen-Maschine da genau 4 Freiheitsgrade besitzt: Ich kann den Ursprung des Koordinatensystems in X, Y und Z im Bauraum meiner Maschine frei definieren (geht schon ganz banal mit dem G92 G-Code), und ich kann das System um die Z-Achse rotieren. Also 3 Verschiebungen und einen Drehwinkel. Andere Rotationen sind prinzipiell unmöglich, denn dafür müsste ich die Orientierung des Fräsers verändern können. Der ist aber fest eingestellt parallel zur Z-Achse.Es ist jedoch theoretisch möglich, deiner Fräsmaschine ein komplett anderes theoretisches Referenzsystem zu zuweisen, das du zuvor im CAD künstlich mit einer Hilfskonstruktion erstellt hast.
Umspannen muss ich dann, wenn ich mit dem Werkzeug nicht dort hin komme, wo ich hin muss. Das hat mit dem Koordinatensystem rein gar nichts zu tun. Wenn ich nicht umspanne, kann ich z.B. die Rückseite nicht erreichen und in die Seitenflächen auch keine Taschen fräsen.Ein Umspannen könnte eventuell so umgangen werden.
Klar kann ich eine schräge Fläche fräsen. Wenn ich z.B. einen Würfel fräsen will, der irgendwie gedreht im Raum steht, erreiche ich aber nur noch 3 der 6 Flächen. Liegt er plan auf, kann ich 5 der 6 Flächen erreichen.Du könnest somit Räumlich schräge Flächen in kleiner Stufenform mit der Fingerfräskannte fertigen.
Mit einem Kugelfräser komm ich noch minimal "um die Ecke", aber eben nur minimal und außerdem ist der Fräser dann eben auch rund. Das ist nicht immer gewünscht, bzw. meistens eher nicht, denn dann wird der Boden der Tasche ja auch rund. Je größer die Kugel ist, desto mehr komme ich um die Ecke, aber desto größer werden die Radien der gefrästen Ecken dann auch. Man könnte sich auch noch andere Fräsergeometrien überlegen, z.B. Scheibenfräser, aber da gibt es eben ähnliche Probleme. Eine 5-Achsen-Maschine kann man so eben nicht ersetzen.Auch mit einem Kugelfräser könntest du noch manche Dinge hin zaubern.
Klar der Freiraum muss gegeben sein, damit der Schaft, oder Spindel nicht irgendwann wo anliegt.
Wie du siehst, habe ich mich mit dem Thema durchaus schon eine Weile beschäftigt. Die mathematischen Grundlagen habe ich spätestens im Studium gelernt, dann auch gleich in N Raum-Dimensionen, wobei N auch größer als 3 (was sich keiner mehr vorstellen kann, aber man kann's ausrechnen ), also sag mir bitte nicht, dass ich die Theorie nicht verstanden habe.
Noch was: Der Fräser muss zwingend parallel zur Z-Achse stehen, sonst bekommt man beim Eintauchen große Schwierigkeiten (womöglich Fräserbruch oder gar schlimmeres). Oder jedenfalls muss die Richtung, in der der Fräser steht, die Richtung sein, in der eingetaucht wird. Da ich den Fräser bei einer 3-Achsen-Maschine aber nicht neu orientieren kann, macht es wenig Sinn, die Verkippung des Werkstücks durch Rotation des Koordinatensystems zu korrigieren - ich müsste dann irgendwie manuell meine Spindel genauso kippen, was mechanisch gar nicht vorgesehen ist.
Deshalb macht es keinen Sinn, in der Richtung Abweichungen zu korrigieren. Was ich lediglich mache, ist die Eintauchtiefe zu korrigieren. Das ist natürlich vor allem bei sehr geringer Eintauchtiefe interessant, also beim Gravieren, denn das wird sonst sehr ungleichmäßig. Wenn ich ein Loch bohre, kann ich die Verkippung des Werkstücks nicht korrigieren. Das macht aber auch nix, es wäre sehr schwierig, das Werkstück derart schief einzuspannen, dass das überhaupt stört