Das Christkind (oder der Weihnachtsmann, je nach belieben ) bringt heuer rechtzeitig zum Fest 14.7cm² mehr Druckfläche für den RF1000 und für den RF2000 - (ABER NICHT für den RF2000v2!).
AthlonXP brachte den Ball ins Rollen. In einem Post bemerkte er, dass an der hinteren Kante des Druckbetts noch was an Druckfläche zu holen wäre. Wie viel es eigentlich war, ist mir nie aufgefallen. In den sechs Jahren, wo sich der Drucker bei mir befindet, hatte ich nur ein Druckobjekt, dass annähernd an die Grenzen des Druckbetts kam.
Noch dazu wurde das Objekt damals quer ausgedruckt, da konnte sich diese Tatsache nicht bemerkbar machen.
AthlonXP jedenfalls sorgte dafür, dass ich mir die Situation genauer ansah. Tatsächlich steht die Düse ungefähr 7mm vor der Hinterkante des Betts, wenn sich das Bett so weit vorne befindet, wie mechanisch möglich.
das mechanisch Mögliche
Man kann diese 'verlorene Distanz' nicht einfach gewinnen, denn man ist schon am mechanischen Limit. Das Bett kann (bei mir zumindest) nicht weiter nach Vorne fahren, da dann der Riemenmitnehmerwinkel am Riemenspanner ansteht (an den Kugellagern). Auch sehr knapp wird es ebenfalls mit dem Schraubenkopf des Riemenspanners, sowohl zur Untertischhalterung als auch zum Riemenmitnehmerwinkel. Im CAD-Bild ist das Kabel (für den Y-Endschalter) nicht dargestellt. Es läuft aber genau zwischen Untertischhalterung und Schraubenkopf durch, ungefähr dort, wo der Pfeil hin zeigt.Es gibt sicherlich mehrere Ansätze, hier etwas mehr Druckfläche heraus zu kitzeln:
a) Man könnte den Riemenmitnehmerwinkel versetzen oder ändern. Dann steht allerdings weniger als 1 Millimeter später der Schraubenkopf des Riemenspanners am Untertischhalter an. Das hilft also recht wenig.
aa) Wenn man den Kopf der Schraube ändert, damit dieser niedriger wird (von derzeit DIN 912 auf DIN 6912, DIN 7984 oder DIN 7985), dann könnte der Schraubenkopf haarscharf unter dem Kabel und dem Untertischhalter durchrutschen (und dabei das Kabel vermutlich langsam aufscheuern). Das ginge vielleicht - mit Risiko. Und dabei muss man immer noch den Riemenmitnehmerwinkel versetzen.
b) Die M6-Gewinde im Untertisch für die Bett-Abstandsbolzen (PEEK oder Alu) können nicht versetzt werden, diese stehen zu knapp an der Vorderkante des Untertisches. Geht folglich nicht.
c) Die Löcher im Untertschhalter versetzen bring auch nichts, da nur die Löcher im Untertisch die Position des Betts bestimmen, nicht die Löcher im Untertischhalter. Einzig die Löcher für den Riemenmitnehmerwinkel, im Untertischhalter, könnten versetzt werden, wie schon in "a)" beschrieben.
d) Ich selbst vermute die wenigsten Probleme, wenn man das Lochbild der Senkkopfschrauben im Untertisch entsprechend versetzt. Damit ändert sich weder die Position des Endschalters noch die des Mitnehmerwinkels. Am bisherigen Verfahrweg ändert sich damit auch nichts. Und trotzdem kann man ca. 6 zusätzliche Millimeter an Bettfläche in Y nutzen (Merkt euch: 6mm!). Auf den ersten Blick scheint es einfach (mit einer gut ausgestatteten Werkstätte ist es das auch). Beim näheren Hinsehen sind doch einige Löcher zu versetzen. Im folgenden Bild habe ich die Schrauben mit "A", "B", "K1", "K2" und "X" bezeichnet. Die Löcher "A" und "B" sind die Löcher mit dem der Untertisch, zusammen mit dem Untertischhalter, mit dem Führungswagen verschraubt wird. Hat man nur eine Y-Schiene (Standard-Ausführung) sind hier nur die Löcher "A" davon interessant, falls 2 Y-Schienen im Einsatz sind, kommen die Löcher "B" zum Zuge. Diese Löcher sind allesamt gesenkte Bohrungen.
Wenn man unter dem Heizbett hindurch späht, sieht man im Bereich der Senkkopfschrauben freie Luft. (ACHTUNG: Wie die Situation bei einem Fräsumbau aussieht, weiß ich nicht!)
Da hier Luft ist, würden normale Zylinderkopfschrauben reichen und die Löcher müssten nicht gesenkt sein. Würde man nämlich das Loch um 6mm versetzen und das Loch ansenken, würde die neue Ansenkung in die Ansenkung des ursprünglichen Lochs 'hineinragen' und Probleme bereiten. Das sähe theoretisch so aus: Mit einfachen Werkzeugen, so wie mit einem Akkuschrauber oder Bohrmaschine, geht so was erfahrungsgemäß nicht gut, da der Senker meist versucht auszuweichen. Hat man einen ordentlichen Bohrständer, oder sogar eine CNC, bekäme man das mit dem Ansenken vermutlich hin. Ich hingegen empfehle die Bohrungen ohne Ansenkung durchzuführen und statt Senkkopfschrauben Zylinderkopfschrauben einzusetzen, da Platz dafür ist. Bei Zylinderkopfschrauben wären Beilagscheiben nicht verkehrt.
Möchte man die Löcher unbedingt ansenken, kann man die Löcher um mehr als 8mm (aber nicht mehr als 10mm!) versetzen womit die Ansenkung kein Problem mehr bereiten sollte (ALLE Löcher um den gleichen Betrag versetzen!). In dem Fall müsste man aber die Y-Endanschlagsschraube verstellen, damit das Bett NICHT über die Düse hinaus fährt.
Hier kommt die Fahrwegsbeschränkung zum tragen
Die Löcher K1 und K2 sind nur für die Befestigung eines Kabels gedacht, das Kabel für den Y-Endschalter. K1 sollte jedenfalls versetzt werden, da dieses Loch das Kabel in dem kritischen Bereich des Riemenspanners führt. Ohne das Loch zu versetzen wird das Kabel mit den Schraubenkopf des Spanners kollidieren oder zumindest stark scheuern. Das Loch K2 ist recht weit vom kritischen Bereich entfernt und muss nicht versetzt werden, wenn einem die leicht schräge Kabelführung nicht stört.
Die zwei Löcher 'X' sind kurios. Der Zweck ist nicht offensichtlich. Ich vermute, diese sind ein Überbleibsel diverser Änderungen in der Entwicklungsphase. Der Abstand der zwei Löcher zueinander entspricht dem Abstand der Schrauben des Riemenmitnehmerwinkels, bloß die Position deckt sich nicht mit den Schrauben. Falls einer von euch in den zwei Löchern einen Sinn sieht, welches das Versetzen verlangt, bitte melden. Zur Zeit sehe ich keinen Bedarf für das Versetzen dieser Löcher.
Damit würde der Untertisch wie folgt aussehen: Viel Glück mit der Druckflächenerweiterung!
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