Kochendes Wasser ist eine recht gute Referenz um den offset vom Thermoelement einzustellen. Wenns etwas weniger heiß sein soll tut es auch ca 40° heißes Wasser und ein Fieberthermometer als ReferenzRAU hat geschrieben:Da es gerade wieder einen funktionierenden "Antworten"-Button gibt, hole ich das Thema nochmal hervor
Ich hänge da etwas in der Luft da ich keine gute Referenz habe, nur die Raumtemperatur, und die wird recht genau angezeigt.
Temperatur des Extruders nachmessen?
- Zaldo
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Re: Temperatur des Extruders nachmessen?
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Re: Temperatur des Extruders nachmessen?
Hi
Das mit dem Fieberthermometer ist nicht gerade geschickt. Es zeigt nur die höchste gemessene Temperatur an. Besser ist wenn du das Thermoelement mit ein bisschen Wärmeleitpaste zwischen Düse und Messingmantel anklemmst. Dann mit Kaptonklebeband umwickeln. Der Messfehler ist so viel kleiner. Die Messung mit einem berührungslosen IR Messystem ist immer mit Fehlern behaftet weil die günstigen Instrumente für einen Emissionsfaktor von 0.95 geeicht sind. Blankes, oder sogar poliertes Messing ist aber weit darunter. Bis zu 8% Messfehler sind da locker drin.
Eichen des Thermoelementes mit kochendem Wasser ( 100°C ) oder Ethanol ( 96% Alkohol ) für 78.2 °C.
Man kann das Spiel auch umdrehen und den Fühler des Extruders abhängen und ein gutes Ohmmeter dranhängen.
Die Düsenspitze in kochendes Wasser tauchen ( Wasserkübelchen mit dem Druckbett aufheizen bis das Wasser siedet ). Widerstandswert ablesen und mit der Tabelle zb von Epcos oder Honeywell vergleichen. Umrechnen.
Es sind bei + 200°C ca. 500 Ohm. Genauer Wert je nach NTC in der betr. Tabelle.
ciao Georg
Das mit dem Fieberthermometer ist nicht gerade geschickt. Es zeigt nur die höchste gemessene Temperatur an. Besser ist wenn du das Thermoelement mit ein bisschen Wärmeleitpaste zwischen Düse und Messingmantel anklemmst. Dann mit Kaptonklebeband umwickeln. Der Messfehler ist so viel kleiner. Die Messung mit einem berührungslosen IR Messystem ist immer mit Fehlern behaftet weil die günstigen Instrumente für einen Emissionsfaktor von 0.95 geeicht sind. Blankes, oder sogar poliertes Messing ist aber weit darunter. Bis zu 8% Messfehler sind da locker drin.
Eichen des Thermoelementes mit kochendem Wasser ( 100°C ) oder Ethanol ( 96% Alkohol ) für 78.2 °C.
Man kann das Spiel auch umdrehen und den Fühler des Extruders abhängen und ein gutes Ohmmeter dranhängen.
Die Düsenspitze in kochendes Wasser tauchen ( Wasserkübelchen mit dem Druckbett aufheizen bis das Wasser siedet ). Widerstandswert ablesen und mit der Tabelle zb von Epcos oder Honeywell vergleichen. Umrechnen.
Es sind bei + 200°C ca. 500 Ohm. Genauer Wert je nach NTC in der betr. Tabelle.
ciao Georg
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Re: Temperatur des Extruders nachmessen?
Wie konnte ich das nur vergessen?georg-AW hat geschrieben:Hi
Das mit dem Fieberthermometer ist nicht gerade geschickt. Es zeigt nur die höchste gemessene Temperatur an.
Ist doch klar, natürlich eine Fiebermessung starten, den Wert abwarten und dann UNMITTELBAR mit dem Wert des Thermoelements vergleichen...!
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Re: Temperatur des Extruders nachmessen?
Georg/georg-AW,
Im Endeffekt gibt es immer einen 'Messfehler' im System, vielleicht nur nicht so groß. Uns Schmelzer interessiert im Prinzip die Temperatur in der Schmelzkammer, noch besser direkt an der Düse. Der Thermofühler sitzt aber weder da noch dort (und wo genau, beim RF1000, wissen nur der "C" und vielleicht die, die ein Hot End zerlegt haben). Damit ist auch ein Fehler vorgegeben. Der ist aber ebenfalls ziemlich konstant.
mjh11
Meine Düse war zum Zeitpunkt des Messens schon lange nicht mehr blank, und schon gar nicht poliert. Aber ein Messfehler war da sicherlich drin, vermutlich konstant über den gesamten von mir gemessenen Bereich.georg-AW hat geschrieben:.... Blankes, oder sogar poliertes Messing ist aber weit darunter. Bis zu 8% Messfehler sind da locker drin.....
Im Endeffekt gibt es immer einen 'Messfehler' im System, vielleicht nur nicht so groß. Uns Schmelzer interessiert im Prinzip die Temperatur in der Schmelzkammer, noch besser direkt an der Düse. Der Thermofühler sitzt aber weder da noch dort (und wo genau, beim RF1000, wissen nur der "C" und vielleicht die, die ein Hot End zerlegt haben). Damit ist auch ein Fehler vorgegeben. Der ist aber ebenfalls ziemlich konstant.
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Re: Temperatur des Extruders nachmessen?
Inzwischen glaube ich, dass mein Extruder maximal 5°C zu kalt ist. Zumindest zeigt das jetzt eine statische Messungen. (Es kann aber noch sein, dass im dynamischen Betrieb die Temperatur nicht schnell genug bis zur Düsenspitze gelangt.) Mit dem unten beschriebenen Temperaturtest (Druckversuche aus Beitrag #8 ) bin ich mit einem neuen Material (smartABS) auch wieder ganz gut im erwarteten Rahmen, dabei kann man aber natürlich nicht auf Abweichungen von nur 5°C schließen.
Um auf das Ergebnis zu kommen, habe ich mich um den Abgleich bemüht und dann die Kopplung zur Düse verbessert.
Zum Abgleich: Ich habe den Versuch mit kochendem Wasser gemacht. Den Sensor habe mit Kapton außen an einen Topf geklebt.
(Gekocht habe ich dann nicht wie im Bild sondern lieber auf der Herdplatte.)
Das funktioniert aber nicht gut, der Sensor bekommt wohl nicht die vollen 100° ab. Nun habe ich auch noch einen geschlossenen Stabsensor, den man in das Wasser eintauchen kann, der aber für die Düsenspitze völlig ungeeignet ist. Da beide zumindest bei Raumtemperatur exakt die gleichen Messwerte liefern, habe ich nun mein Gerät mit dem Stabsensor abgeglichen und mit dem offenen Sensor die Düse gemessen.
Zur Messung: Beim Messen an der Düse musste ich die Methode finden, bei der die höchste Temperatur angezeigt wird. "Zu gut" kann die Kopplung ja nicht sein. Die Düse losschrauben wollte ich aber nicht, das fehlt noch, dass mir der Extruder, kurz bevor ich mit dem neuen fertig bin, zerbröselt. Am besten ging es dann doch wieder mit dem unten schon erwähnten Korken. Umwickeln mit Kapton müsste ja das gleiche bewirken.
Nur habe ich, wie Georg empfohlen hat, zusätzlich etwas Wärmeleitpaste hinzugegeben und dann nur noch etwas länger nach der besten Andruckposition gesucht. Dabei kam ich ganz kurz einmal auf die besagten 5°C Abweichung. Wie gesagt, zu gut kann die Koppung nicht sein.
mjh11, ich habe auch versucht mein Infrarotthermometer so wie du beschrieben hast an die Düse zu halten. Dabei bekam ich aber immer wesentlich niedrigere Temperaturen angezeigt. Ich glaube das kann nicht gut funktionieren, unabhängig vom Emissionsgrad, weil diese Geräte die empfangene Strahlungsmenge auf das gesamte Meßfeld anwenden, also einen Mittelwert bilden. Das Messfeld müsste dann so klein sein, dass es nirgendwo an der Düse "vorbeischaut". Möglicherweise ist das Messfeld bei meinem Gerät - zumindest in diesem extremen Nahbereich - größer als bei deinem.
so long
Um auf das Ergebnis zu kommen, habe ich mich um den Abgleich bemüht und dann die Kopplung zur Düse verbessert.
Zum Abgleich: Ich habe den Versuch mit kochendem Wasser gemacht. Den Sensor habe mit Kapton außen an einen Topf geklebt.
(Gekocht habe ich dann nicht wie im Bild sondern lieber auf der Herdplatte.)
Das funktioniert aber nicht gut, der Sensor bekommt wohl nicht die vollen 100° ab. Nun habe ich auch noch einen geschlossenen Stabsensor, den man in das Wasser eintauchen kann, der aber für die Düsenspitze völlig ungeeignet ist. Da beide zumindest bei Raumtemperatur exakt die gleichen Messwerte liefern, habe ich nun mein Gerät mit dem Stabsensor abgeglichen und mit dem offenen Sensor die Düse gemessen.
Zur Messung: Beim Messen an der Düse musste ich die Methode finden, bei der die höchste Temperatur angezeigt wird. "Zu gut" kann die Kopplung ja nicht sein. Die Düse losschrauben wollte ich aber nicht, das fehlt noch, dass mir der Extruder, kurz bevor ich mit dem neuen fertig bin, zerbröselt. Am besten ging es dann doch wieder mit dem unten schon erwähnten Korken. Umwickeln mit Kapton müsste ja das gleiche bewirken.
Nur habe ich, wie Georg empfohlen hat, zusätzlich etwas Wärmeleitpaste hinzugegeben und dann nur noch etwas länger nach der besten Andruckposition gesucht. Dabei kam ich ganz kurz einmal auf die besagten 5°C Abweichung. Wie gesagt, zu gut kann die Koppung nicht sein.
mjh11, ich habe auch versucht mein Infrarotthermometer so wie du beschrieben hast an die Düse zu halten. Dabei bekam ich aber immer wesentlich niedrigere Temperaturen angezeigt. Ich glaube das kann nicht gut funktionieren, unabhängig vom Emissionsgrad, weil diese Geräte die empfangene Strahlungsmenge auf das gesamte Meßfeld anwenden, also einen Mittelwert bilden. Das Messfeld müsste dann so klein sein, dass es nirgendwo an der Düse "vorbeischaut". Möglicherweise ist das Messfeld bei meinem Gerät - zumindest in diesem extremen Nahbereich - größer als bei deinem.
so long
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Re: Temperatur des Extruders nachmessen?
RAU,
Die Korkenmethode ist sicherlich eine exaktere als meine Fernthermometermethode, vorausgesetzt der Sensor ist halbwegs 'geeicht'.
Ich glaube nicht, dass mein Fernthermometer irgendeiner ISO entspricht und geeicht ist. Aber aus meiner Mundhöhle zeigt es zwischen 36.3 und 36.9 Grad. Damit ist sie bei niedrigen Temperaturen brauchbar. Ich müsste auch die Eichung mittels Wasserkochmethode anwenden, um die Genauigkeit bei höheren Temperaturen zu prüfen.
Mein Messfeld scheint recht klein zu sein, schliesslich ist bei menem Model ein Ziel-Laser, damit ich quer durchs Zimmer den sonnenbeschienenen Fleck an der Wand anpeilen kann. So gesehen ist bei mir der Messkegel, wenn ich das so bezeichnen darf, nur vielleich 4-6°. Damit wird der erfasste Bereich, wenn man sehr nahe an der 'Pistolenmündung' ist, nur mehr 3-4mm groß. Dummerweise, durch den Parallaxenfehler mit dem Laserstrahl, weiss ich nicht, wo sich der kleine Fleck genau befindet, ausser, dass es innerhalb der Mündung sein muss. Dass der Bereich recht klein ist, habe ich einfach mit der (warmen) Hand auf der Tischplatte getestet. Obwohl schon ein drittel der Pistolenmündung schon an der Hand 'vorbeizielte', war die erfasste Temperatur unbeeinflusst.
Auf jeden Fall bestätigt deine Messung, dass auch bei dir die angezeigten Temperaturen niedriger sind als die Wirklichkeit.
mjh11
Die Korkenmethode ist sicherlich eine exaktere als meine Fernthermometermethode, vorausgesetzt der Sensor ist halbwegs 'geeicht'.
Ich glaube nicht, dass mein Fernthermometer irgendeiner ISO entspricht und geeicht ist. Aber aus meiner Mundhöhle zeigt es zwischen 36.3 und 36.9 Grad. Damit ist sie bei niedrigen Temperaturen brauchbar. Ich müsste auch die Eichung mittels Wasserkochmethode anwenden, um die Genauigkeit bei höheren Temperaturen zu prüfen.
Bei 500m über dem Meeresspiegel (München, z.B.) kocht Wasser schon bei ca. 97°. Könnte so ein Fall bei dir zutreffen? Ausserdem hast du an der Aussenseite des Behälters gemessen (schon klar, wie den sonst?). Der Topf war vermutlich rostfreier Stahl (unter den Metallen ein recht schlechter Wärmeleiter). Damit bekommt man an der Topfaussenseite schon nicht mehr die Temperatur des Wassers, da Abstrahlung, Konvektion und schlechte Wärmeleitung (Nirosta) zusammenkommen. Hättest du die Topfaussenseite mit 4-10mm Kork isoliert, wäre die Temperatur sicher um einige Grad höher gewesen.RAU hat geschrieben:....(Gekocht habe ich dann nicht wie im Bild sondern lieber auf der Herdplatte.)
Das funktioniert aber nicht gut, der Sensor bekommt wohl nicht die vollen 100° ab.
Du hast recht, eine Mittelung des Messwerts wird sicher erfolgen. Der Sensor selbst wird vermutlich klitze-klein sein (typisch Mikrochip, halt). Aber eine Fresnell-Linse ist davorgesetzt (zumindest bei meinem Thermometer).RAU hat geschrieben:Ich glaube das kann nicht gut funktionieren, unabhängig vom Emissionsgrad, weil diese Geräte die empfangene Strahlungsmenge auf das gesamte Meßfeld anwenden, also einen Mittelwert bilden. Das Messfeld müsste dann so klein sein, dass es nirgendwo an der Düse "vorbeischaut". Möglicherweise ist das Messfeld bei meinem Gerät - zumindest in diesem extremen Nahbereich - größer als bei deinem.
Mein Messfeld scheint recht klein zu sein, schliesslich ist bei menem Model ein Ziel-Laser, damit ich quer durchs Zimmer den sonnenbeschienenen Fleck an der Wand anpeilen kann. So gesehen ist bei mir der Messkegel, wenn ich das so bezeichnen darf, nur vielleich 4-6°. Damit wird der erfasste Bereich, wenn man sehr nahe an der 'Pistolenmündung' ist, nur mehr 3-4mm groß. Dummerweise, durch den Parallaxenfehler mit dem Laserstrahl, weiss ich nicht, wo sich der kleine Fleck genau befindet, ausser, dass es innerhalb der Mündung sein muss. Dass der Bereich recht klein ist, habe ich einfach mit der (warmen) Hand auf der Tischplatte getestet. Obwohl schon ein drittel der Pistolenmündung schon an der Hand 'vorbeizielte', war die erfasste Temperatur unbeeinflusst.
Auf jeden Fall bestätigt deine Messung, dass auch bei dir die angezeigten Temperaturen niedriger sind als die Wirklichkeit.
mjh11
RF1000 (seit 2014) mit:
Pico Hot End (mit eigenem Bauteil- und Hot End Lüfter)
Ceran Bett
FW RF.01.47 (von Conrad, modif.)
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Pico Hot End (mit eigenem Bauteil- und Hot End Lüfter)
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