Hallo allerseits,
ich möchte mal gerne das Thema „Lebensmittelecht“ der 3D-Kunststoffe ansprechen:
Nach durchsuchen der Angebote, habe ich dieses Attribut ausdrücklich nur bei „Innofil PET“ gefunden.
Fragen:
1) Hat jemand mehr Wissen über dieses Thema? (wie „Lebensmittelecht“ sind andere Kunststoffe oder welche überhaupt nicht – bei Thingiverse gibt es sehr viele Druckobjekte für die Küche…)
2) Hat jemand Erfahrung mit „Innofil PET“ gemacht, und was kann man über das Verhalten beim Druck über diesen Kunststoff sagen?
3) Ev. Temperaturbeständigkeit im Vergleich mit PLA oder ABS?
Vielen Dank in Voraus,
Robert
Lebensmittelecht?
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Re: Lebensmittelecht?
Hallo,
ich verwende Greentec und HDGlass Filament für Teile, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen.
Beide sind als lebensmittelecht deklariert und lassen sich mit dem RF1000 ganz gut drucken.
Grenntec soll bis 120°C temperaturbeständig sein, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Die Spülmaschiene haben die Teile jedenfalls überlebt.
Gruß
Air
ich verwende Greentec und HDGlass Filament für Teile, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen.
Beide sind als lebensmittelecht deklariert und lassen sich mit dem RF1000 ganz gut drucken.
Grenntec soll bis 120°C temperaturbeständig sein, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Die Spülmaschiene haben die Teile jedenfalls überlebt.
Gruß
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Re: Lebensmittelecht?
Hi,
Analysiert hab ich das noch nicht, aber vermutlich ist das stark zu vernachlässigen. Zwar kann Messing Blei enthalten,
aber in geringen Mengen und es geht einher mit dem entstehenden Abrieb. Dieser ist, wie du am Verschleiß der Düse
beobachten kannst, minimal, wenn du nicht gerade Carbon-Filament, Metall-Filament o.ä. verdruckst. Da hätte ich eher Bauchschmerzen, was vorher
(vor dem Filament) alles durchgejagt wurde und was da an Rückständen in der Düse ist...
Empfiehlt sich also, auf jedenfall für Teile, die mit Lebensmitteln/Getränken in Kontakt kommen können/sollen, auch separate
Düsen zu verwenden... Mach nämlich keinen Sinn, wenn ich vorher ABS und PLA usw. mit haufen Weichmachern verdruckt habe
und dann Lebensmittelechten Kunststoff durch das selbe System verdrucke und es in der Hotzone/Düse mit Resten des alten
Materials Konterminiert wird.
Da wird schon der Knackpunkt deutlich, oder? Düse wechseln ist eines, aber da bleibt noch der Extruder selber mit seiner Hotzone
als mögliche "Spender-quelle" zum Konterminieren. Eigentlich wäre es am sinnvollsten, 2 Drucker zu betreiben, einen für die
ganzen "Schweinereien" und einen rein für Lebensmittelechte Teile...
Gruß, Christian
Analysiert hab ich das noch nicht, aber vermutlich ist das stark zu vernachlässigen. Zwar kann Messing Blei enthalten,
aber in geringen Mengen und es geht einher mit dem entstehenden Abrieb. Dieser ist, wie du am Verschleiß der Düse
beobachten kannst, minimal, wenn du nicht gerade Carbon-Filament, Metall-Filament o.ä. verdruckst. Da hätte ich eher Bauchschmerzen, was vorher
(vor dem Filament) alles durchgejagt wurde und was da an Rückständen in der Düse ist...
Empfiehlt sich also, auf jedenfall für Teile, die mit Lebensmitteln/Getränken in Kontakt kommen können/sollen, auch separate
Düsen zu verwenden... Mach nämlich keinen Sinn, wenn ich vorher ABS und PLA usw. mit haufen Weichmachern verdruckt habe
und dann Lebensmittelechten Kunststoff durch das selbe System verdrucke und es in der Hotzone/Düse mit Resten des alten
Materials Konterminiert wird.
Da wird schon der Knackpunkt deutlich, oder? Düse wechseln ist eines, aber da bleibt noch der Extruder selber mit seiner Hotzone
als mögliche "Spender-quelle" zum Konterminieren. Eigentlich wäre es am sinnvollsten, 2 Drucker zu betreiben, einen für die
ganzen "Schweinereien" und einen rein für Lebensmittelechte Teile...
Gruß, Christian
Du suchst Hilfe bei Druck(er) Problemen? Dann lies bei der Anfrage hier "Lösung für Druckeinstellung/Hardwareprobleme gesucht?" durch und beantworte die
Fragen in deiner Anfrage - so wissen wir recht schnell, wo der Schuh drücken könnte!
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Re: Lebensmittelecht?
Hallo Robert,
das "Natural Beige PLA" von VOLTIVO ist anscheinend auch Lebensmittelecht.
https://googledrive.com/host/0B_d1_XrL8 ... ontact.pdf
Hier steht auch was von der oben angesprochenen Kontamination.
Lässt sich mit meinem RF1000 auch sehr gut drucken, hab es allerdings auch noch nie für Lebensmittel verwendet.
Grüße
Herbert
das "Natural Beige PLA" von VOLTIVO ist anscheinend auch Lebensmittelecht.
https://googledrive.com/host/0B_d1_XrL8 ... ontact.pdf
Hier steht auch was von der oben angesprochenen Kontamination.
Lässt sich mit meinem RF1000 auch sehr gut drucken, hab es allerdings auch noch nie für Lebensmittel verwendet.
Grüße
Herbert
- georg-AW
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Re: Lebensmittelecht?
Hi
Die Lebensmittelechtheit von Roh-PLA bzw. PA, ABS etc. ist gegeben, jedoch sind gedruckte Produkte in keinem Fall lebensmittelecht.
Beim Druck ensteht genau genommen eine von Hohlräumen durchzogene Struktur. Deshalb versackt zb Seifenwasser im Nu in einer PLA gedruckten Schale. In den Hohlräumen können sich Bakterien oder Pilze ansiedeln welche kaum mehr zu entfernen sind. Auch nicht mit den in der Lebensmittelindustrie verwendeten quaternären Reinigungsmitteln. Lebensmittelecht wäre High Density PE , PTFE, PEEK, Viton etc.
Wasser alleine dringt nur sehr langsam durch gedrucktes PLA, wegen der Oberflächenspannung.
Messing wird zb in der Produktion von Teigwaren verwendet, die Formdüsen sind aus Ms.
ciao Georg
Die Lebensmittelechtheit von Roh-PLA bzw. PA, ABS etc. ist gegeben, jedoch sind gedruckte Produkte in keinem Fall lebensmittelecht.
Beim Druck ensteht genau genommen eine von Hohlräumen durchzogene Struktur. Deshalb versackt zb Seifenwasser im Nu in einer PLA gedruckten Schale. In den Hohlräumen können sich Bakterien oder Pilze ansiedeln welche kaum mehr zu entfernen sind. Auch nicht mit den in der Lebensmittelindustrie verwendeten quaternären Reinigungsmitteln. Lebensmittelecht wäre High Density PE , PTFE, PEEK, Viton etc.
Wasser alleine dringt nur sehr langsam durch gedrucktes PLA, wegen der Oberflächenspannung.
Messing wird zb in der Produktion von Teigwaren verwendet, die Formdüsen sind aus Ms.
ciao Georg