Es scheint sich herausgestellt zu haben, dass sich ein dünnes erstes Layer (Höhe <0.2mm) oft schwer herstellen lässt, aus dem folgenden Grund:
- Ein negativer Z-Wert wäre anzufahren
und - Der Z-Endschalter wurde seit dem Einschalten der Z-Kompensation freigegeben
Wieso wird aber der Z-Endschalter 'vorzeitig' freigegeben, was hier als zweite Bedingung angeführt ist?
Nun ja, im Start-GCode der meisten Forums-User hier, vor Allem, wenn diese von der von Conrad mitgelieferten Dateien abgeleitet wurde, wird unter Anderem eine 'Primer'-Linie, Pumpe-Linie, Start-Linie, oder wie es auch immer genannt wird, ausgeführt. Hierbei wird die Düse auf eine Z-Höhe angehoben, wo der Z-Endschalter freigegeben wird. Auch hier gibt es Ansätze, das Problem durch eine geringere Höhe zu umgehen (hier, zum Beispiel). Wenn man nun eine sehr geringe Layerhöhe für die 'Pumpe-Linie' vorgibt, können sich andere Probleme ergeben (hier). Man kann natürlich die Extrusionsmenge drastisch reduzieren, aber das umgeht den eigentlichen Zweck der Primer-/Pumpe-Linie völlig. Hier sollte viel, und relativ rasch gefördert werden, damit eventuelle Lufteinschlüsse in der Düse beseitigt werden.
Ich möchte hier einen GCode-Schnipsel vorschlagen, womit richtig dünne erste Layer möglich sein sollten. Ich fange einfach mit dem Code, wie er auf der SD-Karte für das 'Herz' mitgeliefert wird. (Das sind allesamt Befehle, wie sie im Start-GCode vorkommen. Das eigentliche Druckobjekt taucht hier noch gar nicht auf.)
Hier der Ausschnitt:
G28 ; home all axes (alle Achsen auf 'Null')
G1 Z5 F5000 ; lift nozzle (Düse um 5mm hoch - wieso?)
M109 S230 ; wait for extruder temp to be reached (warte bis Extruder Temp. erreicht)
M3001 ; Aktiviere Z-Kompensation ab hier sollte der Z-Schalter nicht mehr freigegeben werden
G90 ; use absolute coordinates (absolute Koordinaten)
M82 ; use absolute distances for extrusion (absolute Extrusionslängen)
G92 E0 ; start line (Extruderkoordinate auf "0" setzen)
G1 F300 E-0.5 ; (einen halben mm Filament zurückziehen)
G1 X230 Y25 Z0.35 F5000 ; zum Beginn der Primer-Line fahren [bei Z=0.35mm] PECH: hier wird der Schalter wahrscheinlich freigegeben, durch die Höhe von Z=0.35mm
G1 F800 E8 ; (hier wird 8mm Filament gefördert, damit der Extruder voll ist?)
G1 X20 E25 F1000 ; (hier wird die Primer-Linie gefahren, dabei 25mm Filament gefördert)
; Acceleration up to...
; Acc printing
M201 X6000 Y6000 Z1000 ; (Beschleinigungswerte, Druckbetrieb)
; Acc travel
M202 X6000 Y6000 Z1000 ; (Beschleinigungswerte, Leerfahrten)
; Move Z-axis n-steps up (see manual)
M3004 S0 ; + n-steps bed down // - n-steps bed up! (ACHTUNG!! spätere Firmware-Versionen verwenden M3006 zum Feintunen der Z-Höhe)
; So, jetzt geht es endlich los:
M3000 ; hier schalten wir kurzzeitig wieder die Z-Kompensation AUS
G1 X15 Z2 ; hier fahren wir hoch genug, dass der Z-Schalter garantiert frei ist
; nebenbei fahren wir von der dicken Raupe ein Stück weg.
M99 S1 Z ; hier wird der Z-Motor für 1 Sekunde ausgeschalten
; damit stellen wir sicher, dass die Z-Kompensation neu 'anfangen' muss, da der
; Drucker nicht 'weiß', wo Z ist
G4 P250 ; sicherheitshalber warten wir eine viertel Sekunde
G28 Z0 ; hier 'homen' wir nur die Z-Achse neu - deswegen sind wir von der dicken
; Raupe weg gefahren - sonst wäre die Düse jetzt dort hinein getaucht
M400 ; hier warten wir sicherheitshalber alle Bewegungen ab
M3001 ; und schalten die Z-Kompensation wieder EIN
; Aber ACHTUNG:
; hat jemand ein Bett, wo die linke vordere Ecke der höchste Punkt ist,
; bzw. wo ein POSITIVER Z-Wert bei der Kompensation verwendet wird, dann wird die Düse
; das Bett berühren. (Es sollte nicht zum Bruch kommen, da es nur max. 0.5mm sein werden.)
Der zusätzliche Code kostet 2-3 Sekunden mehr an Zeit, sollte aber sehr dünne Layer wieder ordentlich zulassen. Notwendig sind nur die letzten 7 GCode-Befehle. Die sollten die allerletzten Befehle im Start-GCode sein.
mjh11