MK8 Ritzel und Extruderschritte

Hier geht es ausschliesslich um die Extruder und Kühlung des Filamnts des RF2000. Fragen und Probleme sowie Verbesserungen können hier diskutiert werden
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rf1k_mjh11
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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Wessix,

Die E-Werte sieht man im GCode. Deswegen muss man den Druck 'vorbereiten'. Man sucht sich ein kleines 'Opferteil' (Würfel 20x20x40, oder so), sliced es und bearbeitet den entstandenen GCode.
Wieso klein
Ist der Teil klein, werden viele kleine Geraden verwendet, um das Stück zu drucken. Damit kommt man näher an den 'Zielwert' heran. Würde man ein 150x150x3mm Quader nehmen, gibt es Geraden, die bis zu 150mm lang sind, und entsprechend große E-Werte verlangen
  • Teil slicen (kann ruhig 60-80% Infill haben)
  • entstandenen GCode in einen Editor laden (keine Textverarbeitung!)
  • Suche nach "G92 E0" - um dort das erste Mal zu pausieren (findet man kein "G92 E0", sucht man sich ziemlich am Anfang ein schönes Platzerl, man muss halt den aktuellen E-Wert einfach berücksichtigen (zum 'Zielwert' dazu zählen)). Das alles steht nicht unbedingt ganz klar in der Text-Datei im Beitrag - ist aber beschrieben.
  • die Pause kann man musikalisch untermalen, wie in meiner Beispieldatei (mit Piepsen), oder geräuschlos vornehmen (z.B. mittels "M3070 S1" oder mit einer sehr langen Warte-pause, wie "G4 S20" - 20 Sekunden warten. Verwendet man die M3070-Methode, bleibt es so lange stehen, bis man die "Play"-Taste drückt.
  • den GCode langsam durchgehen, jedes mal wenn ein "G92 E0" vorkommt, den letzten E-Wert aufsummieren.
  • Wenn man knapp an dem geplanten 'Zielwert' kommt (z.B. 200mm oder 300mm) muss man wahrscheinlich noch vor dem "G92 E0" aufsummieren. Ist man knapp genug an den Zielwert gekommen, baut man neuerlich eine Pause ein (Den Zielwert exakt zu erreichen, ist extrem unwahrscheinlich - aber auf ein paar Zehntelprozent kann man hinkommen - das ist genau genug).
  • GCode Datei wieder speichern und drucken
  • Während des Drucks bleibt der Drucker am ersten Punkt stehen (mit oder ohne Musik). Da macht man am Filament eine Markierung, die vom Messpunkt so weit entfernt ist, wie der "Zielwert" beim Aufsummieren. Zusätzlich eine zweite Markierung 100mm davor und eine dritte 100mm dahinter.
  • Drucker weiterdrucken lassen
  • Bei der zweiten Pause den Abstand zu einer der Markierungen messen und man hat die 'Ist-Förderlänge'.
  • da kann man den Druck schon abbrechen, außer man braucht das gedruckte Objekt unbedingt.
  • aus dem Verhältnis Soll-Förderlänge und Ist-Förderlänge kann man sich den Korrekturfaktor ermitteln, den man in die Firmware einarbeitet.
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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von Wessix »

ok da schlaf ich mal drüber bin wohl übermüdet, so ungefähr hab ichs jetzt verstanden, aber ich denke das mit dem M3070 hat bei mir irgendwie nicht getan.
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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von Nibbels »

Ich bin dieses Thema jetzt angegangen und habe 2 Sorten verschiedener Ritzel bestellt und viele Bilder gemacht.
Die waren spottbillig, nur die Lieferzeit war etwas länger als man es von Amazon gewöhnt ist. Die kamen aus Belgien.

Länge:
RF2000
laenge_RF2000.jpg
MK8
laenge_MK8.jpg
KOSSEL
innen_RF2000.jpg
Wellendurchmesser
RF2000
laenge_KOSSEL_Repra.jpg
MK8
innen_MK8.jpg
KOSSEL
d_RF2000.jpg
Der Durchmesser der Zackenwelle:
RF2000
innen_KOSSEL_Repra.jpg
MK8
d_MK8.jpg
KOSSEL
d_KOSSEL_Repra.jpg
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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von Nibbels »

Und hier Bilder vom Einbau:
vergleich.jpg
Montierbarkeit_KOSSEL_Repra_vs_MK8.jpg
Montierbarkeit_KOSSEL_Repra.jpg
Montierbarkeit_KOSSEL_Repra_2.jpg
Montierbarkeit_KOSSEL_Repra_3.jpg
Schlussendlich hab ich mich heute für die KOSSEL_Repra entschieden. In jedem Fall fühlen sich die Zacken sehr viel schärfer an als beim RF2000-Modell. An dieser Stelle stellt sich mir aber auch die Frage, warum das so ist. Hat sich da jemand was dabei gedacht? Oder eher nicht?
DSC07297.jpg
mm Ritzel-Durchmesser:
RF2000: 8,2mm
MK8: 7mm
Kossel: 6.5mm

Faktor für Ausgleich:
RF2000: 1
MK8: 1.1714
Kossel: 1.2615

LG
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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Nibbels,

Zum Schluß gibst du den Korrekturfaktor an (als reines Durchmesserverhältnis). Das ist als grober Anhaltswert OK, sollte jedoch trotzdem exakter kalibriert werden, da sich hier Unterschiede ergeben können.

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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von Nibbels »

Das werde ich noch!

Zum Test habe ich nur den Filament-Multiplikator hochgesetzt.

- Ich kann bisher ohne Probleme bei Nylon die Originalfedern nutzen.
- Die Federspannung sinkt im Vergleich leicht, durch die Verlängerung des Federweges
- Die neuen Ritzel scheinen besser zu sein, die haben mehr Biss.
- Jetzt knackt eher der Schrittmotor, als dass das Filament durchdreht. (Das ist nicht schlimm, nehme ich an?)

Generell hat der Umbau nicht 100% der Probleme lösen können: Mein Hauptproblem mit dem Versiegen des Filaments (Aktuell bei Nylon) besteht weiter, wenn ich die Umhausung geschlossen halte und der Extruderlüfter nicht ordentlich bläst (Silent-Modus geht nicht).
Mit meinem Dunstabzug ( http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=76 ... =10#p14793 ) und vorne unten 2cm geöffneter Frontblende (Umhausungsteil) klappt allerdings der Druck. Man merkt an der Spalt-Öffnung mit nassem Finger, dass etwas Luft angesaugt wird.
(PS: Mit dem Abluft-Teil rieche ich im Zimmer nichts mehr, wenn der Schlauch zum Fenster raushängt.) Der Lüfter am Extruder ist aktuell leicht nach oben angestellt und nur mit Kabelbindern arretiert.

LG
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Kossel Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von Nibbels »

Ich habe die Fördermenge mit (meinem) Kossel-Ritzel vermessen:
(Nach http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=4739#p4739)

Theorie:

mm Ritzel-Durchmesser:
RF2000: 8,2mm
Kossel: 6.5mm

Faktor für Ausgleich:
RF2000: 1
Kossel: 1.2615

Praxis

FlowMultiply: 100% / Ritzel "Kossel"
Förderung von 300mm (nach Firmware mit G92 E0, G1 E100 F1000, G92 E0, G1 E100 F1000, G92 E0, G1 E100 F1000) ergibt:

NinjaFlex (weich): 255mm statt 300mm / Ø~2.84 bis ~2.86mm
ABS (hart): 267mm statt 300mm / Ø~2,9 bis 2,96mm

Ausgleichsfaktoren:

300/255 = ~1,1764 für (weiches) NinjaFlex
300/267 = ~1,1235 für (hartes) ABS

- Der Unterschied zwischen Ninjaflex und ABS ist damit bei mir 4,7%
- Der Unterschied durch das Durchmesserverhältnis beider Filamente ist theoretisch bei 2.9/2.85 -> 1,7% bis 2,96/2.85 -> 3,5% (ABS variiert etwas, Ninjaflex ist quasi überall gleich)
- Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist damit für hartes Ø2,95mm Material ~7,2% und für weiches Ø2,85mm Material ~12,3%

Ergebnis für meinen Drucker/meine Ritzel:
- Die Durchmessergenauigkeit des Filaments macht im Vergleich extrem viel aus.
- Ich würde also mit diesen Ritzeln in etwa 12% mehr fördern wollen, wenn der Filamentdurchmesser wirklich 3mm ist.
- Ist das Filament 2,85, müsste in etwa +5,2% (300/285) dazu.
- Ob weich oder hart vernachlässige ich: wenn überhaupt +0.5% bis +1%

Nach einer kurzen Recherche: Ob 3mm oder 2,85, die heißen alle 3mm-Filamente. Neuerdings macht man angeblich aber eher 2,85. Darauf werde ich in Zukunft stark achten.

LG
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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Nibbels,

Interessant, dass dein ermittelter 'NijaFlex-Wert' meiner Beobachtung entspricht.
Nibbels hat geschrieben:300/255 = ~1,1764 für (weiches) NinjaFlex
300/267 = ~1,1235 für (hartes) ABS

- Der Unterschied zwischen Ninjaflex und ABS ist damit bei mir 4,7%
Ich habe mir nie die Arbeit angetan, den Extruder explizit für Ninjaflex zu kalibrieren. Mir ist bloß immer aufgefallen, dass ich beim Drucken mit NinjaFlex einen sehr hohen Extrusion-Multiplier-Wert verwenden musste (115% und mehr).
Nibbels hat geschrieben:- Der Unterschied durch das Durchmesserverhältnis beider Filamente ist theoretisch bei 2.9/2.85 -> 1,7% bis 2,96/2.85 -> 3,5% (ABS variiert etwas, Ninjaflex ist quasi überall gleich)
Der Unterschied der Durchmesser sollte bei der Kalibrierung (theoretisch) keinen Unterschied machen. Ausschlaggebend ist der Abstand/Durchmesser der Ritzelzähne (genauer: der dadurch entstehende Teilkreis). Man kann sich das in etwa wie einen Zahnstangenantrieb vorstellen, wo nur das Ritzel Zähne hat, die Zahnstange 'bekommt' diese erst durch das Ritzel. Hier wäre es egal, wie 'dick' die Zahnstange wäre, das Übersetzungsverhältnis ist fix. Anders gedacht: ob ein 0.8mm Federstahldraht oder ein 2.0mm Stahldraht durch das Ritzel bewegt wird, ist egal, die Länge wird gleich bleiben. Dass eben diese Aussage nicht ganz stimmt (ja, ja, die graue Theorie...), sieht man am oben zitierten Unterschied ABS-zu-Ninjaflex. Hier spielt deutlich das geförderte Material eine Rolle - je weicher und/oder elastischer das Material, desto größer die Abweichung zur Theorie, da hier elastische und dynamische Elemente mitspielen: die Zähne werden tiefer in das Material eingepresst - damit ändert sich sicherlich der effektive Teilkreisdurchmesser. Inwieweit sich die elastischen Elemente auswirken dürfte noch komplexer sein.

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Re: Kossel Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von Nibbels »

Ok, mal nachdenken...
Nibbels hat geschrieben: NinjaFlex (weich): 255mm statt 300mm / Ø~2.84 bis ~2.86mm
ABS (hart): 267mm statt 300mm / Ø~2,9 bis 2,96mm

Ausgleichsfaktoren für die Förderlänge:

300/255 = ~1,1764 für (weiches) NinjaFlex
300/267 = ~1,1235 für (hartes) ABS
Hier drüber sind die Fakten.
Dann bin ich gedanklich auf Massestrom umgestiegen ... und hab dann wohl was "kompensiert" was so nicht korrek war.. hmm.
dV = A*dl
Annahme: Denn Materialstrom, das Fördervolumen, will ich bei allen Materialien gleich halten.

dV_Ninja = A(285) * dl(255) -> Kleinere Fläche und kleinere Fördermenge.
dV_ABS = A(295) * dl(267) -> Größere Fläche und `weniger kleine` Fördermenge.

Das hab ich wohl verdreht, denn die Fläche hebt nicht den Fehler der Länge auf, auch wenns Zahlenmäßig super passt.

Korrektur:

Neues Ergebnis für meinen Drucker/meine Ritzel:
- Die Durchmessergenauigkeit des Filaments macht im Volumen-Vergleich viel aus.
- Ich würde also mit diesen Ritzeln in etwa 12% (hart) oder 17% (weich) mehr steps, um gleichviel zu fördern einstellen, wenn der Filamentdurchmesser wirklich 3mm ist.
- Ist das Filament 2,85mm statt 3,00mm, müsste in etwa +5,2% (300/285) dazu, um nicht nur die Länge gleich zu fördern sondern auch den Volumenstrom.

Faktor_Ninja_285 wäre: c_Ninja = (300mm/255mm) * (300mm²/285mm²) = 1.2383
Faktor_ABS_295 wäre: c_ABS = (300mm/267mm) * (300mm²/295mm²) = 1.1425

Also meine Daumenregel für ABS macht weiterhin sinn, bei Ninjaflex müsste ich aber doppelt kompensieren, für die Querschnittsfläche und für die Förderlänge.
[Ich für mich trage sowas nicht in die Firmware ein, sondern das kommt in die Material-Einstellung für die Fördermengenkorrektur.]

So müsste das passen, oder?

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Re: MK8 Ritzel und Extruderschritte

Beitrag von Nibbels »

Was ich hier als Ergänzung noch sagen wollte:

Ich muss garnicht die Filamentdicke mit in den Faktor reinrechnen, weil es dafür bei "Filament Settings" in Slic3r ein extra Feld gibt. :dash:
Screenshot_6.jpg
Und wenn das per Default auf 3mm steht, ist klar, dass die realen Extrudier-Werte für ein 2.85er Filament immer leicht falsch (Volumen-Nicht-Förderlängen-Multi != 1) sind.

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