Ich habe jetzt endlich einen guten Workflow gefunden. Gerade habe ich ins Repository ein paar nützliche G-Code-Macros in die Konfiguration hinzugefügt. Wenn man sich noch folgende Custom Controls in Octoprint einbaut:
Auszug aus Octoprints config.yaml
kann man recht komfortabel die Einrichtung des Rohteils machen. Ich habe in Octoprint noch das Webcam-Bild aktiviert und die Keyboard-Controls ebenfalls. Dadurch kann ich mit den Cursortasten den Fräser bewegen. Mit den Custom-Controls Buttons kann ich dann schnell die Scan-Punkte festlegen. (Die Webcam selbst funktioniert bei mir nicht aus irgendwelchen Gründen, ist dafür aber egal. Wichtig ist, dass das Webcam-Bild bzw. der Platzhalter dafür sichtbar ist.)Das sieht dann so aus: Im Einzelnen ist der Ablauf dann folgender (mit Abtast-Werkzeug eingespannt):
- Zuerst die Z clearance festlegen. Das ist die sichere Höhe, in der der Fräser beliebig in XY fahren kann, ohne z.B. mit den Spannpratzen zu kollidieren. Wichtig: Diese Höhe ist absolut gemessen in Maschinen-Koordinaten. Wenn also unterschiedlich lange Werkzeuge verwendet werden, sollte genügend Platz für das längste vorgesehen werden.
- Dann mit "Set Z point" den Start-Punkt im Raum (also auch Z!) festlegen, bei dem der Z-Scan beginnen soll. Auch dieser Punkt ist wieder absolut und sollte für das längste Werkzeug passen.
- Jetzt beliebig viele Punkte an den beiden zu messenden Kanten anfahren. Das Tastwerkzeug sollte in gewissem Abstand zur Kante stehen, wenn der jeweilige Knopf gedrückt wird, denn das ist wieder der Startpunkt des Scans. Hierbei ist jetzt die Z-Koordinate unwichtig.
- Dann "Probe Z" drücken, um den Z=0 Punkt einzumessen.
- Schließlich z.B. "Probe X+Y+" drücken, um die X und Y Achsen einzumessen. Wichtig ist, dass der Knopf mit den richtigen Vorzeichen für die Scanrichtung gewählt wird, entsprechend den vorher festgelegten Punkten. Wenn also die linke vordere Ecke X/Y=0 werden soll, ist Probe X+Y+ richtig. Wird z.B. die rechte vordere Ecke X/Y=0 (und die X-Koordinaten gehen ins Negative), ist Probe X-Y+ der richtige Knopf. Das muss man natürlich schon bei der Wahl der Messpunkte vorher bedacht haben.
- Wenn der Scan fertig ist, "Compute" drücken. Das Werkzeug fährt dann automatisch auf die sichere Z-Höhe an den neuen X/Y-Ursprung.
- Jetzt kann das Werkzeug auf z.B. den Schaftfräser gewechselt werden und per "Probe Z" die Länge neu vermessen werden.
Will man neu anfangen (z.B. neues Werkstück), muss man natürlich zuerst mit "Clear Points" alle X/Y-Punkte löschen.
Den Oberflächen-Scan über die Knöpfe habe ich noch nicht getestet...