Filament Lagerung

Die Wahl des Filaments ist nicht ganz unwichtig für ein erfolgreiches Umsetzen einer Idee in ein Produkt. Hier kann alle Erfahrung geteilt werden.
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Digibike
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Digibike »

Pharaonen halten sich in Pyramiden über Jahrtausende - Chinesische Mumien sind nochnichtmal ausgetrocknet...
Schonmal Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrolliert? Vielleicht hast da ja ein "perfektes" Lagerklima?
Wenn´s bei dir funzt, super! Entweder besonderes Filament, oder eben die Umgebung - oder ein mix aus beidem...
Meist wird PLA aber extrem schnell Spröde und Nylon zieht von Haus aus extrem Wasser - wie eben auch PVA...

Bei mir würde es definitv so ohne weiteres nicht funzen. Aber ich versuch auch Lagern zu vermeiden, und verdruck es lieber... ;)

Gruß, Christian
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Nibbels
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Nibbels »

Vor einem Jahr habe ich mal einen Bericht von einem 3D-Drucker in der Karibik gelesen. Er sagt aus, dass er alles aus PLA nach 4-6 Monaten wegschmeißen kann (zerbricht) - eigentlich wollte er die alten Teile sammeln, später schreddern, neu extrudieren und nochmal drucken.
Geht aber nicht, sagt er.
Derselbe verglich dann die Kompostiergeschwindigkeit im Garten mit Europa und da sagt er 10:1. -> Und, dass dieses Verhältnis gefühlt genau gleich auf PLA zutrifft.

Digibike hat dazu im Grunde schon alles gesagt. PLA Filament bricht bei mir nur ab, wenn es unter Spannung steht. Nicht, wenn es rumliegt. Ich drucke erst seit einem Jahr ;)

Wenn ich den Artikel wieder finden sollte, poste ich den hier :)

LG
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zage
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von zage »

In Zukunft werde ich mein Filament auch vorsichtiger lagern.Ich bin wegen den vorgestellten Berichten
bezüglich der Lagerung,nun auch etwas unsicher geworden,und sicher ist sicher.
Ich halte mir auch kein Vorratslager,aber ich haben noch einiges " V-man" Filament übrig von meinen früheren
Druckern.
Da ich in einem alten Haus,dessen Innenräume mit Holz ausgekleidet sind wohne,habe ich wohl bezüglich der
Luftfeuchtigkeit ziemliches Glück gehabt.
Vielen Dank für die guten Tipps,werde mich gleich ans Verpacken machen.

LG
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Roland
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Roland »

Bei mir ist das Filament auch gebrochen, aber nur wenn es noch im Drucker eingespannt war.
Jetzt nehme ich das Filament täglich aus dem Führungsschlauch heraus und habe seitdem keine Brüche mehr gehabt.
Meine Erklärung: Wenn das Filament länger "zwangsgebogen" wird, bricht es, unabhängig von der Lagerung.
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Digibike
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Digibike »

Das ist ein sogenannter Entlastungsbruch - die Lagerung und die Verarbeitungstemperatur sowie Radius begünstigen das - ausgespannt kommt es nicht zum Bruch - bestenfalls zum "zerbrösseln", aber ich glaub, wenn du das Filament solange lagerst, brauchst du es auch nicht mehr - zumindest dein aktueller Drucker nicht mehr... ;)
Bei einer frisch angebrochenen großen Rolle kommt es auch so gut wie nicht vor - da ist der Radius den das Filament auf der Rolle hatte noch sehr weit - die Auslenkung macht sich kaum bemerkbar. Je mehr die Rolle abnimmt, um so enger wird der Radius und umso mehr muß es "gestreckt" werden, um es dem Extruder zuzuführen. PLA ist i.dr. sehr spröde und neigt dazu, da sehr empfindlich zu reagieren.

Das hat mit der Lagerung des Filaments nur zweitrangig was zu tun. Aber bei falscher Lagerung ändert sich die Verarbeitung des Filaments, bzw. die Reaktion beim Verarbeiten. Versuch mal Überlagertes, feucht gewordenes Nylon zu drucken. Nylon an sich ist schon nicht ohne, aber wenn das auch noch voll gesogen ist mit Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft, wirst du sehr schnell die extremen Unterschiede bemerken.

Gruß, Christian
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AtlonXP
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von AtlonXP »

Also… :-)

Jeder hat mal klein angefangen und aus diesem Grund hatte ich auch einmal eine halbe Rolle PLA verdruckt.
(Der Rest landet vermutlich irgendwann, mal in der Tonne) ;-)

Bei mir ist nie der Schmelzdraht gebrochen!
Das könnte an zwei verschieden Gründen liegen.

1.) Ich habe rechtzeitig aufgehört, dieses Material zu verdrucken. :mrgreen:
2.) Meine Schmelzdraht- Zuführung ist besser als die von manchem anderen hier. ;-)

Digibike`s Argumentation habe ich schon öfter auch von anderen gelesen und bemerke das Punkt 2. nie erwähnt wird.

Im Detail, wenn euer Fahrschlitten der X Achse immer hin und her fährt, an anderen Geräten auch vor und zurück,
dann muss der Schmelzdraht dieser Bewegung immer folgen.
Dadurch wird er immer hin und her gebogen, man bedenke wie langsam der abgespult wird.
Ist der Radius der Schmelzdrahtführung zu klein,
dann bekommt er auf jeden Fall mehr Eigenspannung oder könnte vielleicht sogar gleich brechen!

Der einfache Bügel über dem RF2000, ist in meinen Augen das beste Negativbeispiel dafür!

An meinem RF1000, ist der originale PE 8 mm Schlauch, immernoch in voller Länge im Einsatz.
Natürlich ist auch meine Führung verändert und optimiert.

LG AtlonXP
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Nibbels
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Nibbels »

Wir hatten darüber schon mal diskutiert.
Ich habe mich vor ein paar Monaten deshalb quer durch Google gelesen, bin aber nur wenig schlauer geworden.
Eine Herleitung, warum die Stränge brechen habe ich gefunden, kann diese aber mangels umfassendem Kontextwissen/Prüfung/Chemiewissen nicht weiter belegen:

<"Hochspekulativ, Halbwissen!">
irgendwo hier im Forum mit Link zititert hat geschrieben:In einem von Google gescannten älteren Fachbuch stand ein Zitat, dass jemand PLA mit Weichmachern versetzt hatte und diese das PLA hart gemacht haben. Hat man mehr Weichmacher % hinzugefügt, wurde das Material weicher und flexibler.
Meine Vermutung legt mir nun nahe, dass irgendwas Weichmachendes drin sein könnte und dieser Stoff flüchtig ist und durch die Anspannung des Filamentes dem PLA schneller entweichen kann als sonst. Darum brichts, weil es kurz unter dem Sweetspot% an Weichmacherprozenten den Punkt gibt, an dem PLA genau wegen diesen Stoffen sehr hart ist.
</"Hochspekulativ, Halbwissen!">

Wenn irgendwer darüber mit echten Fakten und zusätzlichen Quellen belegtes Fachwissen ausgraben kann, wäre es natürlich super. Aber wir befinden uns hier schon in einem sehr speziellen Teil des Weltwissens ^^, darum glaube ich nicht dran.
Generell ist mir bisher jedes PLA in Form von Filament mehr oder minder schnell gebrochen, wenn es unter Spannung stand. Auch "das Gute".

LG
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von hal4822 »

Nibbels hat geschrieben:...Chemiewissen...

LG
Chemiewissen ist nur ein Teil, der wichtigere Teil ist die Physik der Kapillaren. Hab´s hier schon irgendwo gepostet (mit Links will ich hoffen) : die Weichmacher befinden sich in den Kapillaren und werden meiner Meinung nach wieder "ausgequetscht", wenn der Querschnitt der Kapillaren zu eng wird.
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Nibbels
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von Nibbels »

Genau sowas dachte ich mir!
Vergleichbar mit diesem Physik/Chemieversuch bei dem "irgendein Lösungsmittel" einen Kunststoff unter Spannung zerstören kann, ohne aber nicht, weil dann die Oberfläche nicht angreifbar ist.
Hatten wir mal an der Uni gesehen.

LG
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Re: Filament Lagerung

Beitrag von georg-AW »

Hi
Die Weichmacher in den Filamenten verändern das e-modul. Sie sind entweder als sog. innere Weichmacher " in " den Molekülen zu finden oder sie sind
als äussere Weichmacher " um " die Moleküle geschlungen. Ich habe nie etwas von Weichmachern in "Kapillaren" gehört. Das wäre etwas Neues.
Die Weichmacher dürfen nicht aus den Filamenten entweichen. Das wäre bedenklich. Sie verändern die Molekularstruktur, treten aber im Normalfall nicht aus dem Filament aus. Vor dem Druck.
Die Wasseraufnahme der Filamente scheint ein Geheimnis der Hersteller zu sein. Man findet kaum belastbare Daten. Nach längerem Suchen hat sich aber herauskristallisiert, dass PLA rein( neat, pure ) im Bereich von etwa 0.8% Gewichtsprozenten liegt ( dies wird bereits nach 20 Stunden Einwirkung , untertauchen in H2O bei 20°C ) erreicht. >Quelle researchgate. ABS ist etwas schlechter d.h. bei ca. >1%. Ziemlich mies ist PA ( Nylon ) Hier gibt es aber grosse Unterschiede zwischen den diversen Nylonversionen. Nach einer gewissen Zeit ist eine Sättigung feststellbar. Das Filament kann bei Zimmertemperatur kein Wasser mehr aufnehmen.

Die Wasseraufnahme bewirkt eine Volumenzunahme, d.h das Filament wird etwas dicker, beim Druck verdampft das Wasser ungleichmässig wodurch eine entsprechend schlechte Druckqualität entsteht.

Daher ist der Lagerung bzw. der Trocknung des Filamentes eine grosse Beachtung zu schenken. Die Lagerung müsste eigentlich in einem verschweissten Beutel mit zusätzlichem Silica-gel Beutelchen erfolgen. Silica-gel kann etwa 20% seines Eigengewichtes an Wasser aufnehmen. Das geschieht sehr schnell , zb in der Umgebungsluft. Das Beutelchen wird sofort unwirksam.
Silica-gel kann im Warmluftofen bei ca. 80°C bis 120°C reaktiviert werden. ca. 5-10 min reichen. Mikrowelle funktioniert nicht, die Silica-gel Körner platzen.
Man kann mittlerweile spezielle Filamentrockner kaufen. Ein Früchtetrockner ( ein Bauer hat so etwas ) geht auch. Ebenso ein Warmluftofen.
Bei 60° bis 80° je nach Filament ca. 1-2 Std. lang.
PLA Filamente brechen häufig, auch mitten in der Nacht solange sie im Drucker drin sind. Einige wenige Fabrikate sind bis jetzt nicht gebrochen bei mir. Kritisch wirds am Ende der Rolle oder bei kleinem Rollendurchmesser ( Spezialfilamente )
Die werden aber wegen des kleinen Durchmessers aber bald auch undruckbar. Es klemmt im Extruder, raspelt etc.

ciao Georg

PS: alternativ kann zur Trocknung einer Rolle Filament auch ein Exsikkator und eine Drehschiebervakuumpumpe verwendet werden.
Dadurch kann bei Raumtemperatur gearbeitet werden. Im Vakuum sinkt die Siedetemperatur und das Filament wird vakuumgetrocknet.
Exsikkator ca. 150.- euro, Vakuumpumpe ca. 800.- oder viel mehr !
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