Hallo zusammen,
ich habe mich mal mit dem Thema Retraction befasst, da ich festgestellt habe, dass meine "Druckprobleme" oft dort sind wo der Layer gewechselt und das Filament zurückgezogen wird.
Ich habe mal 4 Testpyramiden in einem Zug gedruckt und die Retraction Distanz für jede Pyramide um 1mm erhöht. Also von 1mm-4mm von links nach rechts...
Ich war recht erstaunt darüber wieviel besser das Ergebnis mit 4mm ist. Die Grundeinstellung war 1mm...
Was habt ihr da so für Erfahrungen gemacht? In Repetier Host ist die Grundeinstellung ja auch 1mm.
Simplify 3D Retraction Einstellungen / Test
- Walkabout77
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Simplify 3D Retraction Einstellungen / Test
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Re: Simplify 3D Retraction Einstellungen / Test
Walkabout77,
In der Wiki findest du einen Abschnitt über Fäden. Da sieht man auch die filigranen Strukturen, wie auf deinem Bild. Diese Strukturen wachsen übrigens von der ankommenden Seite Richtung abgehende Seite. Das heißt, diese Strukturen sind nicht dort, wo die Düse weggefahren ist, sondern dort wo sie hin gefahren ist.
Das verwendetet Hot End hat einen großen Einfluss auf den benötigten (oder max. erlaubten) Retract-Wert. Mit dem V2 Hot End kann ich höhere Retract-Werte einsetzen als mit dem ganz-metall Pico Hot End. Zu hohe Retract-Werte bei einem ganz-metall Hot End können (mit PLA) zu einer schwer lösbaren Verstopfung führen, wenn das flüssige Material bis in den kalten Teil des Hot Ends zurückgezogen wird.
Mit meinem Pico verwende ich weniger als 1mm Retract für PLA, über 1mm für Ninjaflex.
Die Temperatur, Druckgeschwindigkeit, Düsendurchmesser, die maximal zurückgelegte Distanz, und letztlich das Material selbst, haben alle einen Einfluss auf das Oozing und folglich auf den Retract-Wert.
mjh11
In der Wiki findest du einen Abschnitt über Fäden. Da sieht man auch die filigranen Strukturen, wie auf deinem Bild. Diese Strukturen wachsen übrigens von der ankommenden Seite Richtung abgehende Seite. Das heißt, diese Strukturen sind nicht dort, wo die Düse weggefahren ist, sondern dort wo sie hin gefahren ist.
Repetier-Host selbst hat keine Grundeinstellung. Das Programm greift auf Cura oder Slic3r zurück. Eines dieser Programme könnte 1mm gehabt haben. Was Slic3r ursprünglich hatte, kann ich nicht mehr sagen - habe zu viel geändert. Aber Cura scheint 4mm gehabt zu haben.Walkabout77 hat geschrieben:In Repetier Host ist die Grundeinstellung ja auch 1mm.
Das verwendetet Hot End hat einen großen Einfluss auf den benötigten (oder max. erlaubten) Retract-Wert. Mit dem V2 Hot End kann ich höhere Retract-Werte einsetzen als mit dem ganz-metall Pico Hot End. Zu hohe Retract-Werte bei einem ganz-metall Hot End können (mit PLA) zu einer schwer lösbaren Verstopfung führen, wenn das flüssige Material bis in den kalten Teil des Hot Ends zurückgezogen wird.
Mit meinem Pico verwende ich weniger als 1mm Retract für PLA, über 1mm für Ninjaflex.
Die Temperatur, Druckgeschwindigkeit, Düsendurchmesser, die maximal zurückgelegte Distanz, und letztlich das Material selbst, haben alle einen Einfluss auf das Oozing und folglich auf den Retract-Wert.
mjh11
RF1000 (seit 2014) mit:
Pico Hot End (mit eigenem Bauteil- und Hot End Lüfter)
Ceran Bett
FW RF.01.47 (von Conrad, modif.)
Die Natur kontert immer sofort mit einem besseren Idioten.
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Re: Simplify 3D Retraction Einstellungen / Test
In seinem Topsy-Thread hat Christian gerade erst das hier geschrieben:
Bei weiten Fahrwegen läuft auch mehr Material nach. Fährt der Extruder damit über einen Außenrand in das Modell hinein, lagert sich dieses Material dort ab. Beim nächsten Layer passiert das selbe dann an der bereits vorstehenden Ablagerung, was nach und nach dieses hübschen abstehenden Antennen bildet.
Schraubt man nun z.B. das Coasting hoch, (vorzeitige Abschaltung des Vorschubs, der Drucker druckt mit dem Restdruck zuende) bekommt man dafür Löcher an den Stellen, die mit sehr kurzen Fahrwegen erreicht werden.
Bei manchen Modellen (nicht bei den Pyramiden) lässt sich das Überfahren der Außenränder umgehen. Der Extruder sucht dann einen Weg innerhalb des Bauteilkörpers. Die Einstellung ist unter dem Reiter "Advanced" zu finden. Dort habe ich "Avoid crossing outline..." aktiviert, und "Maximum allowed detour factor" (maximaler Umweg) auf 5 gestellt. Man könnte auch 100 dahinschreiben: wenn es einen Weg gibt, soll der auf jeden Fall genommen werden.
Übrigens hat der Ultimaker einen Bowden-Extruder und daher hat das Cura einen besonders hohen Retractwert in der Standardeinstellung. Da muss man aufpassen, was man übernimmt.
Ich habe mit diesen Parametern auch schon experimentiert, da ich ebenfalls mit Metall-Hotend drucke und Retraction nicht beliebig vergrößern möchte. Man kann wirklich einiges damit verbessern, aber es hängt sehr stark vom Modell ab.Digibike hat geschrieben:Also, das Oozen hab ich wohl soweit in Griff - Retraction bringt da nicht viel...
Das Geheimnis lag wohl eher in Extra Restart Distance - hab ich jetzt auf -0,15 mm und coasting Distance auf 0,4 mm -
für ABS wohlgemerkt.
Bei weiten Fahrwegen läuft auch mehr Material nach. Fährt der Extruder damit über einen Außenrand in das Modell hinein, lagert sich dieses Material dort ab. Beim nächsten Layer passiert das selbe dann an der bereits vorstehenden Ablagerung, was nach und nach dieses hübschen abstehenden Antennen bildet.
Schraubt man nun z.B. das Coasting hoch, (vorzeitige Abschaltung des Vorschubs, der Drucker druckt mit dem Restdruck zuende) bekommt man dafür Löcher an den Stellen, die mit sehr kurzen Fahrwegen erreicht werden.
Bei manchen Modellen (nicht bei den Pyramiden) lässt sich das Überfahren der Außenränder umgehen. Der Extruder sucht dann einen Weg innerhalb des Bauteilkörpers. Die Einstellung ist unter dem Reiter "Advanced" zu finden. Dort habe ich "Avoid crossing outline..." aktiviert, und "Maximum allowed detour factor" (maximaler Umweg) auf 5 gestellt. Man könnte auch 100 dahinschreiben: wenn es einen Weg gibt, soll der auf jeden Fall genommen werden.
Übrigens hat der Ultimaker einen Bowden-Extruder und daher hat das Cura einen besonders hohen Retractwert in der Standardeinstellung. Da muss man aufpassen, was man übernimmt.