Filament Lagerung

Die Wahl des Filaments ist nicht ganz unwichtig für ein erfolgreiches Umsetzen einer Idee in ein Produkt. Hier kann alle Erfahrung geteilt werden.
hal4822
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von hal4822 »

Dolo hat geschrieben: Früher hatte ich auch schon mal das Problem, mit über Nacht gebrochenem PLA, heute nicht mehr.
MfG dolo
Wenn das was mit der Lagerung zu tun hätte, dann dürfte eingeschweißtes Filament nicht schon in der ersten Nacht im Drucker brechen.
Warum die inneren Windungen einer Spule sowie der letzte Zentimeter vor dem Hotend in puncto Wasseraufnahme sich von den anderen Bereichen unterscheiden sollten, das leuchtet mir nicht ein.

Wasser ist sicher verantwortlich für die Elastizität von Fadennudeln - bei unseren Filamenten halte ich mich da an die Weichmacher.
Wenn die Weichmacher sich in beliebiger Richtung "verdrücken" könnten, dann würden sie wahrscheinlich zum äußeren Kurvenradius wandern und diesen eher weicher machen.
Dass Weichmacher wie Rapsöl mit Wasser reagieren könnten macht die Sache komplizierter.

Ein einmal entwichener Weichmacher kehrt aber nicht ins Filament zurück - im Gegensatz zu Wasser. Diesen Unterschied sollte man beachten.
hal4822
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von hal4822 »

georg-AW hat geschrieben:Ich habe nie etwas von Weichmachern in "Kapillaren" gehört.

ciao Georg
Ich auch nicht - aber gelesen. Wenn ich nicht irre, dann war das sogar eine Doktorarbeit. Finde ich bloß nicht mehr.

Bei so einem Interview ( https://youtu.be/mePwZQ5Unaw ) würde ich dann aber nicht alles "gut" finden, sondern z.B. mal fragen, was aus der Luft zwischen den Pellets wird. Ich bin nämlich der Meinung, dass das immer längere Blasen im Filament werden, die dann als sehr lange Kapillaren weiter bestehen.
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Digibike
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Digibike »

hal4822 hat geschrieben:
Wenn das was mit der Lagerung zu tun hätte, dann dürfte eingeschweißtes Filament nicht schon in der ersten Nacht im Drucker brechen.
Warum die inneren Windungen einer Spule sowie der letzte Zentimeter vor dem Hotend in puncto Wasseraufnahme sich von den anderen Bereichen unterscheiden sollten, das leuchtet mir nicht ein.
Es geht da nicht um die Wasseraufnahme - ich glaube, da haben wir aneinander vorbei geredet - es geht hier lediglich darum, daß das Filament ja im Warmen zustand aufgewickelt wird und damit seine Form beim erkalten an nimmt. Wenn man es abwickelt will es immer wieder in den Radius wieder zurück (nicht in die Position - dummerweise, aber in den Radius). Im Extruder, bzw. auf dem Weg dorthin wird es aber gerade gestreckt - also gezwungen, den Radius zu verlassen. Je länger das Filament nun in diesem Zustand verweilen muß, desto "Knack". Das hat jetzt nicht direkt mit der Wasseraufnahme zu tun - außer, daß die letzten cm wohl am längsten selbigem ausgesetzt waren vielleicht... ;)
Allerdings brachte eine Erhöhung der Zimmertemperatur des Druckraums von 18 Grad auf 25 Grad eine Massive Abnahme dieses Verhaltens!!! Teilweise nicht mehr feststellbar...
Aber der Radius ist bei den letzten Wicklungen signifikant enger, als bei den ersten Wicklungen - ergo muß es Massiver "gestreckt" werden - was das "knack" deutlich verstärkt...
Aber Wasser ändert die Druckbarkeit - wie Georg-AW auch schon aufgeführt hat.

Gruß, Christian
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Dolo
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Dolo »

Hallo,
dass mein Artikel eine solche Diskussion ausgelöst hat freut mich.

Wie ich beschrieben habe, habe ich keine Ahnung von Kunststoffen.
Beim PLA habe ich Brüche gehabt, weil ich es über Nacht im Druckkopf belassen hatte und am nächsten Tag abgebrochen war, dabei habe ich mir auch gedacht, ist es die Spannung im Material. Ich hatte auch schon Brüche beim Druck, relativ neue Rolle, die über Nacht nicht im Druckkopf sondern spannungslos nur in der Rollenhalterung hatte. Welche Einflüsse dann der Grund waren???
Ich werde mein Filament so wie ich es beschrieben habe lagern und fahre bis jetzt gut damit.

Die Diskussion verfolge ich aber interessiert weiter, man kann aus anderen Erfahrungen ja nur lernen. :good:

MfG dolo
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georg-AW
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von georg-AW »

Hi
Ich bin überzeugt, dass die Brüche des Filamentes nach dem eigentlichen Druck durch die noch vorhandene Verdrehung um die Längsachse verursacht werden.
Je nach Filamentführung ist die mehr oder weniger stark. Sie ist zwar weniger als 180°, das genügt aber bei spröden PLA Filamenten, besonders auch gegen Ende der Rolle, einen Versprödungsbruch auszulösen. Bei höherer Umgebungstemperatur oder grösserem Weichmacheranteil des Filamentes sind überraschende Versprödungsbrüche deutlich weniger. Jedenfalls bei mir habe ich das festgestellt. Sonst hilft es, das Filament aus der Maschine zu entfernen. Das Einfädeln hat man bei gewissen Filamenten immer.
Wenn man mit einem Heissluftfön das Filament vorsichtig nach Druckende zwischen Rolle und Extruder wenig aufwärmt, werden die Brüche ebenfalls weniger. Ganz weg kriegt man es aber kaum.
Ich führe mein Filament vom Universalabroller ( für alle Formate ), auf der linken Seite, zuerst über eine Umlenkung oben am Galgen über dem Drucker zum Extruder. Das genügt um eine geringe Verdrehung zu produzieren.
Mit der Wasseraufnahme hat das wenig zu tun, die Brüche passieren manchmal auch bei einer ganz neuen Rolle.

ciao Georg
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Nibbels
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Nibbels »

Dass wir uns da absolut richtig verstehen :)
... Wenn ich das Filament unter Spannung setze, härtet es quasi aus. Man kann es dann auf der ehemals gespannten Länge wie Salzstangen abbrechen.
Ich habe das schon mit verschiedenem PLA-Filament getestet, auch welches das quasi unter Luftabschluss oder innerhalb eines Teflon-Tubes war - hier dasselbe.

Vor ein paar Tagen habe ich nagelneues PLA von Materials4Print geöffnet. Es war orginalverpackt. (Die Rolle hatte am Rand 2 Löcher: Das Filament wurde von Innen nach Aussen gezogen, dann wieder nach Innen und dort abgeschnitten.)
Der kleine Teil, der deshalb verspannt worden war, war knallhart und das folgende Filament nicht.

Das ist der Grund, warum ich annehme, dass sich der Kunststoff unter Spannung ändert, oder ein Zusatz-Stoff aus dem Kunststoff verschwinden könnte, der sonst im Filament bleiben würde. Oder sich in diesem Fall z.B. mehr Wasser einlagert??
Es bricht nicht, weil es länger ungünstig lagert und langsam reißt. Das Material ändert seine Eigenschaften/Härte gewaltig!

Ob nachträgliches Aufwärmen hilft, kann ich ohne Tests weder belegen oder widerlegen.

LG
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von georg-AW »

Hi
Ich meine den gemeinen, stillen, glatten Bruch des Filamentes zb in der Nacht oder einfach während langen Druckunterbrüchen. So nach etwa 5-12 Stunden nach Druckende ( bei eingespanntem Filament im Drucker)

Du sprichst von Spannungsrissen.
Wenn ein Kunststoffteil welches extrudiert oder gespritzt ( Spritzguss ) wurde, hinterher einer mechanischen Belastung ausgesetzt wird welche die maximale Dehnung übersteigt, d.h. die Elastizitätsgrenzen überschreitet, so entsteht eine irreversible Strukturveränderung.
Dies ist zb bei den herumgebogenen Enden des Filamentes im Spulenloch der Fall. Es entstehen hellere Spannungsrisse, das Material wird dort u.U. auch kristalliner / härter. Dies ist bei den meisten Thermoplasten so. Es verschwindet kein Zusatzstoff. Der Vorgang ist zb auch bei Metallen zu beobachten. Das ist allgemein bekannt. Werden die Kunststoffe an der betreffenden Stelle erneut zb gebogen, brechen sie in der Regel sofort.

ciao Georg
Zuletzt geändert von georg-AW am Do 14. Sep 2017, 23:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Nibbels »

Ok, dann stelle ich mir den Vorgang von jetzt an vor wie ein "Craze". Vergleich vom damaligen Prof: "Plastiktüte wird erst stabiler bevor sie reißt, dann sind alle Moleküle ausgerichtet."
https://www.google.de/search?num=100&q=Craze+kunststoff
Also könnten durch die Spannung einige Moleküle so verändert ausgerichtet werden, dass sie anschließend das Verhalten des Materialstückes fühlbar ändern.

LG
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von georg-AW »

Hi
Genau so isses. Viele Moleküle.

gute Nacht

Georg
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von hal4822 »

Digibike hat geschrieben: ...Es geht da nicht um die Wasseraufnahme...
Gruß, Christian
Ich hatte zu erkennen gegeben, dass ich mich auf den Themenstarter "Dolo" beziehe. Ich hätte halt dazusagen müssen, dass ich mich auf seinen Beitrag #1 beziehe. Dort war es "Dolo", der hauptsächlich über den Schutz vor Wasseraufnahme spricht und im letzten Satz den Eindruck erweckt, als hätten seine Schutzmaßnahmen bewirkt, dass das Filament nicht mehr bricht.

Mir fehlt da inzwischen die Erfahrung, weil ich recht bald (also vor Jahren) angefangen habe, nach Beendigung des Druckes das Filament zurückzuspulen und geschützt vor Staub und Wasser aufzubewahren.

Leider wird tatsächlich oft aneinander vorbei geredet, sonst wäre aufgefallen, dass ich das Bruchproblem schon bei Originalpackungen hatte; allerdings zu selten, um es zu verallgemeinern.
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