RF500 Dual V3 Extruder

[Klosterquell]

Hallo Zusammen,

hat schon einmal jemand versucht den RF500 mit zwei V3 orginal Extrudern zu betreiben.
Ich würde dies gerne ausprobieren und wollte fragen ob Ihr da Tipps oder Erfahrungen auf Lager habt?

Viele Grüße
Klosterquell

[AtlonXP]

Hallo Klosterquell,
hier eine neutrale Meinung von mir.

Wenn ich mir den Preis und das bestehende Zubehör vom V3 Hot End anschaue, dann rate ich zur Weiterverwendung dieses Typs ab.
Wenn dir zu einem Umbau zumute ist, dann würde ich zuerst ein E3D Hot End verbauen und danach würde ich mir die Frage nach einem Zweiten Hot End stellen.
Es gibt auch billige China Klone, die aussehen wie das E3D V6, ob dies auch einen Versuch wert währe ist dir überlassen.

LG AtlonXP

[Digibike]

Hi,

Was bezweckst du mit dem Dual-Umbau den? Bist du dir bewußt, welche Probleme du dir mit einem 2.ten Extruder
eventuell einhandelst? Ich habe 2 Drucker mit Dual, aber keiner von beiden hat einfach nur ´nen 2.ten Extruder
drangeschraubt. Dies wollte ich von anfang an nicht...
Beide Drucker (RF1000 und UM3) haben zwar unterschiedliche Konzepte, aber beiden Gemein ist, dass niemals beide
Extruder auf der selben Höhe sind! Es ist immer nur der aktive Extruder am tiefsten Punkt. Andernfalls ziehtst du
den Heißen inaktiven 2.ten Extruder über die frisch gedruckte Fläche... Besonders, wenn es enge Bereiche sind, wo eh
schon Thermische Probleme genug sind, kommt das dann noch dazu. Das weitere ist dann das Anheben an den Ecken bzw.
leichte Anhäufungen an den Kanten. Normalerweise kein großes Problem - bei Starrem System wird das unweigerlich zum
Hängenbleiben führen mit entsprechenden Auswirkungen.
Um mal 2 Probleme zu nennen. Ist dir das Bewußt? Es gibt noch einige weitere Probleme und Besonderheiten, aber das
sind schonmal die 2 heftigsten, die dir am Anfang begegnen. Dazu gesellt sich dann noch das Thema oozing usw...
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob dir das Bewußt ist, und was genau du mit Dual-Nachrüstung bezweckst, aber einfaches
Dranschrauben eines 2.ten Extruders würde ich dir nicht guten Gewissens empfehlen. Dazu gibt es schon genug Schlechte
Beispiele für diese "einfache" Lösung des Dual-Upgrades - mit genug frustrierten Geschichten der Nutzer nachher!

Gruß, Christian

[Klosterquell]

Hallo,

danke für die ausführlichen Antworten. Mir war nicht bewusst das es so viele Probleme verursachen würde. Eigentlich wollte ich dies nur um Stützstrukturen beim Drucken zu errichten und ein wenig zu basteln. Hat sich jetzt erledigt

Ich freue mich aber das in diesem Forum so gute Beiträge gepostet werden!!!

Danke, Klosterquell

[Digibike]

Hi,

Basteln ist immer gut - und generell kann man ja auch, aber eben einfach 2.ten dran wird dir halt wirklich nicht sooo viel Freude bereiten.
Und mit den Stützstrukturen ist es halt auch so eine Sache: PVA funktioniert mit PLA, aber mit ABS nicht. Da brauchst wiederum am besten
Hips. Im Gegensatz zu PVA ist das Preislich fast schon lachhaft... Allerdings benötigt das Lemon zum auflösen. Das wiederum ist teuer und absolut Gesundheitsgefährdend! Abgesehen von der Entsorgung - das sollte man nicht unbedingt in die Kanalisation...
Dann die Verbindung unterschiedlicher Materialien bei unterschiedlichen Temperaturen ist auch so ein Punkt. Wenn ich ehrlich bin, muß ich zugeben, dass ich erschreckend selten Dual einsetze. Für was es aber saugeil ist, ist, wenn du Teile druckst, die Saustabil sein sollen und ´ne feine Oberfläche. Das geht mit Dual - und sogar recht Flott, wenn man von den Wechselzeiten mal absieht... (Abgewählten runter kühlen, Angewählten aufheizen und warten, bis er auf Temperatur eingependelt ist...). Man wählt für den 2.ten Extruder eine grobe Düse und definiert im Slicer, dass mit dem 2.ten Infill gedruckt werden soll, und zwar jeden 3.ten Layer (also Layerhöhe 3* so hoch wie die Perimeter-Layer). Damit hast du superfeines Finish und das Infill ist extrem Stark. Im Prinzip ist damit dann auch nur jeder 3.te Perimeter-Layer Gefährdet - die anderen 2 sind ja nur die Perimeter, dahinter ist "Massiv" infill. Aber wie gesagt, wenn, würde ich mir eine Art "Lift"-Funktion überlegen. Ansonsten kann das eher Frustrierend werden.
Leider ist es nur Theoretisch simpel, in der Praxis sind da halt ein paar Dinge, die da mit rein spielen...

Gruß, Christian

[plastiker]

Hi Klosterquell,

ich stimme Digibike insofern zu, als dass ich mittlerweile auch nicht mehr auf den V3-Hotend setzen würde. Nachdem ich einmal auf das bekannte E3D-Hotend umgestiegen bin und feststellen durfte, wie schnell das aufheizt und gut regelbar ist, möchte ich es nicht mehr missen.

Andererseits möchte ich hier doch mal zum mutigen Dual-Umrüsten für den RF500 aufrufen! Was soll schon groß passieren? Meinen Uralt RF1000 der ersten Generation hatte ich auch auf Dual umgebaut. Das der R1000 (ist nicht RF2000 gemeint....???) das Hotend mittlerweile anheben kann, war mir gar nicht bekannt. Oder verstehe ich da was falsch?

Und zugegeben, der UM3/5 hat's schön gelöst. Ich kenn aber auch UM-Anwender, die von der Robustheit des UM3 auch nicht gerade begeistert sind. Sind aber nicht meine Erfahrungswerte, daher halte ich mich da lieber raus.

Jedenfalls: meiner erster Dualumbau hatte beide Düsen auf gleicher Höhe. Wenn Du beschichtete Hotend-Düsen und Silikon-Socken oder Silikonspray verwendest., sollte es mit dem Anhaften einigermaßen gehen. Und mit der Abschreif-Krempen-Funktion + Vorpumpturm waren die Farbübergänge - bei kleinen Teilen EIGENTLICH auch nicht SOOOOhhh schlecht. Ein paar Blops usw., OK. Damals war ich davon aber schon ganz angetan.

Also nicht gleich alle die Dual-Flinte zu früh ins Korn schmeißen beim RF500, bitte!

Aber klar: Dual-Eigenbau macht Arbeit und kann zur Verzweifelung treiben wenn's ewig nicht so richtig hin haut...
Besonders, wenn Du mit PVA o.ä. drucken möchtest, also recht unterschiedliche Materialien und Drucktemperaturen, geht die Sache schnell mal in die Binsen. Ich gebe trotzdem nicht auf, will aber eine Anhebemechanismus realisieren für den RF500. Bin da aber noch in der Entwicklung...

Wäre ja gelacht, wenn das nicht auch für einen RF500 hinzukriegen ist

LG,
Plastiker

[Digibike]

Hi,

also, ich habe schon einen RF1000 und da habe ich von DGlass diese
Extruder nebst Ansteuerung nachgerüstet.
Da ist es so gelöst, dass die Extruder Federgelagert nach oben gezogen gelagert werden. Wird nun Filament gefördert, schiebt es
ja das Filament nach. Dadurch schiebt es den jeweiligen Extruder nach unten gegen den Endanschlag - eben in Druckposition.
Bei Flexmaterial nicht ganz so Vorteilhaft, aber bei "normalem" Filament super. Was ich allerdings bemerkte, ist das die Höhenverstellung mittels Madenschraube eher kontraproduktiv ist (hinterläßt Abdrücke und mit der Zeit wird es zunehmend schwieriger, eine genaue Höhenjustage hin zu bekommen). Am besten stellt man einmal die max. Höhe ein und schiebt dann jeweils entsprechend dem jeweiligen Material Distanzscheiben
dazwischen um die Lift-Höhe zu reduzieren. Aber das nur am Rande.

Gruß, Christian

[plastiker]

Ah, verstehe. Also reines Heben/Senken per "Filament-Kraft", oder? Und alles mit nur einem Extruder-Motor? Das spart zumindest Gewicht.
Aber bei häufigen Retracts - geht das überhaupt?

Trotzdem scheine ich mit meinerm Federkonzept ja zumindest nicht ganz falsch zu liegen. Die Hotends werden bei mir auf Schienen geführt.
Für die anfängliche Hotend-Höhennivellierung sind komfortable Justageschrauben vorgesehen, d.h. der Endanschlag kann recht genau eingestellt werden.
Das jeweilige Hotend wird dann max bis dort nach unten gedrückt, allerdings aktiv per Motorkraft. Während das andere gleichzeitig angehoben werden soll. Mal schauen, ob's gelingt.

VG, Plastiker

[AtlonXP]

Hallo,
was ist heute Los, auf einmal haben die Leute hier wieder Zeit.

Es würde reichen, wenn sagen wir mal, das rechte Hot End fest steht und das linke über das Rechte Hot End drüber hinaus oder vom Weg her weiter zurück geschoben wird wie das erste Hot End steht.

Eine gute Lösung wäre, wenn man die X Achse ganz nach rechts fährt und dadurch über einen mechanischen Anschlag das Rechte Hot End in der Höhe umgeschaltet wird.
Stichwort: Kniehebel.

Klingt einfacher als es ist und ich hoffe es war verständlich genug.

LG AtlonXP

[Nibbels]

Hey, ich klinke mich hier mal ein

Das mit dem Federn durch Filament funktioniert echt. Allerdings laufen bei mir die Hotends doch sehr leicht im Gleitlager - gerade so, dass es nicht wackelt. Weil mir Federn auf den Bauraum nicht gepasst hatten, habe ich Neodyn-Ringe genommen und einen kleinen Plastik-Ring dazwischen als Abstandshalter benutzt.
Ich hatte hier Bilder gemacht. http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=72&t=2305
Seither habe ich meinen Drucker nicht wieder umgebaut.

Dual-Druck finde ich aber trotzdem nicht einfach und ich wollte noch einige kleine Tricks probieren, um das Sabbern beim Materialwechsel zu minimieren.
Ws gibt ja schon diese Priming-Towers, aber ich habe nach dem ersten erfolgreichen Testdruck das Testing vorerst wieder beendet.

Das Problem mit dem Z Einstellen geht leider nicht so einfach weg.
Immerhin kann ich nun durch den Eisensägentrick und den Community-Mod auf diese 0.3mm Einstellregel verzichten:
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=74&t=2318

Das linke Hotend(T0) ist bei mir das "Kalibrier-Hotend". Damit mache ich alle Scans. Das rechte Hotend(T1) hängt normalerweise höher, wird aber weiter hinuntergedrückt als das linke, wenn Filament eingeschoben wird.

Das Offset zwischen Links und Rechts stelle ich in der Firmware als Extruder-1-Z-Offset ein und wenn das Hotend ausgewählt wird, fährt das Bett in die richtige Höhe - etwas weiter runter.

LG